Acht fantastische Wochen liegen hinter der Schauspielerin Marina Lötschert, die bei den renommierten Bad Hersfelder Festspielen in der Rolle der fröhlichen Amanda mit dem Stück „Wie im Himmel“ glänzte. Nun ist sie im Fernsehen im ZDF in einem neuen Format „XY-History“, einem Ableger von „Aktenzeichen XY“, zu sehen. Im Pilotfilm spielt Stephan Grossmann den ersten deutschen Mordkommissar Ernst Gennat, der mit seiner Sekretärin Trudchen Steiner (Marina Lötschert) die Ermittlungen aufnimmt. Gennat gilt bis heute durch seine besondere Form der Vernehmung als Koryphäe in der deutschen Kriminalgeschichte.
Mit No-Angels-Sandy und anderen Schauspielern stand Marina Lötschert auf der Bühne
„Der Spielort dort in Bad Hersfeld ist so magisch, was ich an keinem anderen bisher erlebt habe“, erzählt Lötschert rückblickend. 2023 war sie erstmals als Zuschauerin in der Stiftsruine, weil Kollegen von dort schwärmten. „Da wusste ich, hier möchte ich auch einmal spielen. Dass dies gleich in der darauffolgenden Spielzeit möglich war, damit habe ich nicht gerechnet, denn da spielen nur die “Großen“ aus dem Business.“ Die Originalfilmmusik wurde nicht verwendet, sondern extra neu von Jörg Gollasch komponiert. „Die Lieder waren nicht einfach, Chorgesang hatte ich früher lediglich auf der Schauspielschule, doch dank meiner Gesangslehrerin Elisabeth Haumann war ich gut vorbereitet und bin stolz das gemeistert zu haben“, sagt die Schauspielerin.
Im Chor, der Mittelpunkt des Stücks steht , stand Lötschert mit namhaften Persönlichkeiten wie Sandy Mölling (No Angels), Brigitte Grothum (Drei Damen vom Grill), Walter Kreye (Der Alte), Wolfgang Seidenberg (Marienhof, Schindlers Liste), Jürgen Hartmann (Tatort) und weiteren Stars auf der Bühne. „Dazu kamen noch über 40 Amateure, mit denen wir sehr viel geprobt haben“, erzählt die 41-Jährige. Zu ihrer großen Freude wurde diese Spielzeit mit der Inszenierung durch den Intendanten Joern Hinkel damit gekrönt, dass der Chor mit dem kleinen Hersfeldpreis ausgezeichnet wurde, den großen gewannen die beiden Hauptdarsteller Helena Charlotte Sigal und Henry Arnold aus „Wie im Himmel“.
Leitershoferin drehte für das ZDF in Bulgarien
Gedreht wurde das neue XY-History-Format bereits Ende Mai/Anfang Juni in Sofia in Bulgarien. „Das war eine einmalige Erfahrung für mich. Ich wurde von einem Fahrer von zu Hause in Leitershofen zum Flughafen gebracht, und gleich nach der Ankunft gingen die Dreharbeiten los.“ Die Dreharbeiten fanden nicht in Babelsberg in Berlin statt, sondern, so vermutet die Schauspielerin, in Bulgarien, weil dort es aus Kostengründen andere Möglichkeiten gab. Dort wurden eigens Kulissen gebaut, etwa wurde eine Bahnhofshalle zu einem Großraumbüro der 1920-er-Jahre umgebaut. „Jeder einzelne Arbeitsplatz wurde mit viel Liebe und unzähligen Details geschaffen. Mir wurde extra ein Kleid geschneidert, das ich sogar geschenkt bekommen habe. Aber auch das Staatstheater Augsburg stellte mir für diesen Dreh ein tolles Kleid zur Verfügung“, berichtet die Lötschert begeistert.
Dreharbeiten im Stil von Babylon Berlin
Am Set wurde Englisch gesprochen, lediglich drei Spielende, Kameramann und Regie kamen aus Deutschland, alle anderen Schauspieler, 2. Kamera und das gesamte Team stammten aus Bulgarien. „Spannend wurde es, wenn wir mit den bulgarischen Kollegen gespielt haben. Ich kann kein Bulgarisch, so mussten wir manche Szenen zweimal mehr proben.“ Dank der Schauspielkollegen wusste Lötschert aber, wann sie ihre Einsätze hatte. Die Sprache sei nicht mehr wichtig gewesen. „Ich hätte nie gedacht, dass das so gut funktioniert“, berichtet sie erleichtert. Ansonsten wurde in Sofia sehr amerikanisch gearbeitet. Das bedeutet, dass ein Filmteam normalerweise aus 30 Personen besteht, dort standen 70 Menschen hinter der Kamera. Die Leitershoferin spielt die weibliche Hauptrolle und ist glücklich, dass sie als „Trude Steiner“ auch mal im Stil von Babylon Berlin in den 1920-er-Jahren drehen konnte.
Lötschert ist auch bei den „Rosenheim-Cops“ dabei
Ihr Spielpartner ist der bekannte Stephan Grossmann in der Titelrolle des Ernst Gennat als ihr Chef. „Ich bin nicht nur die Sekretärin des Kommissars, die sich um sein leibliches Wohl kümmert, sondern werde auch in die Aufklärungsarbeit miteinbezogen. Ohne mich geht nichts. Das ist wunderbar“, verrät Marina Lötschert. „Stephan Grossman ist solch ein erfahrener Kollege, wir ergänzten uns während der einen Woche Drehzeit fantastisch.“ Auch das Drehbuch lobt sie. Die Leitershoferin kennt bisher nur wenige kleine Ausschnitte des Zweiteilers XY History, der zweimal 45 Minuten dauert und am Mittwoch, 4. September, um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. Außerdem ist der Zweiteiler in der ZDF Mediathek zu sehen. Und im Weihnachts-Special der Rosenheim-Cops (Sendetermin ist noch offen) ist die Leitershoferin in der Rolle einer Hüttenwirtin ebenfalls im ZDF präsent.
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