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Augsburger Dult: Neues Sicherheitskonzept gefällt nicht allen Händlern

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Was manche am Sicherheitskonzept der Dult kritisieren

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    Die Frühjahrsdult startet mit einem neuen Sicherheitskonzept.
    Die Frühjahrsdult startet mit einem neuen Sicherheitskonzept. Foto: Annette Zoepf

    Bratwurstgeruch, Kinderkarussell und Gemüsehobel – das alles gehört zur Augsburger Dult. Den Besucherinnen und Besuchern fallen in diesem Jahr aber zunächst die breiten Absperrungen an den Eingängen ins Auge, die den Marktbereich vom Rest der Straße abtrennen. Vor den Durchgängen stehen Autos, sodass das Gelände nur zu Fuß betreten werden kann. Eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die vor möglichen Attentaten schützen soll, erklärt Friedrich Wüst vom Augsburger Marktamt. Wegen der Sicherheitsauflagen musste die Dult dieses Jahr auch kleiner ausfallen. „Statt 120 sind es nur gut 100 Beschicker. Es sind schon erheblich weniger geworden“, sagt Wüst, der die Auflagen des Ordnungsamts umgesetzt hat.

    Beim Vogeltor ist der Marktbereich deutlich nach hinten verlegt worden. Davon ist unter anderem Karlheinz Lacker betroffen, der das Kinderkarussell betreibt. Eigentlich stand es immer direkt am Eingang beim Vogeltor und war schon von der Straße aus gut sichtbar. Wegen der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen musste Lacker den Standort jetzt wechseln. „Das Bild von der Dult hat sich verändert. Von so einem angestammten Platz wegzugehen ist nicht so gut“, sagt er. Die Sicherheitsvorkehrungen findet der Karussellbetreiber aber richtig: „Da muss man reagieren, weil hinterher ist es zu spät.“ Und bisher seien wegen des Standortwechsels auch nicht weniger Leute gekommen.

    Robert Both von Garten Peter ist mit seinem neuen Standort auf der Augsburger Dult nicht zufrieden.
    Robert Both von Garten Peter ist mit seinem neuen Standort auf der Augsburger Dult nicht zufrieden. Foto: Annette Zoepf

    Robert Both von Garten Peter sieht den Standortwechsel eher negativ. „Es ist nicht egal, wo man steht“, kritisiert er. Viele der Beschickerinnen und Beschicker seien umgestellt worden, die Stammkundschaft könne sie deshalb eventuell nicht mehr finden. Er selbst stand 15 Jahre an derselben Stelle – an seinem diesjährigen Standort hätte er mit dem Wagen zuerst fast gar nicht Platz gehabt. „Die Leute wollen ja sichtbar sein und viele Besucher finden mich jetzt auch nicht“, sagt Both. Er sieht den Fehler in einem teils mangelnden Praxisbezug bei der Organisation und Planung der Dult.

    Dult in Augsburg: Viele Händler mussten umziehen

    Auch Klaus Lebeda von der Thassolea-Manufaktur musste wegen der Sicherheitsmaßnahmen umziehen. Früher stand er immer beim Vogeltor, nun ist auf der anderen Seite der Dult am Jakobertor zu finden. „Jetzt mussten wir die ganze Länge nach unten. Wir hoffen, dass es trotzdem gut wird“, erzählt er. Damit ihn seine Stammkundschaft findet, hat Lebeda extra Schilder an den Absperrungen aufgehängt, mit denen er auf den neuen Standort hinweist. Der Verkäufer ist aber froh, dass er am Jakobertor ist und nicht in der Mitte der Dult. „Dann kann man einfach sagen, wir stehen am anderen Ende“, erklärt er. Ob der Verkauf von Öl, Essig und Gewürzen trotz neuer Position genauso gut läuft wie sonst, ist noch ungewiss. „Das wird schon werden“, ist sich Lebeda aber sicher. Das Wetter jedenfalls prognostiziert den Verkäuferinnen und Verkäufern einen guten Umsatz. Bei strahlendem Sonnenschein verzeichnete die Dult am Karsamstag schon zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

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    5 Kommentare
    Klaus Scheller

    Ich finde die Sicherheitsmaßnahmen sehr gut, danke!

    Marianne Böhm

    Sicherheitsvorkehrungen, Absperrungen, weniger Stände und der Rückgang der Aussteller... das ist unsere neue Freiheit. Ich denke mit allem was wir geschehen lassen und nur Schadensbegrenzung begehen, nehmen wir uns immer mehr ein Stück unseres geistigen, körperlichen Lebens. Warum geben wir Terroristen soviel Recht und Macht über unser Leben.. nur um gemocht zu werden, anderen gegenüber Recht zu haben. Ich habe in meinem Leben und viele andere auch in unserem Land, Freiheit kennen lernen dürfen.. es gab aber auch gesetzliche vorgegebene Regeln und Verantwortung im Miteinander das eingehalten werden musste, was für eine offen denkende Gesellschaft wichtig sind. Demokratie und Freiheit gehören zusammen und muss für jeden zugängig sein, der sich in eine Gesellschaft einfügt, alle anderen müssen gehen. Wenn man das einfordert braucht es keine Absperrungen mehr..

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    Robert Miehle-Huang

    Und? Was sind Ihre Vorschläge, Frau Böhm? Die Sicherheitsmaßnahmen beenden? Oder was?

    Armin Seibold

    Nein. Maßnahmen ergreifen, damit Sicherheitsmaßnahmen unnötig sind. Aber diese Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht, sicherlich alle radikal. Ich vermisse die Zeit auf dem Plärrer, Dult, Weihnachtsmarkt, Faschingsumzug.usw. Ohne Taschenkontrollen, Sicherheitskonzept, Betonpoller usw. und der Angst, das etwas passiert.

    Maria Reichenauer

    Also alle unter Menschen mit dunklerer Hautfarbe und dunklen Haaren unter Generalverdacht stellen und remigrieren, wohin auch immer? Bisschen einfach gedacht, oder? Mauer um Deutschland, dass ja niemand meher hereinkommt, der den Frieden der blonden blauäugigen Rasse stört? Das ist natürlich auch ein Sicherheitskonzept. Die paar Betonpoller sind mir allerdings wesentlich lieber.

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