Die schreckliche Normalität sexuellen Missbrauchs
Jeannette wurde als Mädchen das Opfer ihres Stiefvaters. Jetzt, mehr als zehn Jahre später, gründet sie eine Selbsthilfegruppe in Augsburg.
Wann und wie es anfing, dass der Stiefvater sie missbrauchte, daran kann Jeannette sich nicht mehr erinnern. Irgendwann, als sie zwölf Jahre alt war, geschah es wohl. Sie weiß aber noch genau, nach welchem Muster es ablief, und dass das Schreckliche irgendwann Normalität wurde. Immer dann, wenn die Mutter, eine Altenpflegerin, Spätschicht hatte. Und sie weiß, dass es mit 18 endlich vorbei war.
Sie hatte das Gefühl, dem Leid nicht entkommen zu können
Jeannette zog aus, nach einem Streit mit der Mutter, bei dem es um etwas ganz anderes ging. Denn dass sie dem Leid entkommen könnte, daran hatte sie nicht mehr geglaubt. Und es sollte sie auch noch jahrelang verfolgen. Erst jetzt, über zehn Jahre später, kann sie sagen: „Es kann mich nicht mehr einholen.“ Jeannette, die schon einige Zeit Treffen der Hilfsorganisation Wildwasser besucht, will nun selber eine Selbsthilfegruppe gründen. Bewusst wählt sie als Termin Samstag, den Tag, an dem es keine Ablenkung, keine Hilfe gibt. Den Tag, an dem Opfer von sexuellem Missbrauch oft allein sind mit sich, den Erinnerungen und Gefühlen.
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