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Keine Drogenkonsumräume in Bayern – Folgen für Süchtigentreff St. Johannes in Augsburg

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Bayern lehnt Drogenkonsumräume ab – Augsburger Klinik-Chef kritisiert „Kulturkampf“

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    Anwohner des künftigen Süchtigentreffs im Forum St. Johannes in Oberhausen befürchten, dass sich öffentlicher Drogenkonsum auf das Umfeld auswirkt. Ein Versuch der Stadt, zur Entlastung ein Modellprojekt zu etablieren, ist gescheitert.
    Anwohner des künftigen Süchtigentreffs im Forum St. Johannes in Oberhausen befürchten, dass sich öffentlicher Drogenkonsum auf das Umfeld auswirkt. Ein Versuch der Stadt, zur Entlastung ein Modellprojekt zu etablieren, ist gescheitert. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Ein Rest Hoffnung blieb der Stadt Augsburg bis zuletzt. Auf verschiedenen Wegen versuchte sie seit über einem Jahr, ein Pilotprojekt nach Augsburg zu holen. Im künftigen Süchtigentreff St. Johannes in Oberhausen, so der erklärte Wunsch, sollten Drogenkonsumräume etabliert werden – erstmals in Bayern. Damit solle unter anderem erprobt werden, wie stark das städtische Umfeld von den Auswirkungen öffentlichen Drogenkonsums entlastet werde. Nun aber ist klar: Die Bemühungen sind gescheitert. Die Staatsregierung hält an ihrer Linie fest, keine Drogenkonsumräume im Freistaat zuzulassen – eine Entscheidung, die in Augsburg wiederum auch Kritik hervorruft, auch wenn man am Vorhaben mit St. Johannes insgesamt festhält.

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    10 Kommentare
    Maria Reichenauer

    Das ist wieder einmal typisch bayerische Kurzsichtigkeit und der schon krankhafte Wunsch, immer alles anders zu machen, als es sich in anderen Bundesländern bewährt hat. Schließlich geht es bei Drogenkonsumräumen doch nicht um Spaß und Tollerei, sondern darum, schwer Suchtkranken, bei denen ein Entzug nicht oder nicht mehr möglich ist, einen geschützten Raum zum Konsum der benötigten Suchtmittel und damit ein wenig Menschenwürde zu ermöglichen. Leider definiert die Staatskanzlei Menschenwürde nur nach dem eigenen Horizont und der ist ziemlich eingeschränkt.

    Klaus Huber

    Den Drogenkonsumraum könnte man auch im BKH unterbringen. Wäre genau so sinnvoll wie ein staatlich gefördertes Steuerhinterziehungsprogramm im Finanzamt.

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    Deniz Anan

    Steuerhinterziehung schadet uns allen. Drogenkonsum nicht unbedingt, zumal wenn er unter Aufsicht erfolgt. Konsumräume sollen den Drogenkonsum auch nicht fördern, sondern den damit verbundenen Schaden minimieren helfen.

    Franz Wagner

    Pro Saufen, gegen Kiffen und für den Konsum harter Drogen auf der Straße. Das versteh mal einer.... Man sollte lieber die permanente Werbung (auch von Politikern!) für Alkohol reduzieren und ein bisschen mehr Toleranz gegenüber Kiffern üben.... die sind nicht das Problem. Und es spräche auch nichts dagegen Süchtigen den Konsum in geschützen Räumen zu erlauben. Da hat man Sie beisammen und kann gleichzeitig ein Auge auf die Szene haben.

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    Peter Zimmermann

    Das ganz entscheidende ist allerdings die Verhinderung der Ausbreitung von Infekten wie mit HIV, Hepatiden vor allem der C uvm. Solche Dinge verbreiten sich sonst auch unter der "Normalbevölkerung". Wer glaubt diese Leute hätten keinerlei Kontakte zum Rest der Bevölkerung irrt da gewaltig.

    Ronald Hattensaur

    Frau Gerlach fehlt das Vorstellungsvermögen.

    Gerold Rainer

    Es ist immer traurig, wenn die Volksgesundheit irgendeiner fragwürdigen Parteidoktrin geopfert wird. Das eine Extrem ist die rotgrüne Idee, großzügig zu legalisieren, was zum "Kiffergesetz" geführt hat. Das andere Extrem hingegen ist das politisch konservative Null- Toleranz- Modell. Man kann den Menschen nicht den Drogenkonsum verbieten, nur gehört dieser einfach aus dem öffentlichen Raum verbannt, so wie es die Niederlande mit den Coffeeshops machen. Das dient zum einen dem Schutz der süchtigen und zum anderen dem Jugendschutz. Grundsätzlich wäre ich auch, mit einem Seitenhieb an die CSU, für ein generelles Alkoholverbot in der Öffentlichkeit, so wie es in den USA praktiziert wird.

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    Matthias Kitirk

    Drogekonsumräume führe nicht dazu, dass dies aus dem öffentlichen Raum verschwindet, sondern im Gegenteil. Paradebeispiel ist das Frankfurter Bahnhofsviertel. Drogenkonsumräume ziehen nicht nur überregional Drogensüchtige an, sondern auch die Gewerke drum herum (Dealer, Prostituierte und Beschaffungskriminalität). Wir haben im Prinzip schon ein Freiluft-Konsumraum, nämlich den Oberhauser Bahnhof. Es scheint als hätte man hier Bereits Gesetz und Ordnung aufgegeben. Beim Pendeln sehe ich fast täglich, wie offen gedealt und konsumiert wird. Nicht selten stehen wenige Meter daneben Schüler, die auf die Tram oder Bahn warten. Drogenkonsumräume sind darüberhinaus schlicht ein Eingeständnis der Duldung/Legalisierung und damit eine Missachtung des BtmG

    Gerold Rainer

    Wenn Sie meinen Beitrag aufmerksam gelesen haben, wissen Sie, dass ich genau das Gegenteil von einem unkontrollierten Drogenumschlagplatz fordere. Gerade Einrichtungen, die mit Ausnahmegenehmigung Drogen verteilen, sorgen dafür, dass es eine tägliche Maximaldosis von einem sauberen Stoff gibt, dieser erschwinglich bleibt und es beim Erwerb kein Faustrecht gibt. Die Droge muss im Gebäude konsumiert werden, also kann niemand damit dealen. Parallel dazu können den süchtigen Entzugsprogramme angeboten werden. Die Ampelregierung hat politisch genau das Gegenteil angestrebt, dass jeder mit einem brennenden Joint in der Öffentlichkeit herumstolzieren darf und den Jugendlichen ein schlechtes Vorbild ist.

    Franz Wagner

    Weil ja so viele mit einem brennenden Joint durch die Gegend rennen. Ich hab noch NIEMANDEN gesehen!

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