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Augsburg: Lärm, Krawalle, Clubsterben: Wie Augsburgs Nachtleben wieder attraktiver werden kann

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Lärm, Krawalle, Clubsterben: Wie Augsburgs Nachtleben wieder attraktiver werden kann

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    Die Maximilianstraße als Partymeile: Vor allem während der Corona-Pandemie sorgte dies in Augsburg auch für Ärger. Wie das Nachtleben besser gestaltet werden kann, soll nun im Rahmen einer Fachkonferenz diskutiert werden.
    Die Maximilianstraße als Partymeile: Vor allem während der Corona-Pandemie sorgte dies in Augsburg auch für Ärger. Wie das Nachtleben besser gestaltet werden kann, soll nun im Rahmen einer Fachkonferenz diskutiert werden. Foto: Annette Zoepf (Archivfoto)

    Es gab Nächte in vergangenen Sommern, in denen die Situation auf der Augsburger Maximilianstraße eskalierte: Lärm, Alkoholexzesse, Pöbeleien. Am schlimmsten in Erinnerung ist die Krawallnacht vom Juni 2021. Mehrere hundert Nachtschwärmer hatten sich damals mit der Polizei angelegt, es kam zu Ausschreitungen, ein 20-jähriger Äthiopier, der mit Flaschen und einer 80 Zentimeter langen Stange auf die Beamten geworfen hatte, wurde später zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Die Stadt legte schärfere Regeln für Augsburgs Pracht- und Partymeile fest, damit getan sein soll es nicht: Um die Nachtkultur gemeinsam zu gestalten, sollen Kultur- und Kreativschaffende nun im Rahmen einer Konferenz im Oktober gemeinsam Lösungen erarbeiten. Die Stadt setzt große Hoffnungen in das Treffen.

    „Stadt nach Acht“ heißt die internationale Fachkonferenz, organisiert wird sie vom Verein „Live Musik Kommission“, dem Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland, der über 730 Musikclubs und Festivals in über 100 Städten und Gemeinden vertritt. In Bayern ist die Konferenz erstmals zu Gast, die Stadt Augsburg erhofft sich davon laut Kulturreferent Jürgen Enninger neue Lösungsansätze, „um ein starkes, zukunftsfähiges und vielfältiges Nachtleben in Augsburg zu schaffen und zu erhalten“. Dies scheint auch notwendig zu sein.

    In der Maximilianstraße kämpfen viele Clubs ums Überleben

    In der Maximilianstraße, einst aufgrund der Clubdichte die Augsburger Partymeile, die Gäste bis weit aus der Region lockte, kämpfen manche Gastrobetriebe und Clubs seit längerem ums Überleben, andere haben bereits aufgegeben. Zum Teil führen sie die Verkehrspolitik der Stadt als Grund an, zum Teil ein geändertes Weggehverhalten der Gäste. „Die Nachtkultur und das Nachtleben stehen vor großen Herausforderungen, die nur miteinander gelöst werden können – sei es bei der Umsetzung und aktiven Beteiligung der Konferenz oder bei der Weiterentwicklung der Strukturen des Augsburger Nachtlebens“, sagt auch Sebastian Karner, Vorstand der Club- und Kulturkommission Augsburg, die an der Organisation der Fachkonferenz beteiligt ist.

    Für Augsburg soll es bei der Konferenz um mehrere zentrale Fragen gehen: Welchen Beitrag leisten Gastronomie und Clubleben für eine Kommune als Standortfaktor? Wie kann die Kultur- und Kreativwirtschaft besser entwickelt werden? Welche Risiken gibt es, wenn Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Debatte um Stadtentwicklung zu wenig beachtet werden? Nutzt Augsburg seine Chancen am Gaswerk und im Theaterviertel gut genug? Antworten sollen die Akteure aus Kultur- und Kreativwirtschaft im Oktober gemeinsam erarbeiten.

    Veranstaltungsorte sind unter anderem die Kantine und der City Club

    Tickets für die Konferenz am 24. und 25. Oktober gibt es für 48,50 Euro unter 2024.stadt-nach-acht.de. Wer kostenlos teilnehmen will, kann sich zum Volunteering-Programm anmelden und erklärt sich damit bereit, die Konferenz vier Stunden lang freiwillig zum Beispiel bei Auf- und Abbau oder anderen Tätigkeiten zu unterstützen. Im Gegenzug gebe es, so die Stadt, dafür die Möglichkeit, sich mit Akteuren des Nachtlebens aus ganz Deutschland zu vernetzen. Veranstaltungsorte sind unter anderem die Kantine und der City Club.

    Die Konferenz „Stadt nach acht“ findet zum siebten Mal statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf kleineren Kommunen, die oft zwar dieselben Probleme hätten wie Großstädte und Metropolen, die aufgrund ihrer Größe aber schneller mögliche Lösungen umsetzen können. Berndhard Klassen, Mitglied im Vorstand der Club- und Kulturkommission, betont, dass am Ende alles auf eine Frage abziele: „Wie muss eine europäische Stadt nach 20 Uhr geschaffen sein, um für ihre Bürgerinnen und Bürger attraktiv, sicher und lebenswert zu sein?“

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