
Parkplätze weg: In der Jakobervorstadt häufen sich die Strafzettel

Plus Eine Baustelle sorgt für Umleitungen, was Anwohner auf die Barrikaden bringt. Sie fürchten, dass die Lage sogar noch schlimmer wird. Der Ordnungsreferent widerspricht.

Menschen, die rund um die Kirche St. Jakob in der Augsburger Jakobervorstadt leben, sind derzeit genervt. Wegen der Großbaustelle rund um die Kreuzung am Alten Stadtbad wird ein Teil des Verkehrs durch das Viertel geleitet, auch Busse nutzen die Ausweichroute. In der Straße "Lauterlech" ist es so eng, dass auf einer Straßenseite sämtliche Parkplätze weggefallen sind, ausreichend Ersatzplätze fehlen. Dadurch wächst der Parkdruck im Viertel - und das kommt manche Anwohner mittlerweile teuer. Es werden jede Menge Strafzettel verteilt. Dies berichten zwei Anwohnerinnen. "Jede Nacht fährt der Ordnungsdienst durchs Viertel und schreibt alle Falschparker auf", sagt eine 52-jährige Frau, die in der Straße "Gänsbühl" lebt.
Eine andere Anwohnerin aus dem Gänsbühl berichtet, dass Mann, Sohn und sie selbst zahlen mussten. "Ich habe durchaus Verständnis, dass wegen der Umleitung Parkplätze vorübergehend wegfallen, aber die Parksituation im Viertel ist jetzt miserabel." Da nutze ein Anwohnerparkausweis wenig. Der Unmut im Viertel richtet sich vor allem gegen die Verkehrsüberwacher. Man würde sich mehr Verständnis wünschen unter den bekannten Begebenheiten.
Anwohnerin schildert das aus ihrer Sicht überzogene Agieren
Ein Fall, der sich zuletzt zugetragen haben soll, wird wie folgt geschildert: "Mein Auto stand im eingeschränkten Halteverbot um 7.10 Uhr, bis 7 Uhr wäre es erlaubt. Als ich mich bei der Verkehrsüberwacherin entschuldigte und fragte, ob der Strafzettel womöglich zurückgenommen werde, kam als Antwort ein schroffes Nein." Im Viertel ist der Unmut über die Verkehrsüberwacher groß, und man rechnet damit, dass sich die Situation sogar noch verschärfen wird: Während der Dult parken gerne auch Auswärtige in der Gegend.
Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) widerspricht den Aussagen der Anwohner: "Der Verkehrsüberwachungsdienst ist im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Einen Kontrollschwerpunkt stellt der Bereich im Viertel der Jakobervorstadt nicht dar." Es dürfe kein Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.
Stadt Augsburg bittet um Verständnis bei den Anwohnern
Bei der Stadt Augsburg weiß man um die Unannehmlichkeiten für Anwohner. Gunther Höhnberg, Leiter des städtischen Mobilitäts- und Tiefbauamts, sagt, dass ohne Halteverbote im Lauterlech der Bus nicht durchfahren könne. Die Stadt habe zumindest einige alternative Parkplätze geschaffen. "Aufgrund der Größe der Baustelle ist es jedoch nicht möglich, alle weggefallenen öffentlichen Parkplätze zu kompensieren." Man bitte um Verständnis.

Ausgelöst wird die geänderte Verkehrsführung durch die Baustellen rund um die Stadtbad-Kreuzung. Die Verkehrsführung ist hier anders als zuvor. Ein Abbiegen vom Leonhardsberg kommend in Richtung MAN ist nicht möglich. Die Umleitung führt über den Lauterlech. Aus Richtung MAN kommend staut es sich an der Ampel. Es steht lediglich eine Fahrspur zur Verfügung. Die Arbeiten an der Stadtbad-Kreuzung dauern voraussichtlich bis November. Solange muss auch der Verkehr durch das Wohngebiet umgeleitet werden.
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Ich kann mich doch nicht ernsthaft und öffentlich beschweren, wenn ich falsch parke und dann verwarnt werde.
"Der Unmut im Viertel richtet sich vor allem gegen die Verkehrsüberwacher" - Das ist ja völlig irr. Die können tatsächlich am wenigsten für die Situation.
Was ist mit diesen Leuten los?
"Dadurch wächst der Parkdruck im Viertel - und das kommt manche Anwohner mittlerweile teuer."
Komischerweise wird nicht die Preisliste der Parkplätze zu deren Benutzung die Anwohner anscheinend gezwungen werden genannt.
Lediglich Falschparken wird danach als Kostenpunkt genannt. Wie kann jetzt bitteschön der Parkdruck teuer den Anwohnern kommen, wenn es anscheinend doch wieder nur um Falschparker geht?
Ich bin irritert. Am Vincentinum gibt es günstige Parkplätze und sogar das parken in der Tiefgaragen ist für eine geringe Gebühr möglich. Sind die denn alle voll oder geht es nur um die Legitimation, dass das heilige Blech kostenlos vor der Haustüre parken muß?
Der ominöse Parkdruck - wie wird denn der gemessen? In Bar, Hektorpascal...
Ich stelle fest, die Leute sind zu faul auch mal 50 mtr. zu gehen oder ein paar Euro für einen Parkplatz zu zahlen.
Dann beschweren sie sich auch noch wenn das Ordnungsamt, absout zurecht , Tickets verteilt.
Recht und Ordnung, ja gerne - aber nicht bei mir, da ist es eine Ausnahme.
Versteht einer die Menschen...
Eine kleine Lösung wäre es gewesen die Straße an der Kahnfahrt wieder freizugeben.
Dafür müsset man aber halt mit der Sanierung der Stadtmauer mal beginnen.
Privat wäre ein baufälliges Gebäude längst saniert oder abgerissen.
Dort sind ca 10 Parkplätze!