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Diakonin übernimmt Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Augsburg

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Vor diesen Aufgaben steht die neue Diakonin von Heilig Kreuz

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    Diakonin Elisabeth Krauß übernimmt die Kirchengemeinde Heilig Kreuz.
    Diakonin Elisabeth Krauß übernimmt die Kirchengemeinde Heilig Kreuz. Foto: Anna Kondratenko

    Über zu wenig Aufgaben kann sich Elisabeth Krauß gerade nicht beklagen. Seit November 2024 ist die neue Diakonin von Heilig-Kreuz als Nachfolgerin von Pfarrer Andreas Ratz im Amt - und jongliert gleich zwei Großprojekte. Zum einen steht das 500-jährige Jubiläum ihrer Kirchengemeinde an, und zum anderen hat sie die Aufgabe geerbt, die umfangreiche Kirchendachsanierung von Heilig-Kreuz weiter fortzuführen „Ich arbeite mich gerade noch ein, aber die Aufgaben sind schon sehr herausfordernd“, sagt die 53-Jährige.

    Als Diakonin hat Krauß einen Schwerpunkt auf soziale und pädagogische Themen. „Von meiner Ausbildung her habe ich eine Doppelqualifikation im sozialen und theologischen Bereich“, erklärt sie den Unterschied zum Pfarrerberuf. Dafür musste sie im Vorfeld einige Kurse für typische „Pfarrertätigkeiten“, wie beispielsweise die Taufe nehmen, berichtet sie. In Heilig Kreuz hat Krauß eine halbe Stelle - ihre übrige Zeit ist sie für die Diakonie unter anderem in der Senioren- sowie Familien- und Kinderarbeit tätig. Sie engagiert sich auch beim Mittagstisch von St. Johannes und bei der Vesperkirche. „Ich verstehe Gemeindearbeit als Team-Tätigkeit, die man miteinander gestaltet“, erklärt die Diakonin. In der Diakonie-Arbeit lege sie ihren Schwerpunkt auf Menschen, die am Rande stehen und Unterstützung brauchen.

    Das Kirchendach ist ein teurer Sorgenfall

    Das Kirchendach von Heilig Kreuz ist ein teurer Sorgenfall. Gerade wurde der erste Bauabschnitt der Dachsanierung abgeschlossen - rund 600.000 Euro hat es gekostet, die bröselnden Dachbalken des Gotteshauses zu ersetzen und das Dach zu sichern. Pilze und Regenwasser hatten dem Dach über die Jahrhunderte zugesetzt. In einer ersten Notsicherungsmaßnahme galt es, die sogenannten Binder- und Gespärre-Achsen des historischen Dachstuhls wieder herzustellen. Die Bausumme wurde aus Spenden- und Fördermitteln bestritten. „Als Kirchengemeinde könnten wir dieses Projekt alleine niemals stemmen“, weiß die Diakonin. Für den Bau der Kirche hatte sich nach dem 30-jährigen Krieg unter anderen Schweden stark gemacht und Geld gespendet. Diese Beziehung wurde für die Kirchendachsanierung wiederbelebt. Unter dem Slogan „Ein Dach für Mensch und Fledermaus“ setzt sich unter anderem die ehemalige Erzbischöfin von Uppsala und Leitende Bischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche in Schweden als Schirmherrin für das Renovierungsprojekt ein. Die erwähnten Fledermäuse leben übrigens unter dem Dach von Heilig Kreuz und machen die Sanierung zu einem noch herausfordernderen Unterfangen, weil auch Belange des Tier- und Naturschutzes bedacht werden müssen.

    Was der zweite Bauabschnitt kosten wird, sei noch nicht abzusehen, sagt Krauß. Jetzt gelte es unter anderem, den Glockenturm zu stabilisieren, auch die Heizung und Dämmung bräuchten eine Erneuerung. „Die nächsten zwei Jahre werden wir wohl mit der Planung und Beschaffung von Fördergeldern zubringen“, sagt die Diakonin. 2027 werde dann wieder konkret gebaut.

    In der Geschichte Augsburgs hat Heilig Kreuz eine bedeutsame Rolle. Es ist nicht nur der erste protestantische Kirchenneubau in Augsburg nach dem 30-Jährigen Krieg, nachdem der Vorgängerbau während der Kriegswirren in Trümmer gelegt wurde. Wegen ihrer reichen Geschichte trägt Heilig Kreuz auch den Titel „Europäische Friedenskirche“ und ist damit wohl einzigartig.

    In diesem Jahr wird Heilig Kreuz 500 Jahre alt

    Seit 1525 gibt es in Augsburg Heilig Kreuz. Unter dem Motto „Friede, Fest und Fledermaus - Evangelisch in Heilig Kreuz feiert die Kirchengemeinde deshalb dieses Jahr ihr 500-jähriges Bestehen. „1525 hat die Gemeinde von der Stadt die Ottmarskapelle bekommen, auf deren Standort die heutige Kirche erbaut wurde“, weiß Diakonin Krauß. Das werde mit vielen Veranstaltungen groß gefeiert, die ebenfalls gerade geplant würden. Am 2. Februar wird das Jubiläumsjahr mit einem Gottesdienst in Heilig Kreuz eröffnet. Mit Gottesdiensten, Konzerten, Kirchenführungen für Kinder, Vorträgen und vielen weiteren Aktivitäten soll das ganze Jahr über gefeiert werden. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten werde der Festgottesdienst mit Landesbischof Christian Kopp mit dem anschließenden Gemeindefest der Pfarrei Augsburg Mitte sein, verspricht sie.

    Kraft für ihre Arbeit zieht Elisabeth Krauß aus ihrer Familie. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder sowie drei Enkel. „Wann immer wir zusammenkommen unternehmen wir gemeinsam als Familie etwas“, sagt sie. Daneben liebt sie es zu singen und engagiert sich im Friedberger Gospel-Chor „Colours“. „Außerdem lese ich gerne - doch für keine meiner Freizeitbeschäftigungen finde ich derzeit viel Zeit“, so die Diakonin.

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