In Aichach und Friedberg hat die Bundestagswahl längst begonnen. Hier stehen im Eingangsbereich des neuen Verwaltungsgebäudes bzw. beim Bürgerbüro Wahlkabinen und Urnen, in denen abgestimmt werden kann. Manche Menschen, die ihre Briefwahlunterlagen selbst abholen, nutzen die Möglichkeit, die Stimmzettel gleich hier auszufüllen. In allen Kommunen im Landkreis Aichach-Friedberg läuft derzeit der Endspurt vor der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar. Wer nicht am Sonntag im Wahllokal abstimmen will oder kann und noch keine Briefwahl beantragt hat, muss sich beeilen.
Bis Freitag um 15 Uhr kann die Briefwahl beantragt werden. Viele Gemeinden empfehlen, sich bis Ende der Woche am besten nicht mehr auf den Postweg zu verlassen, sondern die Unterlagen persönlich in den Rathäusern abzuholen. Sie können an Ort und Stelle ausgefüllt und abgegeben werden. Alternativ können Wählerinnen und Wähler sie mit nach Hause nehmen. Entscheidend ist, dass die ausgefüllten Wahlunterlagen bis Sonntag um 18 Uhr in den Briefkästen der Rathausverwaltungen liegen. Werden sie später eingeworfen oder kommen sie erst nächste Woche mit der Post an, werden sie nicht mitgezählt.
Knapp die Hälfte der Wahlberechtigten in Aichach und Mering beantragt Briefwahl
Das ist insbesondere für Wahlberechtigte entscheidend, die im Ausland leben. Davon gibt es aus Aichach etwa 20 bis 30 Menschen, schätzt Sarah Friedl vom Ordnungsamt der Stadt. Der am weitesten entfernte Wahlberechtigte lebe in Peru, erzählt sie. Rund 45 Prozent von 16.000 wahlberechtigten Aichacherinnen und Aichachern hätten bislang Briefwahl beantragt – etwas weniger als bei den vorherigen Wahlen. Friedl führt das auf die kurze Vorlaufzeit zurück. Manche potenzielle Briefwähler stimmten dieses Mal womöglich lieber im Wahllokal ab.
Auch in Friedberg ist der Anteil angesichts der kurzen Vorlaufzeit sehr hoch, Stand Mittwoch sind für rund 9500 der 22.800 Wahlberechtigten Wahlscheine ausgestellt. Wer jetzt noch Briefwahlunterlagen möchte, muss sie direkt im Bürgerbüro abholen. Die Stadt hatte sogar Extra-Öffnungszeiten des Rathauses am Wochenende und Mittwoch dafür angesetzt.
Wichtig zu wissen ist laut der Friedberger Stadtverwaltung, dass die Frist für Beantragung Briefwahl am 21. Februar um 15 Uhr gesetzlich endet. Eine Briefwahl am Wahlsonntag ist nur bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung möglich. In diesem Fall kann der Erkrankte nicht persönlich ins Rathaus kommen, sondern eine bevollmächtigte Person holt die Unterlagen ab und bringt sie zurück.
Rathaus-Service Friedberg:
Am kommenden Wahlwochenende sind Mitarbeiter und MItarbeiterinnen des Friedberger Wahlamts im Bürgerbüro im Rathaus, Marienplatz 1, zu folgenden Öffnungszeiten persönlich erreichbar:
Freitag, 21. Februar: 8.00 bis 15.00 Uhr (letzte Möglichkeit zur Beantragung von Briefwahlunterlagen).
Samstag, 22. Februar: 8.00 bis 12.00 Uhr (Neuerteilung von Briefwahlunterlagen, die fristgerecht beantragt, aber noch nicht zugestellt wurden).
Sonntag, 23. Februar: 8.00 bis 18.00 Uhr (Fragen zum richtigen Wahllokal, zur Stimmberechtigung usw.; bis 15.00 Uhr in Ausnahmefällen noch Beantragung von Briefwahl möglich bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung.
In Mering ist Bernhad Bordon routiniert bei den Wahlvorbereitungen. „Wir sind gut organisiert“, sagt er. Doch auch bei den Wahlhelferinnen und -helfern grassiert die Grippewelle. „Ich hatte schon einige Absagen“, informiert Bordon. Die Briefwahlquote liegt mit 44 Prozent bislang höher als bei der Europawahl. „Da lag sie bei 38 Prozent.“ Wobei Bordon damit rechnet, dass sie noch höher ausfallen könnte. Die Unterlagen können am Freitag bis 15 Uhr und zu einer Sonderöffnungszeit am Samstag, 22. Februar, von 8 bis 12 Uhr abgeholt werden. Der Briefkasten direkt am Rathaus wird bis 18 Uhr geleert. Wahlberechtigt sind in Mering 10.850 Personen. Bordon musste auch einige Briefwahlanträge ins Ausland schicken. „Sogar Shanghai war darunter.“
Alle Rathaus-Mitarbeiter helfen in Kühbach zusammen, um die Wahlunterlagen zu verschicken
Auch die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kühbach, zu der die Gemeinden Kühbach und Schiltberg gehören, verzeichnet einen hohen Anteil an Briefwählern. Sophia Harrer sagt: „Es ist erstaunlich viel, was angefragt wurde und zurückgekommen ist.“ Bisher sei bei der Wahlvorbereitung alles gut gelaufen. Aber die Fristen für die Bestellung und Lieferung von Stimmzetteln, Mustervordrucken und anderen Formularen seien „ganz schön verkürzt gewesen“, sagt sie. Sobald die Stimmzettel da gewesen seien, hätten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen sie an die Briefwähler verschickt. Was Harrer freut: Es gingen „verhältnismäßig viele Anfragen von Wahlhelfern“ ein, die sich freiwillig anboten.



In Ried blickt Geschäftsstellenleiter Andreas Sausenthaler entspannt auf den Wahlsonntag. „Das liegt auch daran, dass diesmal sehr schnell alle Briefwahlanträge in Ried gestellt wurden“, sagt er. Über 1100 waren es. Damit liege die Quote der Briefwähler, wie schon bei der Europawahl, bei 46 Prozent. „Wir haben mit möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an einem Vormittag die Briefwahlpakete hergerichtet und versandt“, informiert Sausenthaler. Verlängerte Öffnungszeiten gab es in der Gemeinde nicht.
Briefwahl-Anträge stapeln sich in Aindling, ehe die Stimmzettel zur Bundestagswahl da sind
Auch in der VG Aindling, der Aindling, Petersdorf und Todtenweis angehören, packten alle verfügbaren Kräfte an, um die Briefwahlunterlagen schnellstmöglich zu verschicken. Eva Katzenschwanz zufolge hatten sich die Anträge bereits gestapelt, ehe die Stimmzettel da waren. In Aindling gibt es, wie schon bei vorherigen Wahlen, ebenfalls eine Wahlkabine im Rathaus, in der vorab abgestimmt werden kann. Dieses Angebot nutzen Katzenschwanz zufolge „tatsächlich viele“. Auch der Rücklauf an Briefwahlunterlagen sei ziemlich hoch.
Ergebnisse: Am Wahlsonntag finden Sie Ergebnisse und Hintergründe online unter: www.augsburger-allgemeine.de/special/bundestagswahl
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