Waren seine Patienten bloß solche, „die an Verzärtelung und eingebildeten Krankheiten sich behandeln lassen“? Kritische Zeitgenossen, die ihm den Erfolg neideten, ließen kein gutes Haar am Wörishofener „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp. So allgemein gesprochen können sie jedoch schon deshalb nicht recht gehabt haben, weil der kernige schwäbische Pfarrer für seine deftigen Sprüche bekannt war. Einem Gichtkranken sagte er durchaus ins Gesicht, dessen Leiden kämen nur vom Schlemmen und Saufen. „Er war ein genialer Diagnostiker, der mit intuitiver Einfühlung die Krankheiten seiner Patienten erkannte“, sagt der Historiker Karl Pörnbacher.
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