Pflanzengift in Linsen nachgewiesen
In Linsen wurden Spuren von Pflanzengift gefunden. Bei acht von 13 konventionellen Linsen-Marken sei Unkrautvernichtungsmittel nachgewiesen worden.
Linsen sind eigentlich ein gesundes Gericht. Doch das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat die beliebten Hülsenfrüchte genauer unter die Lupe genommen. Bei den Tests wurden in den Linsen Spuren von Pflanzengift gefunden. Wie das Verbrauchermagazin "Öko-Test" am Freitag in seiner neuen Ausgabe berichtet, seien bei acht von 13 konventionellen Linsen-Marken das auch unter dem Namen Roundup bekannte Unkrautvernichtungsmittel nachgewiesen worden. Nur neun untersuchte Bio-Linsen-Produkte waren demnach frei von dem Pflanzengift.
Glyphosat ist ein häufig eingesetztes Pflanzengift
Glyphosat ist weltweit das am häufigsten eingesetzte Pflanzengift. Bauern vernichten damit das Unkraut auf Feldern, bevor sie Nutzpflanzen anbauen. Das Pflanzengift kann auch Kulturpflanzen den Garaus machen, es sei denn, diese wurden mittels Gentechnik gegen Glyphosat resistent gemacht.
Laut Greenpeace erbgutschädigende Wirkung
Der Wirkstoff Glyphosat galt lange Zeit als unbedenklich. Neue Studien geben laut Greenpeace aber Hinweise auf erbgutschädigende Wirkungen. In Versuchen seien Geburtsfehler und Missbildungen festgestellt worden. Auch in der Natur richte Glyphosat Schäden an, weil sich durch die Vernichtung von Wildkräutern die Artenvielfalt entlang der ganzen Nahrungskette verringere.
In der Landwirtschaft wird Glyphosat auch im Getreide- und Rapsanbau eingesetzt, damit die Pflanzen schneller und gleichmäßiger reifen, wie der Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, Dirk Zimmermann, erläutert. Auf 40 Prozent der Ackerflächen in Deutschland werde das Pflanzengift verwendet.
Pflanzengift bei Linsen eingesetzt
Bei Linsen wird das Pflanzengift laut "Öko-Test" oft noch kurz vor der Ernte eingesetzt, damit die Linsen absterben, gleichmäßig trocknen und so leichter geerntet werden können. Im September hatte das Verbrauchermagazin bereits über Glyphosat-Rückstände in Mehl, Brötchen und Haferflocken berichtet.
Der eigentliche Skandal sei, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) EFSA Mitte 2012 den Grenzwert für Glyphosat auf das Hundertfache erhöht habe, sagt Zimmermann. Die europäischen Behörden seien vor der Lobby der Agrochemie und der kanadischen Linsenbauer eingeknickt. afp/AZ
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