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FC Augsburg Frauen: Aufstieg in die Landesliga und steigende Bedeutung im Verein

FC Augsburg

FCA-Frauen sind zurück in der Landesliga

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    Die Fußballerinnen des FC Augsburg (in Weiß) sind zum zweiten Mal in Folge aufgestiegen und zurück in der Landesliga.
    Die Fußballerinnen des FC Augsburg (in Weiß) sind zum zweiten Mal in Folge aufgestiegen und zurück in der Landesliga. Foto: Fred Schöllhorn

    Selbst Tage danach ist Jürgen Fuchs die Freude noch anzumerken. „Jetzt bin ich gelöst“, sagt der 53-Jährige. Im Winter hatte er sich darauf eingelassen, als Trainer bei den Fußballerinnen des FC Augsburg einzusteigen. Kurzfristig war der bisherige Coach Matthias Simon aus privaten Gründen von seinem Posten zurückgetreten. Fuchs wusste, dass die Aufgabe für ihn herausfordernd werden könnte. Als Tabellenführer hatte die Mannschaft überwintert und wollte den Spitzenplatz bis zum Saisonende behaupten. Zudem betrat der erfahrene Amateurfußballtrainer Neuland: Ein Frauenteam hatte er zuvor noch nie betreut. Letztlich lief alles nach Plan, mit einem 3:0-Derbysieg beim TSV Pfersee machten die FCA-Fußballerinnen den Aufstieg perfekt. „Auf dem Zettel hatten wir es nicht, dass wir den Durchmarsch schaffen“, so Fuchs. „Ich ziehe den Hut, wie meine Spielerinnen das gemacht haben.“

    Vor einem Jahr waren die FCA-Frauen aus der Bezirks- in die Bezirksoberliga aufgestiegen, nun rücken sie in die Landesliga auf. Vor einem Jahrzehnt gehörten sie schon einmal dieser Liga an, dieses Mal jedoch scheint der Erfolg nachhaltiger angelegt zu sein. Denn innerhalb des Klubs ist der Stellenwert der Fußballerinnen in jüngerer Vergangenheit gestiegen. Das zeigt sich nicht zuletzt in veränderten Strukturen und zusätzlichem Personal. Während über Jahre hinweg der Frauenfußball stiefmütterlich behandelt wurde und nicht klar war, welche Linie der FCA verfolgte, ist die Förderung jetzt klarer definiert.

    FCA wählt einen anderen Weg als VfB Stuttgart und Borussia Dortmund

    Der FCA versucht sich am Spagat zwischen sportlichen Ambitionen sowie Breiten- und Freizeitsport. Einerseits steckt der Klub inzwischen einen sechsstelligen Betrag in die Entwicklung des Frauenfußballs, andererseits basiert die Arbeit auf ehrenamtlichem Engagement der Trainer und Betreuer. „Sie alle wissen, dass für uns ein organisches Wachstum im Vordergrund steht“, betont FCA-Präsident Markus Krapf. Als die Frauen in der Fankneipe an der WWK-Arena ihren Aufstieg feierten, war er dabei. Er stellt klar: „Modelle wie in Stuttgart oder Dortmund, die mit viel Geld oder Lizenzübernahmen den Frauenfußball in die Bundesliga führen wollen, werden nicht der Weg des FCA sein.“

    Über die Jahre wurde die Frauen-Bundesliga immer mehr zu einem Abziehbild der Männer-Bundesliga. Auch in der weiblichen Liga tummeln sich der FC Bayern, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt oder RB Leipzig. FCA-Geschäftsführer Michael Ströll bezeichnete das Emporkommen mit hohem finanziellem Aufwand schon einmal als „teilweise ein bisschen künstlich“. Zugleich besitzt der FCA in der Region eine ungemeine Strahlkraft, mit dem Klub werden Erwartungen verknüpft. Krapf betont: „Wichtig war für mich vom ersten Tag meiner Präsidentschaft an, dass jede und jeder innerhalb unserer Frauenabteilung unsere Richtung und Ambitionen kennt.“

    FCA und TSV Schwaben Augsburg trennt nur noch eine Liga voneinander

    2006 hat der FCA seine Frauenfußballabteilung gegründet, bewegte sich aber stets im unterklassigen Frauenfußball. Nach Ab- und Aufstiegen ist das Team nun zurück in der fünftklassigen Landesliga. Im achtstufigen Ligensystem – mit der Bundesliga an der Spitze – trennen den FCA somit weiterhin weniger Ligen vom unteren als vom oberen Ende. In Augsburg bleibt der TSV Schwaben mit seinen Frauen führend. Da Schwaben ab- und der FCA aufgestiegen ist, trennt die Klubs in der nächsten Saison aber nur noch eine Liga voneinander. FCA-Trainer Fuchs vermeidet eine Kampfansage. „Schwaben war immer die Nummer eins“, betont er stattdessen. Doch ob das langfristig so bleibt?

    Der FCA holt spürbar auf. Regelmäßig veranstaltet er Schnupper- und Sichtungstage, zu denen bis zu 50 Spielerinnen erscheinen. Mittlerweile hat der Klub alle Altersklassen mit Nachwuchsteams besetzt, die C-Juniorinnen gewannen jüngst die Meisterschaft in der Bezirksoberliga. Aus der U17 werden neun Spielerinnen an den Frauenbereich herangeführt. Mittelfristig soll sich die Nachwuchsarbeit positiv bemerkbar machen, kurzfristig rechnet Fuchs im Frauenteam mit wenig Veränderungen. Nach dem Aufstieg setzt er weiterhin auf einen breiten Kader, den nicht Einzelkönnen, sondern Begeisterung, Wille und Leidenschaft auszeichnet. „Mir macht das einfach wahnsinnig Spaß, mit den Mädels zu arbeiten“, so Fuchs.

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