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Augsburg: Zwei Ausstellungen und ein Todesfall: So gedenkt Augsburg Jakob Fuggers 500. Todestag

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Zwei Ausstellungen und ein Todesfall: So gedenkt Augsburg Jakob Fuggers 500. Todestag

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    Dieses Gemälde von Albrecht Dürer zeigt Jakob Fugger den Reichen. Der Todestag des Augsburger Kaufmanns jährt sich dieses Jahr zum 500. Mal.
    Dieses Gemälde von Albrecht Dürer zeigt Jakob Fugger den Reichen. Der Todestag des Augsburger Kaufmanns jährt sich dieses Jahr zum 500. Mal. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Vier Jahre ist das letzte Fugger-Jubiläum in Augsburg her, schon kann man ein neues feiern. Wobei das Wort „Jubiläum“ vielleicht nicht das passende ist für diesen aktuellen Anlass: Ende des Jahres jährt sich der Todestag von Jakob Fugger dem Reichen zum 500. Mal: Er starb in den frühen Morgenstunden des 30. Dezember. Historiker urteilten später, mit ihm sei damals der „hervorragendste Handelsherr der deutschen Frührenaissance und wahrscheinlich der reichste Mann seiner Zeit“ verschieden. In Augsburg ist sein Name noch heute bekannt: Als Stifter der Fuggerei hat Jakob Fugger ein Werk für die Ewigkeit hinterlassen - und ein zugkräftiges Marketing-Instrument für die gesamte Stadt.

    Die Fuggerei ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Augsburgs, vor vier Jahren wurde die Siedlung 500 Jahre alt. Über 200.000 Besucherinnen und Besucher kommen jedes Jahr, der Erlös aus den Eintrittsgeldern wird in den Erhalt der ockerfarbenen Häuschen reinvestiert. Augsburg selbst ist vielen als Fuggerstadt bekannt, auch wenn die Spieler des FCA auf dem Rasen stehen, spricht man in der Fußball-Bundesliga gerne von den Fuggerstädtern. Jakob Fugger - er hat seiner Heimatstadt einen Stempel aufgedrückt, der wie seine Sozialsiedlung über 500 Jahre lang nicht an Wirkung verloren hat.

    Wie Reisen Jakob Fugger zu Bauwerken in Augsburg inspirierten

    Die Welt war zu Lebzeiten dieses Kaufmanns im Umbruch: Fugger erlebte die Anfänge der Globalisierung und des Kapitalismus ebenso wie den Beginn der Reformation und das Vordringen in die Neue Welt und die Entdeckung neuer Handelspartner. Fuggers Reisen inspirierten ihn aber auch in Bezug auf die Architektur: Der Damenhof in den Fuggerhäusern an der Maximilianstraße ist im Stil der Renaissance gehalten, den Fugger auf seinen Italien-Reisen lieben lernte. Auch die Fugger‘ssche Grablege in der Annakirche ist ein besonderes Beispiel für diesen Stil. Nach Fuggers Tod ging die Verantwortung für die Familiengeschäfte an seinen Neffen Anton über, der unter anderem durch den Kauf von Liegenschaften dazu beitrug, die Firma am Laufen zu halten.

    In Augsburg nehmen Fugger‘sche Stiftungen und Städtische Kunstsammlungen den 500. Todestag zum Anlass für eine Reihe von Veranstaltungen. Mitte September eröffnet in der Fuggerei eine Sonderausstellung, die die 500-jährige Geschichte der Sozialsiedlung sowie Fuggers Bild in der Nachwelt thematisieren. Auch neue Stadtführungen wird es geben, in denen Geschichte nicht nur erzählt, sondern durch Tanz und Musik lebendig gemacht wird. Geplant sind außerdem eine wissenschaftliche Tagung und ein Gedenkgottesdienst.

    Das Staatstheater Augsburg, das mit seiner Tatort-Reihe an besonderen Orten in der Stadt spielerisch Kriminalfälle löst, plant eine eigene Folge zum Todestag Jakob Fuggers des Reichen. Im Schaezlerpalais schließlich geht es ab 12. Dezember um den Reichtum der Kunst, um Jakob Fugger und sein Erbe. Im Mittelpunkt stehen dann die Kunstschätze aus der Zeit der Fugger und die Rolle, die die Handelsfamilie einst als Förderer und Akteur der Kunstproduktion spielte. Die Augsburger Museen und die Fugger‘schen Stiftungen steuern die meisten Ausstellungsstücke selbst bei, ergänzt werden sie durch Leihgaben.

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    1 Kommentar
    Klara Rasper

    Reichtum und politischer Einfluss dieses Fuggers waren bis heute ohne Beispiel. Da scheint sich gerade zu aendern. Musk kommt ihm an Reichtum und Einfluss beaengstigend nahe.

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