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Besuch des türkischen Staatspräsidenten: Abdullah Gül beginnt Deutschland-Tour

Besuch des türkischen Staatspräsidenten

Abdullah Gül beginnt Deutschland-Tour

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    Bundespräsident Christian Wulff (links) mit dem türkischen Abdullah Gül auf der Glienicker Brücke in Potsdam.
    Bundespräsident Christian Wulff (links) mit dem türkischen Abdullah Gül auf der Glienicker Brücke in Potsdam. Foto: dpa

    Zu Beginn seines Besuchs in  Deutschland trifft der türkische Staatschef Abdullah Gül am Montag mit Bundespräsident Christian Wulff und Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP)zusammen. Für Dienstag ist ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geplant, bevor Gül nach Osnabrück und Stuttgart weiterreist. Bei den Treffen soll es um bilaterale und aktuelle politische Fragen gehen. Dabei dürften auch die derzeitigen Spannungen zwischen der Türkei und Israel zur Sprache kommen.

    Eine für den frühen Montagabend geplante  europapolitische Rede Güls an der Berliner Humboldt-Universität wird zudem mit Spannung erwartet, nachdem er am Samstag im ZDF das deutsche Einwanderungsrecht als menschenrechtswidrig kritisierte.

    Güls Besuch könnte das Bewusstsein für die Leistungen der türkischen Mitbürger schärfen

    Nach Einschätzung der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) könnte der Besuch des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül in Stuttgart das Bewusstsein für die Leistungen der türkischen Mitbürger nach dem Zweiten Weltkrieg schärfen. "Der Besuch von Staatspräsident Gül steht unter der Überschrift '50 Jahre Anwerbeabkommen Deutschland - Türkei', das damals mit dem Ziel geschlossen wurde, türkische Arbeitskräfte für den Arbeitsmarkt zu gewinnen", sagte Öney.

    Gül besucht während seiner Deutschland-Reise bis zum Mittwoch auch Stuttgart. Baden-Württemberg ist laut Öney mit einem Migrantenanteil von 25 Prozent an der Gesamtbevölkerung das Flächenland mit dem höchsten Anteil in der Bundesrepublik. Die größte Gruppe sind Menschen mit türkischem Migrationshintergrund.

    Ob der Besuch den Beitrittsverhandlungen zwischen Türkei und EU einen neuen Impuls verleiht, beurteilte Öney skeptisch. "Schwer zu sagen. Die Türkei wartet ja seit 1963 vor der Tür." Die EU-Begeisterung sei mit der Zeit geschwunden, nachdem die Türkei anders behandelt worden sei als andere Beitrittsländer.

    Inzwischen orientiere sich die Türkei an anderen Partnern. "Aber mir ist eine Türkei, die sich an europäischen Werten orientiert, viel lieber. Deshalb befürworte ich den EU-Beitritt, vorausgesetzt natürlich, die Türkei erfüllt alle Voraussetzungen", sagte Öney. AFP/dpa/AZ

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