Betreuungsgeld: Verpassen Kinder den Anschluss?
In Augsburg leben viele Familien in schwierigen Verhältnissen. Deren Kinder gehen ohnehin selten in die Krippe.
In Augsburg gibt es vom Familienhilfeprogramm „Hallo Baby“ über die Stadtteilmütter bis zu Jobpaten viele Projekte, damit Kinder aus schwierigen Verhältnissen nicht den Anschluss verpassen. Denn die Stadt hat das höchste Armutsrisiko in Bayern und eine der höchsten Migrantenquoten in Deutschland. Konterkariert das Betreuungsgeld für Kleinkinder diese Bemühungen? Viele befürchten einen Mitnahmeeffekt, weil vor allem Familien aus finanzschwachen, bildungsfernen Schichten das Betreuungsgeld nutzen könnten, deren Kinder in einer Krippe besser aufgehoben wären.
In Thüringen wurde das Betreuungsgeld 2006 eingeführt. Eine Studie ergab: Vor allem Mütter, die beruflich schlecht qualifiziert sind, hörten auf zu arbeiten. Folge: Auch größere Geschwister besuchten seltener den Kindergarten. Und: Vor allem Mädchen entwickelten sich in Sozialverhalten und Motorik schlechter. Christian Rindsfüßer vom Augsburger Sozialplanungsinstitut SAGS sagt: „Je höher das Einkommen, desto uninteressanter ist natürlich das Betreuungsgeld.“ Er legt Zahlen des Statistischen Landesamtes vor, die auf einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Kleinkinderbetreuung schließen lassen: So gingen in Augsburg im März 2011 28,4 Prozent der Zwei- bis unter Dreijährigen in eine Krippe. Im Landkreis Augsburg sind es 32,9 Prozent. Gleichzeitig ist die Kinderarmut in Augsburg höher: In der 270000-Einwohner-Stadt lebten 1200 Kinder unter drei Jahren von Hartz IV, im Kreis (240000 Einwohner) nur 400.
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