
Kommentar: Der Platz auf den Straßen wird immer knapper


Augsburg will das Gehwegparken ausdehnen. Wird es jetzt überall eng für Fußgänger? Nein, aber es ist eine Verschlechterung für sie. Ein Kommentar.
Dass in den kommenden Jahren alle möglichen Straßen fürs Gehwegparken freigegeben werden, muss niemand fürchten. Weder gibt es überall Bedarf, noch eignet sich jede Straße – in vielen Wohnstraßen werden 1,50 Meter Gehwegbreite jetzt schon kaum erreicht. Trotzdem ist es eine Verschlechterung für Fußgänger, wenn ihnen Platz weggenommen wird. 1,50 Meter Breite sind nicht viel, vor allem wenn einem jemand mit Kinderwagen entgegenkommt. Man sollte nicht vergessen, dass die Augsburger gut 30 Prozent aller Wege zu Fuß zurücklegen – damit sind die zwei Beine nach dem Auto das wichtigste Verkehrsmittel, noch vor Fahrrad und Bus/Tram.
Der Raum wird eng
Gleichwohl geht es bei der Frage des Gehwegparkens nicht nur darum, den Autos einfach mehr Platz zu geben. In manchen der vorgeschlagenen Straßen nehmen sich die Autofahrer bei der Parkplatzsuche nach Feierabend aktuell die Freiheit, ihre Autos irgendwie an den Straßenrand zu quetschen mit der Folge, dass weder Müllabfuhr noch im Notfall die Feuerwehr besonders gut durchkommen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Alles zum Wohle unserer geliebten Dreckschleuder. Das Auto ist in der Stadt einfach nicht mehr zeitgemäß. Jede Aktion der Politik ist ein hinauszögern des Unvermeitlichen. Sehen wir in die Zukunft wird jeder nicht geistig zurückgebliebene Politiker und Lobbyist erkennen das wir ohne das Fahrrad und eine ordentliche ÖPNV-Infrastruktur aufgeschmissen sind.
Stattdessen speilt man auf Zeit um auch das letzte aus den überfüllten Straßen herauszuqutschen und wenn die Temperaturen steigen schaltet ja auch keine Abgasreinigung zu. Aber darunter leiden ja nur die anderen Verkehrs(mit)teilnehmer ohne 1,5 Tonnenvehikel.
Die Stadtregierung predigt Fahrradstadt 2020 und meint eigentlich Autostadt für immer. Der Zweiradpöbel wird da mti ein paar schicken Flyern und speziellen Tagen ruhig gestellt.
Es geht dabei auch um die Übersichtlichkeit von Kreuzungsbereichen, v.a. für Kinder sowie der Sicherheit beim Ein- und Ausfahren aus Grundstücken.
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Geradezu bizarr ist die dahingehende "Prioritätenliste" Fußwegparken in Anbetracht der gleichzeitigen ÖPNV Preiserhöhungen für Einzelfahrkarten und Abos - genannt "Tarifreform".
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Die Augsburger GroKo Stadtregierung (incl. sog. "Grüne") setzt inzwischen in einem Umfang auf das Auto, wie man es die letzten 30 Jahre nicht erlebt hat.
»1,50 Meter Breite sind nicht viel, vor allem wenn einem jemand mit Kinderwagen entgegenkommt.«
Oder man nehme mal jemanden im Rollstuhl an.
»damit sind die zwei Beine nach dem Auto das wichtigste Verkehrsmittel, noch vor Fahrrad und Bus/Tram.«
Falls damit gemeint sein sollte, dass es das häufigst genutzte ist: Ja. OK. Aber »wichtigst« würde ich das Stinkeblech nicht nennen. Teurer vielleicht.
»In jedem Fall wird der Platz auf den Straßen knapper.«
Und woher kommt das? Sind die Straßen geschrumpft? Die Räder sind die letzten Jahre nicht unbedingt ausladender geworden und so fett gefressen sind die Bürger auch nicht, dass sich das im Straßenverkehr bemerkbar machte. Eher heimsen sich die, die eh schon den Löwenanteil an Platz im Straßenverkehr einverleiben, immer noch mehr Platz ein. Jetzt auch noch die Gehwege? Was kommt als nächstes? Fußgänger und Radfahrer aussperren, damit man des Blechs frönen kann? Bin gespannt, wann die Bürgerschaft endlich aufwacht und sich diesen Raum-Diebstahl nicht mehr länger bieten lässt. Denn solange nicht mal die dafür zuständigen Stellen ernsthaft daran interessiert zu sein scheinen, das einzudämmen (man nehme mal als Beispiel die Karlstraße, da passiert einfach nichts bezüglich der ständigen Falschparkerei, nicht mal wenn man anruft), wird sich auch die Selbstverständlichkeit des Rechtsbruchs nicht beseitigen lassen.
»Und verteilt man Platz um, geht das zu Lasten anderer Verkehrsteilnehmer.«
Jupp. So ist das. Und jetzt mal scharf nachgedacht, was das heißen muss, bei ständig ansteigenden Bevölkerungszahlen in Augsburg und immer noch gleich bleibendem Platzangebot. Da könnte man ja mal auf die Idee kommen, dass man die fettesten Platzverbraucher einschränkt. Denn wo ein Mensch mit seinem SUV rum steht, könnte ein Vielfaches an anderen Verkehrsteilnehmer Platz finden.