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Pressestimmen
03.01.2012

"Wulff hat sich über die Maßen blamiert"

Der damalige Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Christian Wulff und «Bild»-Chefredakteur Kai Diekmann (l-r) während des Sommerfestes der «Bild»-Zeitung in Berlin. Foto: Sören Stache/Archiv. dpa
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Der damalige Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Christian Wulff und «Bild»-Chefredakteur Kai Diekmann (l-r) während des Sommerfestes der «Bild»-Zeitung in Berlin. Foto: Sören Stache/Archiv. dpa

Ein Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff scheint nicht mehr ausgeschlossen. Blickt man jedenfalls in die teils harschen Kommentare deutscher Medien. Die Pressestimmen:

Wulffs Rücktritt scheint für einige Presseorgane kaum mehr vermeidbar. Noch hält sich der Bundespräsident aber - und muss dafür teils ätzenden Spott ertragen. Die Pressestimmen:

"Hannoversche Allgemeine Zeitung": "Die Presse- und Rundfunkfreiheit ist für den Bundespräsidenten ein hohes Gut" - diese jüngste Erklärung des Bundespräsidialamtes markiert einen weiteren Tiefpunkt. Hatte ein Bundespräsident es jemals nötig, erklären zu lassen, dass er die Pressefreiheit achte? Ein Fehler lag schon darin, den Chefredakteur von "Bild" überhaupt nur anzurufen; so etwas tut ein Bundespräsident nicht. Ein zweiter Fehler lag darin, sich mit drohendem Ton auf einer Mobilbox zu verewigen. Zwar gehört immer eine zweite Stillosigkeit dazu, solche Dinge öffentlich zu machen. Doch die zweite Stillosigkeit macht die erste nicht besser."

"Neue Osnabrücker Zeitung": "Aber beim Staatsoberhaupt liegen die Nerven blank. Vom oft gehegten Sonnyboy zum Prügelknaben des meinungsmachenden Boulevard-Blatts, das ist menschlich schwer verkraftbar. Es rechtfertigt aber nichts. Wulff offenbart ein Macht-, Selbst- und Politikverständnis, das ihn und sein Amt weiter beschädigt. Es wird Zeit, dass Wulff vom Getriebenen wieder zum Handelnden wird. Der zehnte Bundespräsident hat alle Optionen."

"Stuttgarter Zeitung": "Mit jedem neuen Detail, das über die Amigo-Affäre des Bundespräsidenten ans Tageslicht kommt, wird es schwerer, Christian Wulff zu verstehen und was diesen Mann eigentlich umtreibt. Wulffs Verteidigungsstrategie erweckte von Anfang an den Verdacht, er bedauere und räume nur gerade das ein, was ohnehin nicht mehr zu leugnen ist. Sein Krisenmanagement ist stümperhaft, ja geradezu katastrophal. Es offenbart zudem ein höchst problematisches Amtsverständnis."

"Leipziger Volkszeitung": "Von einem Bundespräsidenten wird auch in scheinbaren Privatangelegenheiten ein gewisses Maß an Souveränität, Seriosität und ein Mindestgrad an Selbstdisziplin erwartet. Vielleicht hat Christian Wulff auch mit noch Schlimmerem bei Bild gerechnet - und  es wurde dann zunächst doch nur eine lästige Kreditaffäre publik? Es hat sich gezeigt, dass die Popularität des Amtes, der Glanz seiner Gattin, die Sehnsucht vieler Bundesbürger nach einem erklärenden ruhenden Pol, ein Präsidenten-Paar nicht immunisiert. Wir brauchen einen Bundespräsidenten, der weiß, was wichtig ist und der relativ instinktsicher agiert. So wie jetzt geht es nicht weiter."

"Luxemburger Wort": "Wenn Christian Wulff tatsächlich versucht hat, auf die "Bild"-Zeitung Druck zu machen, dann müssen die Alarmglocken klingeln. Nicht weil die Pressefreiheit in Gefahr wäre, sondern weil der Bundespräsident und sein Amt wackeln. Es könnte ihm sogar sein Amt kosten. Dabei gibt es im nahen Ausland Affären von ganz anderer Tragweite."

"Süddeutsche Zeitung": "Jeder Lokaljournalist weiß, dass Abgeordnete oder Bürgermeister gerne anrufen oder anrufen lassen, um unliebsame Berichterstattung zu verhindern. Doch die Mischung aus Naivität und Dreistigkeit, mit der Wulff agiert hat, bestürzt. Er ist nicht der Landrat von Osnabrück und auch nicht mehr Ministerpräsident von Niedersachsen, sondern das Oberhaupt des Staates. Dieses Amt aber ist für Wulff offenbar zu groß. Die Sicherungen, die bei einem Präsidenten im Falle einer - politischen wie privaten - Krise funktionieren sollten, funktionieren bei ihm nicht."

"Berliner Morgenpost": "Wulffs eigentliches Problem: Gefangen zwischen einer unberechenbaren Vergangenheit und den aktuellen Eseleien, büßt er immer mehr an Handlungsfähigkeit ein. Ein Politiker, ein Bundespräsident zumal, der bei jedem Wort, jedem Lächeln, bei jeder Unterschrift den Eindruck zerstreuen muss, es handele sich um Gefälligkeit, der ist kein autonom handelndes Staatsoberhaupt, sondern ein Getriebener, der sich von jeder Recherche offenbar aus der Fassung bringen lässt. Deutschlands Mediendemokratie funktioniert in der Wulff-Krise überzeugend. Der Bundespräsident nicht."

"Nürnberger Nachrichten": "Christian Wulffs politisches Schicksal hängt ausschließlich von der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden ab. Geht Angela Merkel zu ihm auf Distanz, dann kann er sich nicht mehr länger als ein paar Tage halten. Er sollte sich auf ihre bisherigen Vertrauensbekundungen nicht allzu sehr verlassen. Die Kanzlerin verfügt über ein sehr feines Sensorium, wann ihr ein Parteifreund mehr schadet als nützt. Ist der Punkt erreicht, dann wird der Betreffende fallengelassen. Und sei es auch der Bundespräsident."

"Mannheimer Morgen": "Mit Lippenbekenntnissen lobt Wulff die Presse- und Informationsfreiheit als "hohes Gut". Es ist jedoch unerträglich zu wissen, dass er in eigener Sache versucht hat, Journalisten daran zu hindern, mögliche Missstände aufzudecken. Hier hat er die Nerven verloren. Diese Entwicklung ist ein weiterer Beleg dafür, dass viele Politiker weniger durch den Fehler, dessen sie überführt wurden, Schaden nehmen als vielmehr durch ihre Art der Krisenbewältigung. Wulff ist zum Rätsel geworden, auf seine nächste Erklärung darf man gespannt sein."

"Rhein-Neckar-Zeitung": "Man muss hier unterscheiden: Zwischen dem Bundespräsidenten Christian Wulff, dem bisher weder Amtsmissbrauch noch Korrumpierbarkeit nachgewiesen werden konnten. Und zwischen dem Bundespräsidenten Christian Wulff, dessen Krisenmanagement - schon seit Längerem - eine öffentliche Zumutung darstellt. Wulff hat sich über die Maßen blamiert."

"Westfälische Nachrichten": "Die Chance, in Demut Fehler einzuräumen, zu bereuen und damit letztendlich auch Schaden vom Amt des Staatsoberhauptes abzuwenden, hat Wulff verpasst. Er wird deshalb über seine Fehler stolpern - und nicht über deren Aufdeckung und mediale Verbreitung." AZ/afp/dpa

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