In den vergangenen Jahren wurde in Pähl viel darüber diskutiert, wie es mit Schule und Rathaus weitergehen soll. Zwei Bürgerentscheide gab es dazu. Im Dezember votierte eine Mehrheit dafür, dass das Rathaus zuerst und an der Eichbergstraße gebaut werden soll. Inzwischen sind weitere Entscheidungen bei dem Thema getroffen worden, wie Bürgermeister Simon Sörgel auf Nachfrage unserer Redaktion informiert.
So hat der Gemeinderat entschieden, einen sogenannten „temporären Bauherrn“ zu beauftragen. Dabei handelt es sich laut dem Rathauschef um einen Juristen. Dieser werde ein Raumprogramm erstellen, das dann Grundlage für die Ausschreibung der Arbeiten sei. Dabei stehe nicht im Vordergrund, alles bis ins letzte Detail festzulegen, betont Sörgel. Viel mehr gehe es darum, Vorgaben, beispielsweise zur Toilette für Menschen mit Behinderung oder der Größe von Büros zu beachten. Hierzu gibt es eine Arbeitsstättenverordnung.
Pähl beauftragt Juristen mit Fachkenntnis beim Bau öffentlicher Gebäude
„Der Jurist besitzt die Fachkenntnis und Erfahrung mit öffentlichen Gebäuden, was die Koordination von Planern und Gewerken angeht. Zudem hat er bei der Vergabe andere Möglichkeiten als wir als Kommune.“ Dem Gemeinderat würden die Planungen aber zur Beratung vorgelegt und Aufträge in Abstimmung vergeben, betont der Pähler Bürgermeister. Was hinzukomme, sei die Hoffnung, dass dessen Team die nötigen Vorleistungen schneller erbringen könne als dies der kleinen Gemeindeverwaltung möglich sei, so Sörgel.
Der Gemeinderat hat zwischenzeitlich auch eine Entscheidung zu der Frage getroffen, ob und inwieweit beim Neubau des Rathauses auch für mögliche Bedarfe der örtlichen Vereine mitgeplant werden soll. „Eine Nebennutzung wurde deutlich abgelehnt“, berichtet Sörgel. Einen Termin, wann mit dem Bau und der Fertigstellung des Rathauses zu rechnen ist, will er im aktuellen Stadium nicht nennen, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir sind natürlich alle daran interessiert, dass es möglichst schnell geht.“ Das sei auch mit Blick auf die Platznot an der Grundschule wichtig.
Platznot in der Grundschule in Pähl
In Pähl besuchen derzeit vergleichsweise viele Kinder die Grundschule. Fünf Tage vor Beginn des Schuljahres kam laut dem Bürgermeister die Information, dass es heuer zu viele Kinder für vier Klassen sein werden. In einer bayerischen Grundschulklasse dürfen maximal 28 Schülerinnen und Schüler sitzen. Wird der Wert übertroffen, muss eine weitere Klasse eingerichtet werden. Auf die Schnelle wurde, wie berichtet, der Werkraum zum Klassenzimmer umfunktioniert und das Unterrichtsfach zum Unmut einiger Eltern nach Raisting ausgelagert.
Doch die Situation werde sich in den kommenden Jahren nicht entspannen, so Simon Sörgel Ende Oktober gegenüber unserer Redaktion. „Wir haben gemischte Klassen. Aktuell sind es drei für die erste und zweite Klasse und zwei für die dritte und vierte Klasse. Es ist aber aufgrund der Geburtenzahlen absehbar, dass noch eine sechste Klasse hinzukommen wird.“ Deswegen komme die Kommune um die Anschaffung der Container nicht herum. Die Gemeinde konnte eine angrenzende Fläche pachten, auf der die Modulbauten aufgestellt werden können.
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