Der Schnäppchenkalender 2012
Welche Produkte sind wann am billigsten? Wir haben eine Anleitung für Schnäppchenjäger zusammengestellt.
Dem Schwaben wird nachgesagt, besonders sparsam zu sein. Wer die Sache ernsthaft betreiben will, muss jedoch strategisch vorgehen. Jetzt gibt es eine Art Anleitung, wann bei welchen Produkten am meisten gespart werden kann. Ein Vergleich der Verbraucherpreisindizes der letzten drei Jahre durch das Bundesamt für Statistik offenbart zyklisch wiederkehrende Preise für unterschiedliche Warengruppen. Jährlich ermitteln die Statistiker die durchschnittliche Preisentwicklung der meistgekauften Konsumgüter. Für jedes Produkt lässt sich demnach ein Monat festlegen, in dem es am günstigsten ist. Dabei gibt es so manche Überraschung. Mitunter genügt aber auch der gesunde Menschenverstand, um Geld zu sparen.
Januar
Kaffeetrinkerherzen schlagen im Januar nicht nur wegen des Koffeins schneller. Die braunen Bohnen sind jetzt am billigsten. Auch Butter und Vollmilch gibt es am Jahresanfang zu besonders günstigen Konditionen. Abzuraten wäre von Kopf- oder Eisbergsalat, der legt zu weite Strecken zurück und verteuert sich dadurch enorm. Die Dame des Hauses kann in diesem Monat ihre Abendgarderobe besonders preisgünstig mit neuen Kleidern oder Schmuck aufwerten.
Februar
Die Jecken sind auf der Straße und Schweinekoteletts im Angebot. Dazu vielleicht ein billiges Bierchen. Als Nachtisch wären Orangen oder Nüsse zu empfehlen. Die gesunden Zitrusfrüchte kosten im Oktober am meisten. Mit dem Verzehr frischer Tomaten sollte man sich bis zur Hauptsaison im August gedulden. Wenn die Gartenbesitzer das rote Gemüse in großen Mengen aus ihren privaten Gewächshäusern ernten, fällt der Preis auf ein Rekordtief. Sein Automobil zu tanken, macht im Februar offensichtlich noch am meisten Spaß. Ungünstigerweise besitzen wahrscheinlich wenige Fahrzeughalter solch große Tanks, um sich mit einem Jahresvorrat einzudecken, zumal sich die Spritpreise ohnehin auf einem hohen Niveau bewegen und ständig steigen.
März
Statt ins Kino zu gehen, lohnt es sich im März, in der Buchhandlung vorbeizuschauen. Belletristische Literatur wird dort im März zu besonders günstigen Konditionen feilgeboten. Mit einer Tüte Chips und einem Stückchen Pizza lässt sichs dann ebenfalls recht billig auf dem Sofa entspannen. Die beliebte Kost aus Italien wird erst im November richtig teuer. Gut dass es beim Italiener auch noch andere Gerichte gibt. Dringend abzuraten wäre im März vom Kauf eines MP3-Spielers. Hier empfiehlt sich ein Kauf in der Vorweihnachtszeit.
April
Wer im April Urlaub in der Heimat macht, findet jetzt für Übernachtungen mit Frühstück die besten Angebote. Vielleicht etwas rustikal, aber am günstigsten ernähren kann man sich in diesem Monat von Nudeln mit Hackfleischsoße. Noch billiger kommt es, die Soße ohne Paprika einzukochen. Der nächste Friseurbesuch sollte jetzt nicht mehr allzu lange verzögert werden, denn ab Juni steigen die Preise für derartige Dienstleistungen deutlich.
Mai
Nachdem der Krimi oder Roman vom März ausgelesen ist, wäre es nun an der Zeit, Sachbücher zu kaufen. Die kann man dann getrost in ein billiges Ferienhäuschen im Inland mitnehmen. Kartoffeln und Weißkohl sind im Monat Mai am teuersten. Stattdessen fällt der Einkauf an der Wursttheke, vor allem bei Schinken und Salami etwas günstiger aus.
Juni
Wenn es etwas zu feiern gibt, dann ist im Juni die günstigste Gelegenheit, mit einem Gläschen Sekt oder auch Champagner darauf anzustoßen. Leichte Kost liegt im Juni klar im Trend und schlägt auch nicht auf den Geldbeutel. Salatgurken werden den Kunden auf dem Gemüsemarkt regelrecht nachgeworfen. Anzumerken wäre allerdings, dass mit dem Auftauchen der Ehec-Fälle im Mai und Juni 2011 und der vorschnellen Verurteilung der Salatgurke die Preise für derlei Grünzeug purzelten und kräftigen Einfluss auf die Statistik übten.
Juli
Während die Wäsche unter freiem Himmel am schnellsten trocknet, lohnt ein Besuch beim Elektrohändler. Wäschetrockner erzielen im Juni die besten Preise. Flugreisen sind dagegen besonders teuer. Wenn möglich, sollte der Urlaub in ferne Reiseregionen im Januar gebucht werden. Abgesehen davon freut sich Frau vielleicht über einen neuen BH, der jetzt zu Dumpingpreisen verschleudert wird. Wem es im Juli nicht zu heiß für einen Streifzug durch die Modeboutiquen ist, der kann beim Sommerschlussverkauf eventuell viel Geld sparen.
August
In der Ferienzeit bietet es sich an, die lieben Kinderlein mit neuen Büchern zu versorgen. Ungeachtet der günstigen Preislage würden die Kleinen dabei auch noch einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen. Wer es dann schafft, in einer Parfümerie vorbei zu schauen, der spart Geld. Zu Hause bleiben lohnt sich, wegen der großen Nachfrage in der Urlaubssaison sind Flugreisen im Jahresvergleich nach wie vor sündhaft teuer.
September
Allmählich beginnt die Weinernte, das schlägt sich im guten Preis für Weintrauben nieder. Beim Wein selber ist das leider noch zu früh. Der ist erst im Januar, weiß wie rot, am billigsten. Wenn's schmeckt, dann ist Blumenkohl im September der Spartipp beim Gemüse.
Oktober
Butter ist im Oktober am teuersten. Nur schwach sinkt der Preis im November, bei Margarine steigt er sogar noch. Sparsame Weihnachtsbäcker sollten sich lieber schon im Januar oder Februar mit den fettigen Backzutaten eindecken. Jetzt wäre es eher an der Zeit, den Kartoffelkeller zu füllen. Die Einkaufspreise für die gelben Knollen befinden sich im Oktober auf ihrem Jahrestiefststand.
November
Wintergemüse wie Weißkohl, Lauch oder Speisemöhren gibt es jetzt besonders billig auf dem Markt. Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, gibt es nichts gemütlicheres als bei einer Tasse Tee und etwas Lebkuchen oder Plätzchen am Kamin zu sitzen. Doch das kann teuer werden. Im November schnellt der Preis für Lebkuchen in die Höhe. Selbst wenn mancher im Oktober noch nicht an Advent oder Weihnachten denken mag: Vorausschauende besorgen sich die Leckerei schon im Oktober, solange sie noch billig zu haben ist.
Dezember
Klingt komisch - ist aber so. Notebooks und Elektronikartikel wie Digitalkameras sind während der Vorweihnachtszeit am billigsten. Wer denkt, die Elektronikmärkte nutzen den vorweihnachtlichen Konsumrausch aus, um ihre Artikel besonders teuer an den Mann oder die Frau zu bringen, der täuscht sich. Gerade jetzt buhlen die Händler mit besonders günstigen Sparangeboten um die Gunst der Käufer und liefern sich regelrechte Preisschlachten.
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