Depression könnte 2020 zweithäufigste Todesursache sein
Depression betrifft 350 Millionen Menschen. Das ist laut WHO weltweit jeder zehnte Mensch. 2020 könne die Krankheit auf Platz zwei der häufigsten Todesursachen stehen.
Die Zahl ist sehr hoch: 350 Millionen Menschen weltweit leiden unter einer Depression. Die Krankheit ist damit weltweit der häufigste Auslöser für Arbeitsunfähigkeit. Iim schlimmsten Fall kann eine Depression zum Selbstmord führen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Depressionen oder affektive Störungen 2020 weltweit die zweithäufigste Todesursache sein. Derzeit rangieren sie auf Platz vier.
Das sind die erschreckenden Ergebnisse, die die WHO bekannt gegeben hat. Weltweit leidet somit jeder zehnte Mensch unter Depressionen, fühlt sich bedrückt, antriebslos oder ständig müde. Und auch an Angstzuständen leiden immer mehr Menschen. Frauen sind dabei öfter von Depressionen betroffen als Männer.
Jede Zehnte leidet unter Depressionen: Die Ursachen
Für Depressionen gibt es verschiedene Ursachen und Risikofaktoren. Laut der Bundespsychotherapeuten-Kammer gibt es:
- Familiäre Faktoren: Kinder depressiver Eltern haben demnach ein höheres Risiko, an Depressionen zu erkranken.
- Aktuelle psychische Belastungen: Schwere psychische Belastungen können eine Depression begünstigen. Auch anhaltende Belastungen am Arbeitsplatz, finanzielle Probleme oder Isolation lassen das Risiko einer Erkrankung steigen.
- Trennungen und Verluste in der Kindheit: Depressive Patienten haben in ihrer Kindheit zwei- bis dreimal so häufig wichtige Personen verloren - zum Beispiel, weil sich die Eltern trennten.
- Andere körperliche Erkrankungen können das Risiko einer Depression erhöhen. Zum Beispiel Diabetes.
Die Zahl der Betroffenen ist laut WHO in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Das koste die Weltwirtschaft jährlich rund 900 Milliarden Euro. Die Kosten entstehen vor allem durch Fehlzeiten und Produktionsausfälle.
Depressionen: Hilfe und Therapie
Patienten können sich bei Depressionen Hilfe holen. Die hängt davon ab, ob eine Depression erstmals oder wiederholt auftritt und wie schwer der Patient erkrankt ist. Einen Überblick über Therapie-Formen gibt es hier.
Investitionen zur Hilfe Erkrankter habe daher nicht nur gesundheitliche, sondern auch deutliche wirtschaftliche Vorteile, heißt es in der am Mittwoch in Genf veröffentlichten Studie. Ein investierter Dollar um Depressiven und Angstpatienten besser zu helfen, bringe einen Nutzen von vier Dollar wegen verbesserter Gesundheit und höherer Arbeitsfähigkeit ein.
WHO-Studie: Depression und andere Krankheiten
In den kommenden 15 Jahren müssten der Studie zufolge die 36 untersuchten Industrie- wie Nicht-Industriestaaten rund 130 Milliarden Euro für verbesserte Behandlungen und Medikamente in die Hand nehmen. Dafür gäbe es aber eine Steigerung der Erwerbsquote um fünf Prozent. Viele Länder seien aber weit davon entfernt, genug für psychisch Erkrankte auszugeben: Laut einer WHO-Studie aus dem Jahr 2014 nutzen Regierungen durchschnittlich nur drei Prozent ihrer Gesundheitsbudgets für solche Behandlungen. "Winterblues" trifft jeden vierten Deutschen
Humanitäre Katastrophen und Konflikte auf der ganzen Welt würden den Bedarf nach einer Ausweitung von Behandlungen weiter erhöhen, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Die Studie ist im Journal "The Lancet Psychiatry" veröffentlicht. dpa/axhe
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