Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Affinger Realschüler entwickeln kreative technische Vorschläge für den Schulalltag

Landkreis Aichach-Friedberg

Schüler tüfteln selbst an Technik für eine bessere Schule

    • |
    • |
    • |
    Schüler der neunten Klassen der Affinger Realschule bauten und programmierten während der Projekttage eigene Prototypen wie dieses "Keylock"-System.
    Schüler der neunten Klassen der Affinger Realschule bauten und programmierten während der Projekttage eigene Prototypen wie dieses "Keylock"-System. Foto: Hannah Martin

    Was tun, wenn man gerne ins Klassenzimmer gehen würde, der Lehrer aber noch nicht aufgeschlossen hat? Wenn man Pfand abgeben will, aber der Hausmeister gerade nicht da ist? Oder man drinnen wartet und nicht sieht, wann der Bus kommt? Die Neuntklässler der Affinger Realschule fanden auf solche Fragen nicht nur kreative Antworten – sie bauten auch direkt die notwendige Technik dafür.

    Im Rahmen der sogenannten „Hackdays“ und unter dem Motto „Mach die Schule besser“ entwickelten die Schüler eigene Ideen und konnten sich anschließend im Programmieren, Tüfteln und Basteln von Prototypen ausprobieren. Dabei wurden sie von Mentoren des Augsburger KidsLab und der Ideenwerkstatt „Make Your School“ unterstützt. Im Vordergrund der Hackdays stehen die sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

    Schüler überlegen sich Lösungen für alltägliche Probleme

    Die Neuntklässler, die freiwillig an dem Projekt teilgenommen hatten, präsentierten in der Turnhalle insgesamt acht Prototypen. Ihre kreativen Lösungen für die üblichen Probleme des Schulalltags wurden von den jüngeren Stufen begeistert aufgenommen.

    Projektleiter Julian Steger erklärte: „Die Schüler haben sich erst überlegt, was sie an der Schule ,doof‘ finden und wie sie es besser machen können. Dazu haben sie dann ein eigenes Gerät entwickelt.“ Die Projektpräsentationen sollten jüngere Stufen zu eigenen Ideen inspirieren, so Steger.

    Viel Bewunderung erhielt die Gruppe, die sich ein eigenes „Keylock“-Gerät überlegt hatte. „Ihr kennt das Problem: Ihr wollt ins Klassenzimmer, aber der Lehrer ist noch nicht da“, erklärte einer der Schüler den jüngeren Klassen. Die Lösung der Gruppe: Das Gerät reagiert – ähnlich wie im Hotel – auf individuelle Karten und öffnet dadurch die Tür. Allerdings nur, wenn der Schüler laut Stundenplan auch wirklich Unterricht im jeweiligen Raum hat. Bei „falschen“ Karten leuchtet das System rot auf und die Tür bleibt verschlossen.

    Vom Pfandautomaten bis zum Alarm, wenn der Bus kommt

    Eine andere Projektgruppe überlegte sich ein Pfandsystem, das genutzt werden könnte, auch wenn der Hausmeister nicht da ist. Der Automat reagiert auf die Flasche und setzt ein Rad mit Münzen in Bewegung, das das Pfand direkt auszahlt. Vier Neuntklässlerinnen stellten außerdem eine „Lautstärkeampel“ vor, die mithilfe eines Sensors die Lautstärke im Klassenraum misst und rot leuchtet, sowie anfängt zu piepsen, wenn es zu laut wird.

    Diese Projektgruppe entwickelte eine "Lautstärkeampel", die mithilfe eines Sensors die Lautstärke im Klassenzimmer misst und anfängt, schrill zu piepsen und rot zu leuchten, sobald es zu laut wird.
    Diese Projektgruppe entwickelte eine "Lautstärkeampel", die mithilfe eines Sensors die Lautstärke im Klassenzimmer misst und anfängt, schrill zu piepsen und rot zu leuchten, sobald es zu laut wird. Foto: Hannah Martin

    Ein Geräuschsignal benutzte auch die Gruppe, die sich den „Bus-Melder“ ausdachte. Dieser funktioniert über einen Sensor an der Bushaltestelle. „Lkw dürfen da nicht fahren und Autos sind zu niedrig“, erklärte ein Schüler am Stand. „Anhand der Höhe erkennt das System also den Bus und gibt an einem anderen Ort ein Geräusch ab.“ So könnten Schüler bei schlechtem Wetter auch in der Aula warten, ohne den Bus zu verpassen.

    Am meisten Andrang herrschte jedoch an einem selbstgebauten Miniatur-Basketballkorb, bei dem es eher um mehr Spaß im Schulalltag ging. Je nachdem, ob man den Korb mit einem zusammengeknüllten Papier trifft, leuchtet dieser grün oder rot auf. Sogar eine Anzeigetafel für den Spielstand integrierten die Schüler.

    Für den Schulleiter „ein unbezahlbarer Lerneffekt.“

    Für Reiner Wendlinger, Schulleiter der Realschule in Affing, sind die jährlich stattfindenden Projekttage wichtig für die berufliche Orientierung der Schüler. „Ich denke, solche Projekte im MINT-Bereich sind vor allem für Neuntklässler wichtig“, meint er.

    Wendlinger lobte, dass sich Schüler während des Projektes intensiv mit Technik auseinandersetzen könnten, auch wenn sie vorher noch nicht viel Erfahrung damit gemacht haben. „Hier selbst tätig werden zu können, ist ein unbezahlbarer Lerneffekt, deswegen wollen wir solche Projekte regelmäßig angehen“, sagt Wendlinger. „Ich glaube, die Produkte, die jetzt dabei herauskamen, sprechen auch für sich.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden