Eineinhalb Jahre, nachdem die Stadt vor Gericht mit ihrer Fußgängerzone auf Probe in der Maximilianstraße gescheitert ist und den Verkehrsversuch vorzeitig abbrechen musste (wir berichteten), hat das Baureferat nun ein Zukunfts-Szenario für die Prachtstraße entworfen. Von der Idee einer richtigen Fußgängerzone, für die ein Umbau mit geschätzten Kosten von acht Millionen Euro nötig wäre, verabschiedet man sich aus mehreren Gründen. Dafür ist eine Alternative geplant, die einfacher umsetzbar ist - und die den Straßenzug auf ganzer Länge betreffen soll.
Augsburg
Dann versuchen wir mal der Fantasie unserer Stadt auf die Sprünge zu helfen: Stellen wir uns gemeinsam vor wir begrenzen die Zufahrt in die Maxstraße auf den Milchberg und den Kitzenmarkt - vielleicht sogar mit Einbahnstraßenregelung. Wir rücken die Gestaltungselemente soweit zur Straßenmitte, so dass Autos zwei Fahrstreifen entlang der Tramgleise bleiben. Die verbleibenden PKW-Parkplätze und Ladezonen werden nummeriert und sind über eine App buchbar -ggf. auch spontan. Ist es verwegen anzunehmen, dass so viel Platz für Fußgänger, Radfahrer und Aufenthaltsqualität geschaffen werden kann? Das die Maxstraße für Lieferverkehr und Kundschaft ausreichend zugänglich bleibt aber Verkehr und Platz für Autos auf das notwendige reduziert sind? Vielleicht stelle ich mir das zu einfach vor oder hänge nur einer links-/grün versifften Träumerei nach. Aber ich würde mir schon mehr wünschen als einen Minimalkompromis. Denn die Stadt sollte für Menschen, nicht für Autos gestaltet sein.
Der ÖPNV in Augsburg ist so schlecht, da kann man kaum auf Autoanfahrt verzichten. Erst gestern wieder ist mein Bus auf dem Hinweg zur Arbeit ausgefallen. Bedeutet 15 Minuten warten und extrem überfüllter Folgebus. Auf dem Rückweg nach Hause, 10 Minuten Verspätung, wieder komplett überfüllt. Wenn’s dann am Wochenende mal mit der Linie 2 in die Stadt geht, dann findet man sich Dank Oberhauser Kiez in mitten von Junkies und Alkoholikern. Verschütteter Alkohol und entsprechender „Duft“ in der Tram inklusive. Wir haben in der Stadt Augsburg ein schlecht funktionierenden ÖPNV, der trotzt steigender Fahrgastzahlen immer weniger Kapazität bietet. Außerdem wird der ÖPNV hier immer mehr zum Transportmittel für Unterschichten. In Städten wie London, HongKong, Shanghai etc. fährt auch der Arzt und Anwalt mit der U-Bahn zur Arbeit. Alles sauber, gepflegt, sicher. Davon entfernt sich Augsburg immer weiter.
Tolle Ideen. In Richtung Stadt fahren und während der Fahrt versuchen spontan einen Parkplatz zubuchen- Hipp mit der Handy und wenns misslingt wieder nach Hause. Oder (Ausen) Gastronomie weiter Richtung Ulrich ausdehnen und die Gegend damit beleben. Und wer wohnt gerne über einer Kneipe, die bis Mitternacht geöffnet hat und Strasse belebt wird. Gute Nacht.
Kleiner Nachtrag zum schlechten ÖPNV: Stehe gerade an der Haltestelle und möchte von der Arbeit nach Hause. „Störung“ Fahrt fällt aus. Jeden Tag brauch ich 1-2 Stunden für eine Strecke, die man in 20 Minuten mit dem Auto schafft. Innenstadt ohne Auto kannst vergessen in Augsburg, außer man ist Rentner oder Arbeitslos und hat Zeit ohne Ende
Für Ihre spontanen Besuche in der Stadt werden Ihnen nach wie vor diverse Parkhäuser zur Verfügung stehen. Bei der Maxstraße geht es um die Frage, ob Sie direkt vor dem Fachgeschäft Ihres Vertrauens parken müssen oder Ihnen ein kurzer Spaziergang durch die schöne Augsburger Innenstadt zugemutet werden kann. Vielleicht entdecken Sie ja dabei sogar ein neues Fachgeschäft Ihres Vertrauens. Und für die Mitbürger, die eine (toten~)stille Wohnlage vorziehen, gibt es sicher attraktivere Orte als eine Maxstraße. Und wer vor der Belebung der Innenstadt Angst hat, darf sich nicht über fehlende Kundschaft beklagen.
Bei der Maxstraße geht es nicht um die Frage, ob Sie mit dem Auto in die Innenstadt fahren oder nicht. Es geht darum, ob alle ein Anrecht auf einen Parkplatz unter freiem Himmel direkt vor dem Geschäft Ihrer Wahl haben. Und da das in der Innenstadt ohnehin nicht realisierbar ist, kann man mal darüber nachdenken, wie man mit dem Begrenzten Raum verantwortungsvoll umgeht. Und ich kann mir schon vorstellen, dass es Handwerker oder Lieferanten oder Anwohner freuen könnte, wenn Sie einen Parkplatz nach Bedarf buchen könnten und dann auch vorfinden würden. Für alle anderen gibt es Parkhäuser.
Ja der Parkplatzsuchverkehr wird gewiss weniger wenn nur noch 25 statt 45 Parkplätze nutzbar sind. Die Einzelhändler wirds freuen! Das ist wieder so eine hirnrissige Idee der Stadtoberen.
Tatsachlich wird der suchverkehr geringer mit weniger parkplätzen. Denn Menschen wissen dann, dass sie dort eher keinen parkplatz finden und versuchen es dann gar nicht. Stattdessen fahren sie direkt ins Parkhaus oder mit dem ÖPNV.
Das ist doch nichts als Wunschdenken. In der Praxis sieht es doch so aus, dass, wenn man weiß, dass keine Parkplätze vorhanden sind, ich nach Möglichkeit mich anderweitig umsehe. Das wird die Einzelhändler sicherlich freuen!?
Es ist schon seltsam, dass der Einzelhandel in Bologna, Florenz oder Genua noch nicht zusammengebrochen ist. Denn da gelten noch weit rigidere Vorschriften: https://www.tcs.ch/de/camping-reisen/reiseinformationen/wissenswertes/fahrzeugvorschriften/fahrverbotszone-italien.php
Ich habe das Gefühl, daß - bevor die Augsburger Stadtoberen umsetz- und realisierbare Ideen imstande sind zu verwirklichen - der Netanjahu eher a gmüatliche Weißwurstbrotzeit mit der Hamas macht
Hier sollte man aber der Ehrlichkeit halber ergänzen, dass öffentlicher Nahverkehr in diesen Städten zuverlässig und effizient fährt! Und wer von außerhalb kommt kann problemlos auf die Öffentlichen umsteigen, wenn es denn überhaupt notwendig ist, denn der gesamte Schienen- und Busverkehr ist zuverlässig und mehr als preiswert. So ist die Realität dort!
Wollte Augsburg nicht einmal Fahrradstadt werden? Mit dem Verschwinden des Komfortstreifens für Radfahrer, wieder ein Grund weniger, in die Innenstadt zu kommen. Ist es so schon nicht gerade toll, mit dem Rad in die Innenstadt zu fahren. Überall Flickwerk und unterbrochene Radwege, von den "abgesenkten" Bordsteinen gar nicht zu reden. .. egal wo, in Augsburg .. und von Prachtmeile kann ich in der Maximilanstraße nichts oder nur mit viel gutem Willen erkennen
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden