
Ein Skandal, der nicht nur ein Gefängnis erschüttert
Ende Oktober rücken Polizisten in der JVA Augsburg-Gablingen an. Was sich wie ein normaler Vorgang anhört, ist in Wahrheit der Beginn einer Zäsur – gewiss für das Gefängnis, womöglich aber für den Strafvollzug in Bayern insgesamt. Die Ermittler kommen nicht vorbei, um mit den Wärtern einen kollegialen Plausch zu halten, sondern für eine Razzia im Rahmen eines Verfahrens, das sich gegen Bedienstete der Anstalt richtet. Inzwischen ermitteln Staatsanwaltschaft und Kripo gegen 17 freigestellte oder suspendierte Verdächtige, darunter die frühere stellvertretende Leiterin Gablingens und zudem gegen die langjährige Chefin des Knastes, Zoraida Maldonado de Landauer. Es geht um den Verdacht, dass Gefangene im Gefängnis misshandelt worden sein könnten. Und darum, dass Wärter womöglich belastendes Material schredderten. Im Gefängnis, so schildern es Informanten und Insider unserer Redaktion, herrschten Willkür und Günstlingswirtschaft. Wo und wann die Aufklärung der Zustände endet, ist derzeit noch nicht absehbar.
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