Die Wahrscheinlichkeit, dass im Augsburger Stadtgebiet in absehbarer Zeit größere Windräder gebaut werden, ist nach derzeitigem Stand nochmal gesunken. Windkraftanlagen waren in der Vergangenheit unter anderem für die Ackerflächen bei Inningen diskutiert worden, im aktuellen Entwurf zum Kapital Windkraft im Regionalplan für den Großraum Augsburg ist das Augsburger Stadtgebiet aber frei von Vorranggebieten. Diese sollen aus landesplanerischen Gründen vorrangig mit Windrädern bebaut werden.
Bundeswehr hat Vorbehalte gegen Windräder im Augsburger Süden
Dass Windräder in Augsburg schwierig sind, hatte sich in der Vergangenheit schon abgezeichnet, nachdem das Freiflächenpotenzial mit hohem Windpotenzial auf Augsburger Flur nicht allzu groß ist. Zudem hat die Bundeswehr wegen der Einflugschneise nach Lagerlechfeld Vorbehalte gegen hohe Windräder im Süden des Stadtgebiets. Mit dem Entwurf des Regionalplans hat sich diese Einschätzung nochmal konkretisiert, wobei Anlagen auch außerhalb von Vorranggebieten gebaut werden könnten. Allerdings gestaltet sich das in der Praxis schwieriger.
Bis auf eine Ausnahme gibt es auch in unmittelbarer Nähe der Augsburger Stadtgrenzen kein Vorranggebiet. Allerdings gibt es wie berichtet Überlegungen, in den Westlichen Wäldern auf Bobinger Flur im Fuggerwald einen Windpark zu errichten. Zehn um die 260 Meter hohen Windräder sind im Bereich Burgwalden (um den Ortsteil selbst gilt eine Bannmeile) und der früheren Waldwirtschaft Engelshof geplant. Im Regionalplanentwurf ist ein relativ großes Vorranggebiet auf den Fluren von Bobingen, Gessertshausen und Diedorf vorgesehen. Es würde unmittelbar ans Augsburger Stadtgebiet grenzen, allerdings mitten im Wald.
Bobingen hat in seinem Flächennutzungsplan auch ein Waldstück südlich von Bannacker (die Guts-Anlage liegt südlich von Bergheim noch auf Augsburger Flur) für Windkraft vorgesehen. Im Entwurf des Regionalplans ist es aber kein Vorranggebiet, die Planungen für den Windpark sehen dort auch keine Windräder vor. Der Windpark im Bobinger Wald wäre von Bannacker und Bergheim mehr als drei Kilometer entfernt, sodass dort aus Sicht der Stadt Augsburg keine unzulässigen Auswirkungen bei Schall und Optik erwartbar sind. Letztlich sei das aber erst beurteilbar, wenn konkrete Planungen zur Genehmigung eingereicht werden. In Bobingen hat sich eine Bürgerinitiative gegen den Windpark gebildet.

Vorranggebiete im westlichen Umland Augsburgs
Im engeren Raum Augsburg konzentrieren sich die Vorranggebiete auf den westlichen Landkreis Augsburg in Waldstücken bei Dinkelscherben, Adelsried und Zusmarshausen. Die bayerische Landesregierung möchte wie berichtet bis Ende 2027 mindestens 1,1 Prozent der Landesfläche für Windenergienutzung ausgewiesen haben, bis Ende 2032 1,8 Prozent. Die Vorranggebiete erlauben eine bessere Steuerung der Ansiedlung von Windrädern. Aus diesen Gründen sind die regionalen Planungsverbände, die bei bestimmten ortsübergreifenden Themen zusammenarbeiten, gehalten, entsprechende Flächen festzulegen. Im aktuellen Entwurf werden die Quoten sogar übererfüllt. Im Planungsverband Augsburg sind neben der Stadt Augsburg die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen zusammengefasst.
Rund um Augsburg gibt es Windräder auf dem Lechrain oberhalb von Kissing (Kreis Aichach-Friedberg) sowie bei Langenreichen und nördlich von Thierhaupten (Kreis Augsburg).
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