Georg Jakob Stemshorn hat derzeit immer mehr zu tun, und im großen Ganzen ist das keine gute Nachricht. Stemshorn leitet die Augsburger Niederlassung des Insolvenzverwalters Pluta, Unternehmen in finanzieller Schieflage sind seit Jahren sein Tagesgeschäft. Doch die momentane Entwicklungen in Augsburg ist auch für ihn bemerkenswert. Die Zahl der Insolvenzverfahren sei „weiter signifikant gestiegen“, sagt er. Und fügt fast drohend an, dass der Höhepunkt „noch nicht erreicht sei“. Die Insolvenzwelle in Augsburg rollt.
Augsburg
Bei dieser ganzen Debatte, oder sagen wir dem ganzen Gejammer um der erfolgten oder in Aussicht stehenden Insolvenzen wegen, fehlt mir eines. Die in den Unternehmen dafür Verantwortlichen sind nicht irgendwelche Opfer, sondern dank fehlerhafter Entscheidungen oder gar bewusster Herbeiführung durchaus auch Täter. Und gar Vereinfachungen wie beispielsweise Insolvenz in Eigenabwicklung helfen, sich auf Kosten Dritter, z.B. der Lieferanten, zu entschulden und einfach weiterzumachen. Und letztendlich ist es ein lukratives Geschäftsmodell für so manche Anwaltskanzlei.
Genau! Wieso hören die nicht einfach auf zu verkaufen, da wären sie nicht insolvent. Diese Täter ruinieren sich absichtlich! Das hat gar nix mit wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun. Die verbreiten nur „schlechte Stimmung“ die „unser System nicht aushält“ (Um mal einen bei Medien beliebten Kanzlerkandidaten zu zitieren)
Wenn die "Täter" den schwierigen Standort Deutschland nicht rechtzeitig zu verlassen, sind sie selbst schuld, wenn sie insolvent werden. Aus diesem Grund dauert es vielleicht nicht mehr lange, bis in Deutschland z.B. keine Medikamente mehr hergestellt werden. Also ich bin mir sicher, die Politik trägt da überhaupt keine Schuld daran (Sarkasmus).
Wenn man sich die Beispiele anschaut, dann stecke unterschiedliche Gründe dahinter, dazu gehören nun mal auch unternehmerische Fehlentscheidungen. Weltbild hatte schon vor Corona ernste Probleme, insofern ist die Pleite nicht überraschend. Quantron hat technisch auf das falsche Pferd gesetzt, die Batterien wurden deutlich schneller billiger und leistungsfähiger, damit ging die Geschäftsgrundlage flöten. Karstadt/Kaufhof gehörten wie Sportscheck zum unseriös finanzierten Benko-Konzern. Bei Windhager strauchelte der österreichische Mutterkonzern, wenn wohl weniger am Heizungsgesetz als an der Desinformationskampagne von Union, FDP und Springer. So könnte man weiter durchgehen. Ist die Politik unschuldig? Natürlich nicht. Die Ampel hätte mehr tun können. Vorschläge gab es genug, nur nicht den Mut, im richtigen Moment über den eigenen Schatten zu springen. Aber jetzt alles der Politik in die Schuhe zu schieben ist auch zu billig.
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