Manuela Schwesig fordert "Atempause" bei der Flüchtlingsaufnahme
Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin und SPD-Vize, fordert eine "Atempause" bei der Aufnahme von Flüchtlingen hierzulande. Deutschland brauche eine Entlastung.
Manuela Schwesig sagte in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse wörtlich: "Deutschland braucht eine Entlastung. Wir können nicht mehr in diesem Tempo wie in den vergangenen Monaten so viele Menschen bei uns aufnehmen." Die Bundesfamilienministerin sprach davon, dass bei der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen vor Ort mittlerweile "praktische Grenzen" erreicht würden. "Es wäre wichtig, dass wir einmal eine Atempause erhalten", sagte sie.
Manuela Schwesig kritisierte Streit in der Union
Manuela Schwesig kritisierte zugleich den Streit in der Union um national definierte Obergrenzen und sprach sich für europäisch abgestimmte Kontingente aus. "Europa müsste bereit sein, für eine bestimmte Zeit einer gewissen Zahl von Kriegsflüchtlingen Schutz zu gewähren", sagte sie.
Innerhalb der Regierungskoalition wird seit Wochen heftig über eine Obergrenze für Flüchtlinge gestritten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist strikt gegen eine nationale Festlegung und erteilte erst auf dem CSU-Parteitag am Freitag der Schwesterpartei in diesem Punkt eine Absage. Beraten wird in der Koalition derzeit über flexible Flüchtlingskontingente, die europaweit und mit Herkunftsländern wie der Türkei abgestimmt werden sollen. afp/AZ
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