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Augsburg: Sprachprobleme bei Kinderärzten: Ohne Übersetzer geht es oft nicht

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Sprachprobleme bei Kinderärzten: Ohne Übersetzer geht es oft nicht

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    Die Kinderärzte in und um Augsburg, hier Obmann Dr. Christian Voigt, kämpfen zunehmend mit der Sprachbarriere bei Eltern mit Migrationshintergrund.
    Die Kinderärzte in und um Augsburg, hier Obmann Dr. Christian Voigt, kämpfen zunehmend mit der Sprachbarriere bei Eltern mit Migrationshintergrund. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Wer in diesen Tagen versucht, einen Termin bei einem Kinderarzt in Augsburg zu bekommen, der hängt oft lange in der Warteschleife. Viele Praxen sind schon im Urlaub. Diejenigen, die geöffnet haben, sehen sich einer ungewöhnlich starken Welle von Sommerinfekten gegenüber. Und das, wo die Mediziner, die sich um die Kleinsten kümmern, in Augsburg ohnehin schon am Anschlag arbeiten. Zusätzlich erschwert wird ihnen die Arbeit zunehmend auch von Kommunikationsproblemen. Dass eine Kinderarztpraxis im baden-württembergischen Kirchheim unter Teck nun beschlossen hat, nur noch Kinder zu behandeln, deren Eltern ausreichend Deutsch sprechen oder einen Dolmetscher mitbringen, kommt für den Obmann der Kinderärzte, Dr. Christian Voigt, deshalb nicht überraschend. Er betreibt eine große Praxis in Stadtbergen und sagt, der Kollege in Kirchheim habe hier einen wunden Punkt getroffen. „Ich überlege tatsächlich, ob wir das bei uns nicht auch so einführen.“

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    3 Kommentare
    Franz Xanter

    Merkt man so langsam, dass mit der viel gelobten Integration irgendwas nicht stimmt - nicht stimmen kann? Wenn Kinder im Grundschulalter nicht in der Lage sind, sich mit dem Arzt auszudrücken, und ich spreche hier nicht von einem perfekten Deutsch, dann kann auch keine Behandlung stattfinden. Wenn zudem dann sogar die Eltern sich nicht mit dem Arzt verständigen können, na dann gute Nacht. Da muss man den oder die Ärzte verstehen, welche eine Behandlung ablehnen. Scheinbar wird es für DEU nicht als Selbstverständlichkeit angesehen, dass ich mich als Ausländer auch einigermaßen verständlich machen muss! Und wir reden hier beileibe nicht von gerade Angekommenen!

    Thomas Keller

    Deutsch ist schon eine anspruchsvoll schwere Sprache, da tun wir mal nichts weg. Da wäre für Migrantenkinder und Eltern das einfachere Englisch zunächst besser. Dies versteht auch der Arzt und besten Falls sein Personal. Aber ein Kassenarzt hat meines Wissens, um die 2000 Patienten im Quartal durchzuziehen, da wird es schwierig bleiben.

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    Gerold Rainer

    Es ist einfach nur eine anspruchsvoll schwere Faulheit, die Sprache eines fremden Landes, in dem man gedenkt, dauerhaft zu leben, nicht erlernen zu wollen. Es ist absolut verantwortungslos, das den eigenen Kindern durch Untätigkeit zu verweigern.

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