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Der Haushalt für die Wasserversorgung der Schmuttergruppe (WZV) steht

Nordendorf

Für sicheres, sauberes Trinkwasser

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    Die Beiträge und Gebühren für die Menschen, die über die Schmuttergruppe mit Trinkwasser versorgt werden, sind gestiegen. Nun wurde aufgezeigt, wofür.
    Die Beiträge und Gebühren für die Menschen, die über die Schmuttergruppe mit Trinkwasser versorgt werden, sind gestiegen. Nun wurde aufgezeigt, wofür. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild)

    Die Beiträge und Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger, die über das Netz des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Schmuttergruppe (WZV) Trinkwasser erhalten, sind seit dem 1. Januar 2025 teurer geworden. Zur Kalkulation höherer Gebühren führte bereits Ende vergangenen Jahres der Blick zurück auf die vergangenen drei Jahre und der Blick in die Zukunft – auf Investitionen, die in den nächsten drei Jahren anstehen könnten. Eben diese Zahlen der Zukunft waren auch Thema der jüngsten WZV-Sitzung, in der der Haushaltsplan für das Jahr 2025 verabschiedet und der Investitionsplan bis 2028 grob skizziert wurde.

    Zunächst einmal galt es, das Defizit aus dem Jahr 2024, das Marco Schopper, Geschäftsstellenleiter und Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf, auf 110.000 Euro bezifferte, auszugleichen. Zudem stehen weitere Projekte zur Umsetzung an. Aktuell laufen die Arbeiten zur Anpassung der Hochzone. Die Umbaumaßnahmen am Pumpwerk in Mertingen sind bereits abgeschlossen, nun folgen die Arbeiten am Einbindeschacht. Insgesamt werden heuer 125.000 Euro in den Umbau plus 7.000 Euro in die Planung investiert, um den Notverbund nach Mertingen für den Dauerwasserbezug umzurüsten. Nötig war dieser Schritt auch, weil die Wasserfördermengen der Bestandsbrunnen begrenzt sind.

    Wegen der Keime im Trinkwasser sank der Enverbrauch

    Wassermeister Rainer Behringer berichtete von einem Wasserverbrauch im Jahr 2024 von 527.000 Kubikmetern, womit nur noch 23.000 Kubikmeter Luft sind zur Fördergrenze von 550.000 Kubikmetern. Verkauft wurden im Jahr 2024 rund 460.000 Kubikmeter Wasser. Die Differenz zur geförderten Menge sei auf die Verkeimung im vergangenen Jahr zurückzuführen, in dem die Endverbraucher weniger Trinkwasser verbraucht haben, das WZV-Technik-Team jedoch viel Wasser benötigt hat, um die Leitungen zu spülen. Auch der Wasserrohrbruch an der Hauptleitung in Nordendorf sowie die dadurch bedingten Spülungen schlugen mit vielen Kubikmetern an unverkauftem Wasser zu Buche.

    Insgesamt versorgt der WZV 10.000 Personen in Nordendorf, Ellgau, Westendorf, Kühlenthal, Ehingen, Allmannshofen sowie in den Ortsteilen dieser Gemeinden, in den Meitinger Ortsteilen Ostendorf und Waltershofen und im Ortsteil Druisheim der Gemeinde Mertingen.

    Auch die Hauptleitung muss saniert werden

    Auch in einigen dieser Ortschaften sind Maßnahmen geplant. In Westendorf werden neue Leitungen in der Schulstraße verlegt. Kosten in Höhe von 219.000 Euro sind dafür kalkuliert, wobei noch nicht alle Leistungen abgerechnet wurden, die bereits im vergangenen Jahr auf der Großbaustelle angefallen sind, erklärte Schopper. 25.000 Euro wurden fällig für eine Spülbohrung zur Querung der Bundesstraße B2. Die Sanierung der Hauptleitung inklusive zweier Düker (Röhren) ist im Haushalt mit 695.000 Euro veranschlagt. Diese Maßnahme beschäftigt derzeit auch den Verbandsvorsitzenden, Steffen Richter, der im Zuge der Sanierung der Leitung von Nordendorf bis hinter die Schmutter auch einige Dienstbarkeiten vereinbarte. Ferner stehen Kosten für Hausanschlüsse in Ellgau, Allmannshofen und Nordendorf sowie Wasserzähler im Haushalt, die in Summe mit 61.000 Euro veranschlagt wurden.

    Der Ausblick auf die Jahre 2026, 2027 und 2028 zeigt nicht minder große Projekte, wobei die Priorisierung noch offen ist. Zum einen steht die Öffnung der Ringleitung zwischen Ellgau und Nordendorf an (Kostenfaktor: 30.000 Euro). Außerdem sollen Planungen für die Rohrleitungserneuerungen in der Bergstraße in Blankenburg angestoßen werden. Geprüft werden müsse, „welche Pakete sinnvoll sind“, erklärte Schopper und verwies darauf, dass es laut dem beauftragten Ingenieurbüro wirtschaftlicher sein könnte, die Leitungen zwischen Druisheim und Allmannshofen nicht in Teilen, sondern in der Gesamtheit zu erneuern. Richter ergänzte, dass auch der zweite Teil der Hauptleitung als Maßnahme mitberücksichtigt werden müsse, wobei noch keine Reihenfolge der Maßnahme feststeht: „Wir sind noch in der Abwägung.“

    Diese Projekte sind für die nächsten Jahre geplant

    Um diese Abwägungen mit validen Zahlen untermauern zu können, sind für die Jahre 2025 bis 2028 Planungs- und Nebenkosten in Höhe von über 280.000 Euro in der Finanzplanung veranschlagt. Ein weiterer großer Posten sind über 400.000 Euro, die für den Grunderwerb samt Nebenkosten reserviert sind. Je 100.000 Euro sollen jährlich in den Rückbau der Totleitungen investiert werden, weshalb die Unterhaltskosten steigen. Die im Risikokonzept geforderte Zaunanlage rund ums Wasserwerk könnte mit 15.000 Euro zu Buche schlagen. Weitere 28.000 Euro sollen in IT-Betriebstechnik und Equipment für das Technik-Team investiert werden.  

    Die steigenden Gebühren decken die Kosten nicht

    Zwar steigen die Einnahmen an Benutzungsgebühren im Jahr 2025 – aufgrund der im Vorjahr beschlossenen Erhöhung – auf über eine Million Euro an (2024: 816.000 Euro), allerdings reicht das nicht aus, um die laufenden Kosten und die Kosten für Investitionen zu decken. Für Personal bezahlt der WZV rund 320.000 Euro. Über 160.000 Euro sind für Unterhaltskosten reserviert. Betriebskosten in Höhe von über einer Million Euro kommen on top. Hierunter fällt unter anderem die Umlage an die Verwaltung, aber auch Gutachter- und Sachverständigenkosten, die nötig sind, um die Suche nach einem neuen Brunnenstandort voranzutreiben. Zudem soll die Geschossflächenerfassung aktualisiert werden. Falls es nötig wird, Verbesserungsbeiträge zu erheben, ist diese aktualisierte Zahl nötig.

    Um all die Maßnahmen zu ermöglichen, besteht im Jahr 2025 ein Kreditbedarf von 950.000 Euro, so Schopper. Kredite in Höhe von 800.000 Euro wurden bereits im Haushalt 2024 veranschlagt und genehmigt, wurden aber nicht abgerufen. Dieser bereits genehmigte Kredit wird ins Jahr 2025 übertragen und gibt dem WZV nun die Option, kurzfristig 600.000 Euro abzurufen.

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