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Überschuss: Krankenkassen haben gigantische Rücklagen von 28 Milliarden Euro

Überschuss

Krankenkassen haben gigantische Rücklagen von 28 Milliarden Euro

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    Krankenkassen schwimmen im Geld: 28 Milliarden Überschuss.
    Krankenkassen schwimmen im Geld: 28 Milliarden Überschuss. Foto: dpa

    Krankenkassen haben 28 Milliarden Euro an Rücklagen: Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr am Donnerstag aus Kassenkreisen, dass die Überschüsse einen Umfang von rund 28 Milliarden Euro haben sollen. Im Gesundheitsfonds liegen demnach gut zwölf Milliarden Euro, die Rücklagen bei den Krankenkassen selbst bewegen sich in einer Größenordnung von 16 Milliarden Euro.

    Krankenkassen schwimmen im Geld: 28 Milliarden Überschuss

    Vor einem Jahr hätten die Reserven noch gut 20 Milliarden betragen. Mit den Angaben bestätigte sich im Wesentlichen ein Bericht der "Frankfurter Rundschau" vom Donnerstag. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) wehrte sich trotz des Finanzpolsters der Kassen gegen weitere Kürzungen des Bundes bei den Zuweisungen für den Gesundheitsfonds.

    "Das Gesundheitsministerium leistet schon jetzt mit zweieinhalb Milliarden Euro im laufenden Jahr und mit zwei Milliarden Euro im kommenden Jahr, zusammengenommen also viereinhalb Milliarden Euro, den größten Sparbeitrag aller Ressorts der Bundesregierung", sagte er der "Passauer Neuen Presse" vom Donnerstag.

    Bahr: "Hart erarbeitet"

    "Jetzt sind andere Ministerien gefragt, ihren Beitrag zu leisten", sagte der Minister. "Wir haben uns die Überschüsse im Gesundheitsfonds und bei den Kassen durch Einsparungen hart erarbeitet", fügte Bahr hinzu. Berichten zufolge erwägt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) weitere Einschnitte beim Gesundheitsfonds, mit dessen Mitteln die gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden.

    Auch der GKV-Spitzenverband wehrte sich gegen weitere Einschnitte bei den Zahlungen des Bundes. Der Bundeszuschuss sei eingeführt worden, um die versicherungsfremden Leistungen mitzufinanzieren, erklärte GKV-Sprecher Florian Lanz. Von den über 30 Milliarden Euro, die die Krankenkassen für solche Leistungen ausgäben, werde weniger als die Hälfte vom Staat über den Bundeszuschuss refinanziert.

    "Geld für die zukünftige Versorgung der Versicherten"

    Zu den versicherungsfremden Leistungen gehört unter anderem die beitragsfreie Mitversicherung der Kinder. "Die Rücklagen im Gesundheitsfonds und bei den Krankenkassen haben die Beitragszahler finanziert und nicht das Bundesfinanzministerium", erklärte Lanz. "Deshalb muss dieses Geld für die zukünftige Versorgung der Versicherten gesichert und nicht für das Stopfen von Haushaltslöchern ausgegeben werden." (afp, AZ)

    Demenz in Deutschland

    Derzeit gehen Experten davon aus, dass jeder dritte Mann und jede zweite Frau damit rechnen muss, im Lauf des Lebens an Demenz zu erkranken.

    Das besagt der Pflegereport 2010 der Krankenkasse Barmer GEK. Die Zahl von 1,2 Millionen Demenzkranken wird sich demnach bis 2060 auf 2,5 Millionen mehr als verdoppeln.

    Von den Dementen gelten rund zwei Drittel als pflegebedürftig. Pro Monat braucht ein Demenzkranker im Schnitt gut 500 Euro mehr von den Pflege- und 300 Euro mehr von den Krankenkassen als ein durchschnittlicher Versicherter, hat der Autor der Studie, Heinz Rothgang, errechnet.

    Das sind rund 10 000 Euro im Jahr. Rechnet man die steigende Zahl der Dementen hoch, kommt man längerfristig auf einen zweistelligen Milliardenbetrag, der zusätzlich nötig wäre.

    Die Zahl der Pflegebedürftigen könnte laut Experten von derzeit mehr als 2,4 Millionen bis zum Jahr 2030 auf 3,4 Millionen steigen. 2050 könnte es laut Statistischem Bundesamt sogar 4,5 Millionen Pflegebedürftige geben. Hauptgrund ist die höhere Lebenserwartung.

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