Tipps zur Fastenzeit: So fasten Sie richtig
Am Aschermittwoch beginnt für viele wieder die Fastenzeit. Der Nahrungsverzicht kann sich vielfältig auf den Körper auswirken. Daher gibt es Tipps und Grundregeln, die Sie zu beachten haben.
Am Aschermittwoch beginnt für viele Christen wieder die Fastenzeit. Sie dauert 40 Tage bis zur Osternacht und soll der inneren Einkehr und Besinnung durch Verzicht dienen. Aber neben spirituellen und religiösen Hintergründen hat eine Fastenkur auch gesundheitliche Effekte. Damit das Fasten positiv auf die Gesundheit wirkt, sollten einige grundlegende Regeln beachtet werden.
Die Dauer des Fasten kann individuell festgelegt werden. Anfänger sollten sich zunächst auf eine Woche einstellen. Wer sich nach dieser Zeit noch immer leistungsfähig, konzentriert und fit fühlt, kann die Fastenzeit um einige Tage verlängern. Wichtig ist, sich vor und während des Fastens von einem Arzt beraten und betreuen zu lassen. Schwangere und stillende Mütter sollten gar nicht fasten.
Fasten bedeutet nicht, dass dem Körper jede Art von Nahrungsaufnahme verwehrt wird. Wer fastet, der sollte auf feste Nahrung verzichten, dabei aber reichlich Flüssigkeits wie Tee und Wasser zu sich nehmen. Am Tag sollten mindestens zwei Liter Wasser zu sich genommen werden. Auch Gemüsebrühen sowie Obst- oder Gemüsesäfte sind erlaubt und liefern wichtige Vitamine. Wer sich für einen radikalen Nahrungsverzicht einstellt, der sollte dies nie in Eigenregie tun. Unbedingt muss das Fasten von einem Arzt oder Experten betreut werden.
Der Körper soll nicht hungern. Deswegen sollte der Einstieg in die Fastenkur auch nicht radikal und aprupt beginnen. Ein Entlastungstag erlaubt dem Körper, sich auf die Enthaltsamkeit vorzubereiten. Das bedeutet: Einen Tag vor Beginn der Fastenzeit auf Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten verzichten, nur leicht essen wie Obst und Reis und den Darm gut entleeren. Während der Fastenzeit sollte auf Genussmittel wie Alkohol, Süßigkeiten, Zigaretten und Kaffee gänzlich verzichtet werden.
Wer richtig fastet, der wird einen positiven Effekt auf die Gesundheit und die körperliche Verfassung feststellen können. Unser Gehirn schüttet bei Nahrungsverzicht körpereigene Opiate aus, Endorphine. Die entspannen, können sogar berauschend wirken und machen so den anfänglichen Hunger erträglich.
Wenn der Körper keine Nahrung, keine Kalorien, erhält, greift er auf seine eigenen Energiereserven zurück. Das ist zunächst das Glykogen, ein zuckerähnlicher Stoff, der in den Muskeln, in der Leber und in der Niere gespeichert wird. Zusammen mit Glykogen scheidet der Körper viel Wasser aus, was den hohen Gewichtsverlust der ersten Fastentage erklärt. Dann erst sind die leidigen Fettpolster dran. Auf viel Sport sollte während der Fastenzeit verzichtet werden. Gymnastik und leichte Ausdauerübungen im Freien können den positiven Effekt auf den Körper vergrößern.
Doch als Radikal-Diät ist das Fasten nicht ausgerichtet. Die Wahrscheinlichkeit, nach der Fastenkur mit dem Jojo-Effekt konfrontiert zu sein, ist groß. Daher sollte nach der Zeit des Nahrungsverzichts, dem "Fastenbrechen", maßvoll gegessen werden. Der Körper muss sich erst wieder darauf einstellen, Verdauungssäfte zu produzieren. Ein Apfel oder eine Suppe müssen zunächst genügen.
Fasten kann Nebenwirkungen haben, denn es ist Stress für den Körper. Es kann dabei zu Kreislaufbeschwerden wie Schwindel, niedrigem Blutzuckerspiegel und Kopfschmerzen führen. Auch Muskelkrämpfe, Schlafstörungen und vorübergehenden Sehstörungen kommen vor. Diese Nebenwirkungen treten vor allem dann ein, wenn zu wenig getrunken wird. Bei stärkeren Beschwerden muss unbedingt ein Arzt herangezogen werden. Zur Not muss man das Fasten abbrechen. AZ
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