Tiefengeothermie lohnt sich nicht am Ammersee – zu diesem Fazit kam eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie, die die Gemeinde Windach stellvertretend für die an Tiefengeothermie interessierten Gemeinden Dießen, Schondorf, Utting, Eresing, Finning, Hofstetten und Türkenfeld in Auftrag gegeben hatte.
Das beauftragte Ingenieurbüro untersuchte dabei Maßnahmen zur netzgebundenen Wärmeversorgung aus einer Anlage im Bereich des Erlaubnisfeldes „Ammersee-West“. Anfang Mai wurden den Gemeinden nun die Zahlen präsentiert, und diese sorgen für Ernüchterung.
Wärme aus Geothermie wäre wohl mehr als doppelt so teuer wie heute aus fossilen Energieträgern
Die Investitionskosten würden insgesamt für das Jahr 2030 bei 136 Millionen Euro liegen, bei einer Länge des Wärmenetzes von 105 Kilometern – ohne Verteilnetze in den einzelnen Gemeinden. Der Gestehungspreis für Wärme läge 2030 bei 245 Euro pro Megawattstunde, 2045 bei 388 Euro. Bei der Berechnung ergibt sich eine Unsicherheit von 40 Prozent, sprich, die Preise könnten auch 40 Prozent teurer oder günstiger ausfallen. Zum Vergleich: Eine Megawattstunde Wärmeenergie entspricht dem Energiegehalt von etwa 100 Liter Heizöl. Das heißt, eine Wärmeversorgung aus Tiefengeothermie wäre erst dann wirtschaftlich, wenn der Liter Heizöl teurer als 2,45 Euro wäre, aktuell liegt er bei unter einem Euro. Allerdings: Längerfristig dürfen keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden und durch die steigende Kohlendioxid-Bepreisung sind in den nächsten Jahren deutlich höhere Preise als jetzt zu erwarten.
Das Thema wurde nun im Gemeinderat in Utting behandelt. Das Gremium schloss sich einstimmig der Empfehlung des Ingenieurbüros an, das Projekt zum gegenwärtigen Stand zu beenden.
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