Wie das deutsche Judentum modern wurde
Plus Der Übermut eines Pfarrers forderte Moses Mendelssohn 1769 heraus, eine geniale neue Perspektive jüdischer Religionsphilosophie zu ersinnen. Gastprofessor George Yaakov Kohler aus Israel referierte darüber.
Mendelssohn ist in Deutschland ein klangvoller Name. Noch vor seinen musikalischen Enkeln Felix und Fanny steht freilich der preußische Philosoph Moses Mendelssohn (1729–1786). Ihm gebührt der Ruhm, das neuzeitliche jüdische Denken grundgelegt zu haben. Den „Sokrates von Berlin“ hat man ihn in ganz Europa genannt. Kurioserweise verdankt sich sein wichtigstes Werk eher einem peinlichen Unfall denn frei schöpferischem Nachdenken. Mit dieser spannenden Episode eröffnete am Dienstagabend George Yaakov Kohler, der in Israel an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan Religionsphilosophie lehrt, im Online-Vortrag seine Gastprofessur an der Universität Augsburg.
Stein des Anstoßes war eine übermütige Laune des Schweizer reformierten Theologen Johann Caspar Lavater. Nach einem Treffen in Berlin verlangte er von Mendelssohn Antworten über Jesus. Würde es dem jüdischen Denker gelingen, die Rechtfertigung des christlichen Glaubens von Charles Bonnet zu widerlegen? Öffentlich möge Mendelssohn die wesentlichen Argumente darin erschüttern; „dafern Sie aber dieselben richtig finden, zu tun, was Klugheit, Wahrheitsliebe, Redlichkeit zu tun heißen“, sprich: sich taufen zu lassen.
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