Das Jubiläums-Friedensfest 2025 geht in seine zweite Runde. Zwischen dem 16. und 29. Juni wird der zweite große Programmblock in Augsburg stattfinden. Der künstlerische Leiter Eric Nikodym hat diese Phase „Frieden gestalten“ übertitelt. Es soll genau hingehört werden, vor welchen Herausforderungen die Gesellschaft steht und welche Chancen sich bieten.
Hineingehört in die Stadt hat zum Beispiel die englische Soundkünstlerin Kaffe Matthews. Sie hat Augsburger Künstlerinnen und Künstler besucht, Raps aufgenommen, sich Geschichten erzählen lassen, Gedichte eingespielt - und hat das alles fusioniert. Wer eines ihrer speziellen Fahrräder ausleiht, hat die Möglichkeit, sich seine spezielle Augsburg-Komposition zu erradeln. Je nach Ort und Umgebung wird anderes zu hören sein. Vom 19. bis zum 28. Juni können die Räder kostenfrei ausgeliehen werden (von 11 bis 18 Uhr auf dem Rathausplatz).
Das Theter Ensemble präsentiert zum Friedensfest „Peace out“
Das Theter Ensemble stellt in seiner Produktion „Peace out“ gleich mal die Frage, ob man die globalen Polykrisen nicht einfach durch den Weltfrieden ersetzen kann. Also dann mal eine Runde „Peace out“ gespielt. Zwischen Spiel und Performance wird auch das Publikum involviert. Liegt nicht im Spiel das Potenzial, Selbstwirksamkeit in einer Katastrophenlage zu erfahren? Die erste Runde findet am Mittwoch, 18. Juni, von 19 Uhr bis 20.30 Uhr im City Club in Augsburg statt. Weitere Termine stehen bis zum 11. Juli an.
Gleich noch einmal etwas Theatrales steht auf dem Programm: „Unbreak! Aufbrüche in die Versöhnung“ heißt es bei der Künstlerinnengruppe *Polar Publik. Nach der Diagnose einer unheilbaren chronischen Krankheit trifft eine Frau auf einen Chor der gebrochenen Stimmen. In diesem Chor sprechen Menschen, die durch Alter oder Krankheit zerbrechlich geworden sind. *Polar Publik führt dabei Tanz, Theater, Neue Musik und Bildende Kunst zusammen. Aufführungsort ist am Freitag, 20. Juni, um 19.30 Uhr der Moritzsaal.
Die Anwältin Asha Hedayati spricht über Gewalt gegen Frauen
Das Friedensfestprogramm hält auch andere Formate bereit. Zum Spezialgebiet der Anwältin und Autorin Asha Hedayati gehört das Familienrecht. Sie vertritt vor allem Frauen in Trennungs-, Scheidungs- und Gewaltschutzverfahren meistens dann, wenn die Frauen schon Opfer von Gewalt geworden sind. Und Hedayati macht dabei immer wieder die Erfahrung, dass staatliche Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. In der Kresslesmühle findet mit ihr ein Podiumsgespräch statt, es trägt den „Die stille Gewalt“, so heißt auch das Buch, das Hedayati zum Thema geschrieben hat. Ebenfalls auf dem Podium wird Romy Stragl befragt, die sich als Gewaltüberlebende für die Bewegung OneBillionRising engagiert. Das Gespräch, das von BR-Redakteurin Jutta Prediger geführt wird, findet am Donnerstag, 19. Juni, um 19.30 Uhr in der Kresslesmühle statt.
Zum Rahmenprogramm des Friedensfests gehört auch das Dauerprojekt „Herald - The Messenger“. Es wurde von Daniel Tröster und Eric Nikodym entwickelt. Herald, der Friedensbotschafter, soll Geschichten sammeln, gleichzeitig bietet er aber auch die Möglichkeit, Geschichten zu empfangen und zu versenden. Am 14. Juni wird „Herald - The Messenger“ in der Jakobervorstadt beim Augusta Hoffest aufgebaut. Vom 19. bis zum 27. Juni ist „Herald“ am Willy-Brandt-Platz zu finden.
Die Übersicht über das komplette Programm bieten das Buch zum Friedensfest sowie die Internetseite.
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