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Erinnerung an eine Begegnung mit Papst Franziskus

Landkreis Augsburg

„Konnte verstehen, weshalb Menschen gläubig sind“ - Erinnerung an einen Besuch beim Papst

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    Papst Franziskus starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren.
    Papst Franziskus starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

    Am Ostersonntag hatte er vor zehntausenden Gläubigen noch den Segen Urbi et Orbi gespendet. Dabei wirkte er bereits sehr geschwächt. Einen Tag später, am Ostermontag, ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Der gebürtige Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - war seit März 2013 im Amt. Als Oberhaupt der Katholiken bleibt er Millionen Gläubigen weltweit in Erinnerung. Unsere Praktikantin Sarah Junge verbindet mit ihm eine Begegnung in Rom, die ihr im Gedächtnis bleibt. Ein Protokoll:

    Erinnerung an eine Audienz bei Papst Franziskus

    Sarah Junge: „Im Oktober 2016 war ich mit meiner gesamten Schule, der St. Ursula Realschule auf einer Walfahrt nach Rom. Das Highlight war für unsere katholische Schule natürlich die Papstaudienz. Mit elf Jahren zählte ich zu den Jüngsten, und trotzdem war mir die Einzigartigkeit dieses Erlebnisses bewusst. Unsere Lehrerinnen und Lehrer erklärten und vorher, wie die Audienz ablaufen würde und dass auch unsere Schule als Ehrengäste gegrüßt werden würden. Folglich waren wir alle sehr aufgeregt und planten schon vorher möglichst laut zu jubeln, wenn wir erwähnt werden.

    Es war uns sehr wichtig, dem Papst unsere Freude zu zeigen. Die älteren Schülerinnen bastelten sogar ein Banner, was sie hochhielten als der Name unserer Schule genannt wurde. Als der Papst schließlich zu Ende der Audienz mit dem sogenannten Papamobil durch die Reihen fuhr, war niemand mehr auf den Plätzen zu halten. Alle erhofften sich einen Blick auf den Papst, vielleicht sogar einen Blickkontakt. Mit meiner bescheidenen elfjährigen Körpergröße gelang es mir gerade so, mit über den Kopf gestreckten Armen ein verschwommenes, wackeliges Video aufzunehmen, auf dem man den Papst gerade so winken sieht.

    „Ein unscheinbares Video auf dem Handy, war damals mein ganzer Stolz“

    Zu Hause zeigte ich das Video stolz meiner Familie. Was für sie wie ein unscheinbares Video auf dem Handy einer Sechstklässlerin aussah, war damals mein ganzer Stolz. Es hatte sich wie eine unglaubliche Ehre angefühlt, Papst Franziskus mit meinen eigenen Augen ansehen zu dürfen und mit meinen eigenen Ohren seine ruhige, meditative Stimme hören zu dürfen. Ich verstand kein Wort seiner italienischen Rede. Aber was ich dabei spürte, brauchte keine Worte. Ich war nie besonders gläubig, aber in diesem Moment, als der ganze Petersplatz das „Vater Unser“ mitraunte, konnte ich verstehen, weshalb Menschen gläubig sind.“

    Leseraufruf Haben auch Sie Erinnerungen an den verstorbenen Papst Franziskus? Unsere Redaktion ist auf der Suche danach. Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail mit dem Betreff „Papst“ an redaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de oder an redaktion.schwabmuenchner-allgemeine.de und beschreiben Sie darin, was Sie mit Papst Franziskus verbinden. Bitte vergessen Sie dabei nicht, ihren Namen und Adresse anzugeben.

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