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Laborversuche: Tiere sterben im 11-Sekunden-Takt

Laborversuche

Tiere sterben im 11-Sekunden-Takt

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    Mäuser werden am häufigsten bei Laborversuchen eingesetzt. dpa
    Mäuser werden am häufigsten bei Laborversuchen eingesetzt. dpa

    2856316 Wirbeltiere sind im vergangenen Jahr in Deutschland bei Tierversuchen eingesetzt worden. Das geht aus der aktuellen Statistik hervor, die das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt für 2010 veröffentlicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl demnach um rund 70000 Tiere gestiegen, das entspricht einem Wert von 2,5 Prozent.

    1963209 Mäuse und 442448 Ratten in deutschen Labors

    Für die medizinische Forschung in deutschen Labors werden besonders häufig Nagetiere eingesetzt: 1963209 Mäuse, 442448 Ratten und 27886 Meerschweinchen waren es im vergangenen Jahr. Außerdem, kritisieren die Tierschützer, sei die Zahl der Affen „geradezu inflationär“ gestiegen: 2789 Affen kamen in Tierversuchen zum Einsatz, das sind fast 500 mehr als noch im Vorjahr. „Diese hochsensiblen Tiere sterben meist in Giftigkeitsprüfungen oder für den reinen Erkenntnisgewinn in der sogenannten Grundlagenforschung“, heißt es dazu beim Deutschen Tierschutzbund. Dessen Präsident, Thomas Schröder, erklärt: „Die weiter steigende Zahl an Tierversuchen ist das Fazit jahrelangen Aussitzens und ein politischer Skandal.“ Alle elf Sekunden, hat der Verband ausgerechnet, stirbt in einem deutschen Labor ein Tier. Bei der Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie, die Ende 2012 abgeschlossen werden soll, müssten alle Spielräume genützt werden, um „das maximal Mögliche für den Tierschutz“ zu erreichen.

    Auf Tierversuche könne noch nicht verzichtet werden

    „Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft kann auf Tierversuche, trotz des vermehrten Einsatzes von Alternativmethoden, noch nicht verzichtet werden“, erklärt aber das Bundeslandwirtschaftsministerium. Zwei Drittel der Versuchstiere dienten der Erforschung von Erkrankungen. Deutschland leiste „einen herausragenden Beitrag für die Erforschung tierversuchsfreier Prüfmethoden oder Verfahren, die für die Tiere mit weniger Belastungen verbunden sind“.

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