
Plus Das Umweltbildungszentrum sollte ein Renommier-Projekt für Nachhaltigkeit werden. Doch die Stadt Augsburg hat offenbar nicht an die Folgekosten gedacht.
Als die Referenten von Schwarz-Grün im Frühjahr nach drei Jahren an der Stadtspitze ihre Halbzeitbilanz zogen, durfte jeder einen besonderen Veranstaltungsort wählen. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) lud die Medien ins Umweltbildungszentrum (UBZ). Dieses Gebäude sei, sagte er damals, ein gelungenes Beispiel dafür, "dass im Politikgeschäft manches länger dauert, aber am Ende etwas Gutes herauskommt". Nun, zumindest eine Hälfte dieses Satzes ist wahr: Von der Idee für ein solches Zentrum bis zur Eröffnung diesen April hat es tatsächlich länger gedauert - gut 20 Jahre, um genau zu sein. Die zweite Hälfte von Erbens Aussage muss dagegen in Zweifel gezogen werden.
Bis zu 1500 (!) Veranstaltungen im Jahr sollen in dem Gebäude am Botanischen Garten eigentlich stattfinden. Doch kaum hat es eröffnet, stellt die Stadt fest, dass für einen so intensiven Betrieb das Geld fehlt. Im Ernst? Das ist ungefähr so, als würde man bei der Eröffnung des sanierten Theaters feststellen, dass man sich für die große Bühne nur noch zwei Schauspieler leisten kann - oder dass für eine neue Schule mit 20 Klassenzimmern nur ein Lehrer und eine Halbtages-Putzkraft zur Verfügung stehen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Das Umweltbildungszentrum in Augsburg ist für die Zukunft. Dort werden zwei Großprobleme unserer Zeit diskutiert und über unseren Beitrag sie zu lösen nachgedacht: Das viel zu schnelle Aussterben viel zu vieler Pflanzen- und Tierarten sowie die die Existenz der Menschheit bedrohende Erhitzung unserer Erde.
Nachdem ich bei zwei Veranstaltungen das Haus und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt habe, bin ich überzeugt von der Bedeutung dieses neuen Hauses und der Arbeit.
Dort können „Stadtmenschen“ spielerisch locker einiges über die Fische in unseren Gewässern erfahren. Warum die Bachforelle bei uns wohl keine Zukunft mehr hat. Oder warum in der Stadt mehr Tierarten als auf dem Lande leben. Warum der Rückgang der Arten und der Tiermasse der Insekten in der Zukunft unsere Landwirtschaft und damit unsere Ernährung bedrohen kann.
Gut, dass man beim Bau mit den Werkstoffen Lehm und Holz einen klimafreundlichen Weg gegangen ist. Dass der Bau einfach und doch schön geworden ist.
Bei gutem Willen werden sich die haushaltstechnischen Probleme lösen lassen. Man kann ja auch den Freistaat Bayern, dessen Umweltministerium viele Umweltbildungsprojekte mit fünf- bis siebenstelligen Beträgen fördert, an der Finanzierung beteiligen.
Raimund Kamm
Warum hat man das Zentrum eigentlich aus Lehm gebaut? Das müssen doch ganz feuchte und kalte Wände sein? Kein Wunder, wenn die hohe Heizkosten haben. Und aufhängen kann man da bestimmt auch nichts.
Dem Beitrag von Michael K. kann ich nur voll zustimmen.
Schon wieder sind die Stadtgrünen und vor allem Herr Erber in der Kritik. Frau Weber sollte endlich mal ein Machtwort sprechen, sonst haben wir bald wieder eine weitere verwahrlost Immobilie in der Stadt rumstehen.
Da sieht mal wieder, wie "klar" Politiker denken und handeln können. Jeder Firmeninhaber wird vorher berechnen, wie Ihm seine Investitionen in Gebäuden und Anlagen an Folgekosten belasten, bzw. diese gegenrechnen. Politiker müssen dies nicht, da der Steuerzahler für die Unkosten, egal wie hoch und sinnlos, aufkommen muss. Der "Scherbenhaufen", welcher dadurch hinterlassen wird , kommt meist erst Jahre später ans Licht. Da sind die Verursacher in der Regel schon "Geschichte".
"man könne bei einem neuen Gebäude nicht vorher beziffern, wie hoch die Betriebskosten sind".
Politiker im allgemeinen - und die Grünen im speziellen - vielleicht nicht. Gerade letztere
scheinen offenbar generell größere Defizite beim Umgang mit Geld zu haben - siehe Ampel und die Rekord-Staatsverschuldung der BRD: Alles - v.a. die lange Wunschliste der Grünen - wird am liebsten aum Pump finanziert.
Es soll aber studierte Bauingenieure geben (anders als bei Politikern, eben Leute, die auch das machen, was sie studiert haben), die die Betriebskosten eines Gebäudes sogar vor dessen Errichtung ausreichend genau ausrechnen können. Solche Leute (eher als Politiker) vor dem Bau eines neuen Gebäudes umfangreich einzubinden soll sich sehr positiv auf die Baukosten auswirken.