Behandelbar, doch unbesiegt: Was Sie über Aids wissen sollten
Aids ist inzwischen behandelbar, aber das Virus bleibt unbesiegt. Viele Menschen in Deutschland leben mit dem HI-Virus, doch das allgemeine Wissen über HIV und Aids ist gering.
Rund 80.000 Menschen in Deutschland leben mit dem HI-Virus, das Aids auslöst. Dennoch ist die Krankheit aus der Öffentlichkeit und aus dem Bewusstsein vieler Menschen verschwunden. Rund 14.000 Menschen in Deutschland leben mit HIV, ohne es zu wissen. Deshalb ist es besonders wichtig, den Sinn der Gesellschaft wieder dafür zu schärfen.
Eine Frage, die vermutlich nicht alle Menschen beantworten können, ist die nach der Unterscheidung von HIV und Aids. Oft werden die Begriffe synonym verwendet, tatsächlich ist das Humane Immunschwächevirus (HIV) die Ursache für die Erkrankung Aids. Erst wenn das Virus den Körper so sehr schwächt, dass das Immunsystem Infektionen nicht mehr bekämpfen kann, ist von Aids die Rede. Erst dann wird die Erkrankung lebensgefährlich.
Kann Aids behandelt werden?
Die Infektion mit dem HI-Virus kann über Monate unauffällig verlaufen und noch nach Jahren in Aids übergehen. Das Virus richtet Schaden an, indem es die körpereigenen Helferzellen angreift. Da sich HIV in den Helferzellen vermehrt, können diese nicht mehr die Abwehrkräfte des Körpers steuern. So sind Betroffene nicht mehr in der Lage, selbst gegen Viren und Bakterien zu kämpfen.
Inzwischen gibt es wirksame Medikamente gegen die Vermehrung des HI-Virus im menschlichen Körper. Diese müssen aber lebenslang eingenommen werden. Da es diese Medikamente zur Eindämmung von Aids bereits seit den 90er Jahren gibt, konnten schwere Nebenwirkungen und Langzeitschäden der Mittel behoben werden. Wer früh handelt und gut therapiert wird, hat nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe eine normale Lebenserwartung.
Müssen wir uns in Europa wegen HIV und Aids Sorgen machen?
Obwohl Afrika am stärksten von Aids betroffen ist, müssen auch die anderen Kontinente vorsichtig sein. Osteuropa macht den Experten besonders sorgen, denn dort nimmt die Zahl der HIV-Fälle zu. Das liegt unter anderem daran, dass viele Betroffene Angst haben, sich professionelle Hilfe zu suchen - denn viele gehören zu den stigmatisierten Gruppen wie die der Homosexuellen und die der Drogensüchtigen. Dadurch entsteht zudem eine hohe Dunkelziffer.
Deutschland ist eines der Länder, in der die Rate von HIV und Aids besonders gering sind. Doch auch hier findet oft eine Stigmatisierung und Ausschließung der Betroffenen statt. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wissen rund 14.000 Menschen in Deutschland nicht, dass sie der Erreger in sich tragen. Das RKI geht davon aus, dass sich 2013 rund 3.200 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert haben. Seit 2006 ist die Zahl der Neuinfektionen pro Jahr ziemlich konstant. dpa/sh
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