Ein so abruptes Ende aller Hoffnungen auf den Klassenerhalt hatten sich Abteilungsleiterin Sonja Meinhardt und die Drittliga-Volleyballerinnen der DJK Hochzoll nicht vorgestellt. Mit einem klaren Sieg und drei Punkten im Heimspiel gegen Schlusslicht VC Olympia Dresden II wollte die DJK in den Schlussspurt der Liga gehen. In den beiden abschließenden Heimspielen treffen die Augsburgerinnen auf Erfurt (Samstag, 19 Uhr) und den SV Hahnbach (12. April). Doch nach dem 2:3 (21:25, 25:13, 25:22, 14:25, 11:15) gegen Dresden blieb nur ein Zähler auf der Habenseite. Damit steht fest, dass die DJK (12 Punkte) den rettenden Tabellenplatz acht (Eibelstadt/19 Punkte) nicht mehr erreichen kann. Hochzoll muss nach 15 Jahren Drittliga-Zugehörigkeit in die Regionalliga Südost absteigen.
„Natürlich war das enttäuschend“, sagt Meinhardt. Doch nachdem der erste Schock überwunden war, machten sich die Abteilungsleiterin und ihre Kollegen schon an die Planungen für die kommende Saison. Ein Fragebogen wurde an die Spielerinnen verschickt: Wer steht in der kommenden Saison zur Verfügung? Sind andere Trainingszeiten gewünscht? Will jemand in der Organisation mitarbeiten? Das sind einige der Fragen, die zu beantworten sind. „Die Saison ist ja noch nicht zu Ende. Darum ist das alles nicht so einfach“, sagt Meinhardt.
DJK Hochzoll stellt Antrag auf Verbleib in der 3. Liga
Ganz hat man bei der DJK die Hoffnung auf den Klassenerhalt aber nicht aufgegeben. „Wir haben den Antrag auf den Verbleib in der Liga auf jeden Fall gestellt. Sollte ein Platz frei werden, weil ein anderes Team zurückzieht oder kein Absteiger aus der 2. Liga in die Liga kommt, würden wir diese Chance gerne wahrnehmen. Aber das entscheidet sich erst Anfang Mai“, sagt Meinhardt, fügt aber an: „Die Chance ist nicht sehr groß, aber wir versuchen es.“
Während Nachbar FC Kleinaitingen den Klassenerhalt souverän bewerkstelligte, gab es bei der DJK ein böses Erwachen. Dass es keine einfache Saison werden würde, hatten sie bei der DJK schon eingeplant. Es gab einen großen Umbruch im Kader, junge Spielerinnen wurden eingebaut, unerfahrene mussten Führungsaufgaben übernehmen und auch Trainer Alessandro Manfrin war erstmals gesamtverantwortlich. Trotzdem sagt Meinhardt: „Wir hatten dem Team mehr zugetraut und sind immer noch auf der Ursachensuche, warum es zum Abstieg geführt hat.“ Darum wurden auch noch keine Gespräche mit dem Trainer über dessen Zukunft geführt.
DJK Hochzoll zeigt auch gegen Dresden in den entscheidenden Phasen Nerven
Dabei könnte die 2:3-Niederlage gegen das junge Nachwuchsteam des Bundesstützpunktes Dresden, das ohne Abstiegspflicht spielt, als sinnbildlich für die Saison zählen. Die DJK-Spielerinnen zeigten phasenweise gutes Volleyball, vor allem in den Sätzen zwei und drei. Doch als es darauf ankam, versagten die Nerven. „Im vierten Satz bekamen alle das große Zittern und es funktionierte nichts mehr. Es war ein Spiegelbild der Saison“, erzählt Meinhardt.
Und weiter: „Wir haben bei den guten Teams gut mitgespielt, aber es hat nicht ganz gereicht, weil die den Ticken besser waren. Bei den schlechteren Teams haben wir uns oft extrem nach unten angepasst, und es hat wieder nicht gereicht. Wenn wir die guten Leistungen da hätten abrufen können, wären wir vielleicht nicht in dieser Situation geraten.“ Am Ende waren die Leistungs-Schwankungen, oft auch während einer Partie, für die 3. Liga aber zu groß.
Zwei Heimspiele zum Saisonabschluss
Jetzt will man die Saison noch vernünftig zu Ende spielen, um vor allem den Zuschauern bei den beiden Heimspielen zu danken. Meinhardt sagt: „Es ist jetzt natürlich zäh. Aber wir hoffen, dass sie jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist, alles abschütteln und noch mal zwei gute Spiele zeigen können.“ Und vielleicht tut sich ja doch noch eine Möglichkeit auf, um in der 3. Liga zu bleiben. Meinhardt: „Wenn wir drinbleiben würden, könnten wir zeigen, dass unsere Einschätzung doch nicht so falsch war.“
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