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  3. Pressestimmen zum Terror in Frankreich: "Fratze des Islamismus"

Pressestimmen zum Terror in Frankreich
21.03.2012

"Fratze des Islamismus"

Die Menschen in der beschaulichen Rue Sergent Vigne in Toulouse wurden von der Polizei-Aktion aus dem Schlaf gerissen. Foto: Caroline Blumberg dpa

Der Fall von Toulouse erinnere an die die Schandtaten der NSU in Deutschland. Die Pressestimmen zum Terrorfall in Frankreich.

"Märkische Allgemeine": "Frankreichs Präsidentschaftskandidaten versuchen den Balanceakt, offiziell den Wahlkampf auszusetzen und trotzdem präsent zu bleiben. Einer hat dabei einen deutlichen Vorteil: Nicolas Sarkozy, der als erster Mann im Staat die legitime Autorität besitzt, an vorderster Front aufzutreten. Er wechselt wieder von der Kandidaten- in die Präsidentenrolle, verwandelt sich vom aggressiven Wahlkämpfer zurück in einen feierlich-ernsten Staatsmann, der in Zeiten der Terrorgefahr für seine Landsleute da ist und Empathie zeigt. Den Sozialisten François Hollande hingegen treffen die Ereignisse just an seinen Schwachstellen: Ihm wird mangelnde präsidiale Statur vorgeworfen und zu wenig Erfahrung im Krisenmanagement"

"Leipziger Volkszeitung": "Es gibt keinen neuen Anders Breivik in Toulouse. Keinen Nationalisten, der sein verzerrtes Internet-Weltbild in einem mörderischen Rachefeldzug auslebt. Vielmehr scheint die Fratze des Islamismus wieder das Licht der schockierten Öffentlichkeit gesucht zu haben. Und doch gibt es Anders Breivik auch in Toulouse. Denn fanatischer Glauben allein erklärt nicht, wie einer zum Mörder wird. Es ist wie so oft bei derartigen Attentaten: der Boden wird zwar durch blindwütigen Fanatismus bereitet. Doch die Schwelle zur Tat durchschreitet der einzelne Mensch allein - irregeleitet durch den Wahnglauben an die eigene Größe und eine gerechte Mission."

"Der Tagesspiegel": "Es erscheint beinahe zweitrangig, welche Motive die Täter nennen. Amoklauf und Terrorismus werden eins. Utøya und Frankfurt und Toulouse erinnern an Winnenden und Erfurt. Die Gewalt wirkt entgrenzt. Ein beklemmendes Szenario: Die hochgerüsteten Polizeien und Nachrichtendienste Westeuropas können aufwendig geplante Anschläge von Al Qaida meist vereiteln, doch den Angriffen fanatisierter Einzeltäter oder Kleingruppen ist schwerer vorzubeugen. Diese Schwäche registrieren Extremisten genau. Und Al Qaida gewinnt, weil sich jemand wie M. zur Organisation bekennt. Als werbe ein freier Mitarbeiter für die Terrorfirma."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Der Alb, der auf der Seele der Nation lag, ist gewichen: die Angst davor, dass der Serienmörder von Montauban und Toulouse noch einmal zuschlagen könnte, an einem Ort, wo die Zahl der Opfer noch einmal größer gewesen wäre. Offenbar war es eine Internet-Recherche, welche die Polizei, schneller als erwartet, auf die richtige Spur brachte. Zu klären wird sein, wie es möglich war, dass ein Täter, der schon mehrfach auffällig war und deshalb von den Sicherheitsbehörden beobachtet wurde, dann doch sieben Personen ermorden konnte - der Vergleich mit den Schandtaten der NSU in Deutschland drängt sich auf. Die anfänglichen Hinweise auf einen islamistisch-dschihadistischen Hintergrund des Täters scheinen sich zu bestätigen."

"Berliner Zeitung": "Zuverlässig führt die Spur des Terrors einmal mehr nach Algerien und in die koloniale Vergangenheit Frankreichs. Auch als zuletzt Mitte der 90er Jahre eine Welle von Bombenanschlägen Paris und Lyon erschütterte, waren es Algerier, die den damals in dem Mittelmeerland tobenden Bürgerkrieg auf den Boden der einstigen Kolonialmacht trugen.  Das hat Gründe: Bis heute hat sich Frankreich mit der ehemaligen Kolonie und deren Menschen nicht ausgesöhnt. Fast auf den Tag genau 50 Jahre ist es her, dass der Algerienkrieg am 19. März 1962 mit dem Friedensschluss von Evian endete. Frankreich war der Jahrestag keine offizielle Veranstaltung wert."

"Südwest-Presse": "Die Gefahr, die von auf französischem Boden angeworbenen Dschihad-Kämpfern für die innere Sicherheit ausgeht, wurde von der Pariser Anti-Terror-Zelle nie unterschätzt. Dass ihre Spezialisten auch die Ermittlungen im Falle des Motorroller-Mörders leiteten, ist eine weitere Erklärung für die schnelle Identifizierung von Mohamed Merah. Dennoch schmälert Besorgnis die riesengroße Erleichterung in Frankreich. Merah mag ein Einzeltäter sein, sein Werdegang als Terrorist hingegen ist alles andere als ein Einzelfall. Und seine Opfer unterstreichen die traurige Gewissheit: Der Hass islamischer Fanatiker auf die westlichen Gesellschaft ist ungebrochen."

"Südkurier": "Im Hass gegen Juden überschneiden sich die Feindbilder von Rechtsextremisten und radikalisierten Muslimen. Es bleiben Fragen, die sich auch an die französische Gesellschaft richten. Im Werdegang des Verdächtigen spiegelt sich die gescheiterte Integrationspolitik einer pluralistischen Gesellschaft wieder. Ein Täter aus dem Migrantenmilieu, aufgewachsen in Frank reich, fanatisiert in den Moscheen Afghanistans und Pakistans. Offen bleibt vorerst, ob er als Einzeltäter handelte oder ob er Hintermänner hatte. Sollte hinter den Anschlägen wirklich das Netz der Al Kaida stecken, wie der Verdächtige großspurig zu verstehen gab, besteht Anlass zu neuer Wachsamkeit - auch in Deutschland."

"Mitteldeutsche Zeitung": "Die Anschläge von Toulouse werden Frankreich verändern. Mitten in einem Präsidenten-Wahlkampf, der von Ausfällen gegen Minderheiten geprägt war, haben die Schüsse für eine erschreckende Bilanz der Botschaften gesorgt, die zuvor von vielen Seiten gestreut worden waren. Präsident Nicolas Sarkozy, aber mehr noch die Rechtsaußen-Politikerin Marine Le Pen sind durch die Morde von Toulouse gezwungen worden, ihren Wahlkampf aufzugeben. Denn sie werden keinen Tag länger Stimmenfang auf Kosten von religiösen oder ethnischen Gruppen machen können."

"Braunschweiger Zeitung": "Es gibt bezüglich der Motive keine Parallelen; es gibt nur eine Parallele zwischen der Zwickauer Zelle und dem französischen Mörder: Es ist die Kaltblütigkeit der Täter, die sich in einer subjektiven Wahnwelt bewegen. Keine Gesellschaft ist vor solchen Außenseitern sicher, weil es totale Sicherheit nicht gibt. Der Staat ist zur Gefahrenabwehr und zum Schutz der Bürger verpflichtet; diese Aufgabe ist nur zu meistern, wenn ein breiter Konsens über Gewaltfreiheit besteht und wenn Sicherheit und Datenschutz sich nicht allein in Konfrontation und Misstrauen ihrer Protagonisten ergänzen." AZ/dpa

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