Immer noch relativ selbstständig lebt Maria Dietrich im Diedorfer Ortsteil Oggenhof, die 1922 in Schlippsheim geboren wurde. Vor kurzem konnte sie ihren 103. Geburtstag feiern. Dabei hatte sie keinen glücklichen Start ins Leben. Ihre Mutter starb bei der Geburt, ihr Vater wenige Monate später bei einem Reitunfall. Daraufhin kam sie zur Familie Weldishofer, bei der sie in Oggenhof aufwuchs. „Sie musste dort schon früh am Hof mithelfen“, erzählt ihr Sohn Fritz Weldishofer. Zu ihren Aufgaben gehörte es unter anderem, heruntergefallene Tannenzapfen zum Anzünden des Feuers zu sammeln. „Dabei verrenkte sie sich den Fuß – das konnte nie wieder richtig gerichtet werden“, erklärt Fritz Weldishofer.
Selbstständig auch noch im hohen Alter
Trotz dieses Unfalls und der viele Jahre später notwendigen Operationen an beiden Hüftgelenken kann die 103-Jährige bis heute mithilfe eines Rollators gehen. Auch im Alltag ist Maria Dietrich noch erstaunlich selbstständig. „Salat und so kann sie bis heute noch zubereiten“, erzählt ihr Sohn stolz, der auch schon 77 Jahre alt ist. Das größte Problem sieht er derzeit in ihrer Schwerhörigkeit – auch sie selbst klagt darüber. Der Pflegedienst kommt einmal pro Woche, montags, zum Putzen und Waschen. Ansonsten, so Fritz Weldishofer, komme sie mit allem allein zurecht. Auch gesundheitlich gehe es ihr erstaunlich gut: Sie nimmt lediglich zwei Medikamente – Vitamin D und einen Blutdrucksenker. „Ich nehme inzwischen mehr als sie“, sagt Fritz Weldishofer lachend.
„Ohne sie wäre vieles damals nicht gegangen“
Seit rund 20 Jahren hat die Familie zudem einen eher ungewöhnlichen Mitbewohner: den Leguan Gismo. Gismo ist das Haustier der Familie und ihnen sehr ans Herz gewachsen. Gemeinsam kümmern sich Mutter und Sohn noch heute liebevoll um ihn. Fritz Weldishofer erinnert sich: „Früher hat sie im Haus alles gemacht.“ Für die Familie war Maria Dietrich eine große Unterstützung. Nach der Trennung von seiner Frau war Fritz Weldishofer allein für seinen Sohn Markus verantwortlich. Wenn er arbeiten musste, kümmerte sich seine Mutter um ihn. „Ohne sie wäre vieles damals nicht gegangen“, sagt er dankbar. Markus Weldishofer besucht die Familie besucht noch regelmäßig jeden Samstag. Für Maria Dietrich ist das der Höhepunkt der Woche. „ ‚Ist denn schon Samstag?‘, fragt sie oft unter der Woche, denn dann kommt Markus zu Besuch – und er kocht immer für die Familie“, erzählt Fritz Weldishofer.

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