Diese Oper, die vom Untergang der Menschheit erzählt, fängt mit der Geburt eines neuen Lebens an: Im Foyer der Augsburger Brechtbühne versammelt sich das Publikum. Gleich beginnt die Welturaufführung von „The Last Night of The World“, einer Oper, die der Katalane Agustí Charles für das Staatstheater Augsburg komponiert hat. Aber vor dem Einlass müssen die Zuschauer erst einmal, als wäre es eine Workshop-Gruppenaufgabe, kleine Teams bilden. „Sie sind die Meister, die Schöpfer ihres Lebens“, erklärt die Frau, die sie begrüßt und ihnen einen Fragebogen in die Hand drückt. Außerdem: eine weiße Plastikhülle für jede Gruppe, geformt wie ein menschlicher Embryo. Welches Leben die Hülle füllen soll, bestimmt jedes Team per Fragebogen: Soll Ihr potenzielles Leben Frau oder Mann sein oder ist das egal? Welche Musik soll es hören? Ist es eher ein Tofu- oder ein Leberkäsetyp? So beginnt die Premiere mit Witz, Philosophie und einem neuen Leben – obwohl das Werk zum Weltende führt. Hinter der Saaltür lauert schon die Musik: Elektrisch, vibrierend, zwei Sänger und zwei Sängerinnen spielen wechselnde Rollen. Sechs Liebespaare, die den allerletzten Abend auf Erden erleben.
Staatstheater Augsburg
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