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Georg Zimmermann: Ambitionen & Teamgeist für Biniam Girmays Erfolg 2025

Radsport

Georg Zimmermann: Weiter im Dienst von Biniam Girmay

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    Georg Zimmermann (rechts) freut sich mit Biniam Girmay über die Erfolge bei der Tour de France.
    Georg Zimmermann (rechts) freut sich mit Biniam Girmay über die Erfolge bei der Tour de France. Foto: Roth, SCA

    Am Dienstagabend begann für Georg Zimmermann das neue Arbeitsjahr 2025. Der Augsburger Radprofi bestieg da das Flugzeug Richtung Australien. Am 21. Januar wird er dann für seinen belgischen Rennstall Intermarche bei der Tour down Under an den Start gehen. Im Vorjahr belegte der 27-Jährige Platz zwölf. Ein gelungener Auftakt in ein Rennjahr mit vielen Höhepunkten für Zimmermann, aber auch mit einer großen Enttäuschung.

    Biniam Girmay gewinnt das Grüne Trikot bei der Tour de France

    „Für mich war die Tour de France das Riesen-Highlight in dieser Saison“, lässt Zimmermann kurz vor dem Abflug das Jahr 2024 Revue passieren. Der Topfahrer von Intermarche, Sprintstar Biniam Girmay, gewann nicht nur drei Etappen bei der Tour im Schlussspurt, sondern sicherte sich auch zusätzlich das Grüne Trikot für den punktbesten Fahrer der Tour.

    Nicht nur ein Ritterschlag für den 24-jährigen Spezialisten aus Eritrea, sondern auch für den belgischen Rennstall, der zu den kleineren Teams der WorldTour zählt. „Die Aufmerksamkeit, die wir im September, Oktober und November hatten, haben wir schon genossen“, erzählt Zimmermann. „Wir haben ein sehr positives Feedback von der Teamseite bekommen. Es hat vielen Leuten Spaß gemacht, zuzuschauen.“

    Auch für Zimmermann persönlich war dies eine Bestätigung seiner Arbeit und die seiner Teamkollegen, die dieses Mal alles der Vorbereitung der Sprintankünfte für Girmay unterordneten. „Wir machen seit Jahren das Gleiche, aber wenn der Teamleader dann performt, bemerken alle auf einmal, wie viel harte Arbeit des ganzen Teams dahintersteckt“, erzählt Zimmermann.

    Georg Zimmermann fährt bei der 18. Etappe der Tour de France auf Platz 23

    Auch er hatte hauptsächlich Helferarbeiten zu verrichten, auch um Girmay bis nach Paris zu bringen. Im Vorjahr verpasste er mit einem zweiten Platz auf der zehnten Etappe nur knapp seinen ersten Sieg bei der Tour de France, diesmal musste Zimmermann seine eigenen Ambitionen nicht ganz begraben, aber doch hinten anstellen. „Auch ich musste mich gut unterordnen. Aber wenn man am Ende sieht, was rauskommt, konnte ich das gut akzeptieren. Diese Tour war wirklich etwas ganz Besonderes.“ Dass für ihn als bestes Ergebnis „nur“ ein 23. Platz auf der 18. Etappe heraussprang, wurmt ihn schon noch ein wenig. 148 Kilometer war er in der Spitzengruppe vertreten, ehe er noch zurückfiel. „Da ist taktisch nicht alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Da hatte ich den Eindruck, dass ich knapp dran war bei den ersten Sechs.“

     Georg Zimmermann  startet zum vierten Mal  bei der Tour de France.
    Georg Zimmermann startet zum vierten Mal bei der Tour de France. Foto: Arne Dedert, dpa

    Nach den Adrenalin-Hochständen bei der Tour erlebte Zimmermann dann seinen persönlichen Nackenschlag. Er wurde von Rad-Bundestrainer André Greipel nicht für die Olympischen Spiele nominiert. „Es war ein hochgestecktes Ziel von mir. Ich habe es nicht erreicht, zwei andere Fahrer waren mehr ins Rampenlicht gefahren. Das kann ich nachvollziehen, dennoch war es die größte Enttäuschung für mich im Jahr 2024“, verrät Zimmermann.

    Große Enttäuschung: Georg Zimmermann wird nicht für Olympia nominiert, fährt dann bei der WM auf Platz 15

    Dass Maximilian Schachmann als 28. und Nils Politt als 70. nicht gerade überzeugten, ist für Zimmermann nicht mehr relevant. Dafür vertrat er Deutschland bei der WM Ende September deutlich besser. In der Schweiz fuhr er auf Platz 15. „Platz 15 bei einer WM ist ein gutes Ergebnis. Da bin ich schon stolz darauf bei meiner WM-Premiere.“ Damit konnte er ein positives Fazit seiner sechsten Profisaison auf der WorldTour ziehen. „Für mich ist es wichtig, irgendetwas zu erreichen, was mir zuvor nicht gelungen ist. Diesmal war es die WM-Teilnahme. Ich will in meiner Entwicklung nicht stehen bleiben, das ist für mich wichtig.“

    Große Rennteams zahlen immer höhere Gehälter

    Das Rennjahr 2025 wird bei Zimmermann und seinem Team Intermarche auch wieder ganz im Zeichen von Sprinter Biniam Girmay stehen. Den Belgiern ist es gelungen, ihren Top-Fahrer bis 2028 unter Vertrag zu nehmen. Sehr zur Freude von Zimmermann: „Es ist gut für uns alle, dass man solch einen Top-Star langfristig binden konnte.“ Es ist aber auch ein Risiko, sich nur auf einen Fahrer zu fokussieren. Ein Sturz, eine Verletzung kann die Planungen über den Haufen werfen. Das weiß auch Zimmermann: „Das lässt sich aufgrund unseres Budgets nicht vermeiden. Das Team würde sich gerne breiter aufstellen, aber es war finanziell nicht möglich.“ Denn die großen Rennteams haben den Geldhahn noch einmal aufgedreht. Redbull-Bora-hansgrohe, UAE Team Emirates oder Lidl-Trek haben mit finanzstarken Sponsoren andere Möglichkeiten als Zimmermanns Arbeitgeber, dem ein belgischer Lebensmittel-Konzern den Namen gibt. Zimmermann: „Dadurch sind die Gehälter noch einmal in die Höhe geschnellt.“

    Jonas Rutsch wechselt zum Team Intermarche

    Einen, vor allem aus deutscher Sicht, interessanten Transfer hat Intermarche aber doch getätigt. Von amerikanischem Konkurrenten EF Education-EasyPost kommt Jonas Rutsch als neuer Teamkollege von Georg Zimmermann. Der freut sich auf den 26-Jährigen aus dem Odenwald. „Jonas ist auch ein guter Freund von mir. Er ist nur ein Jahr jünger und darum haben wir in den Nachwuchsklassen viele Rennen zusammen bestritten.“

    Die Frau von Jonas Rutsch stammt aus dem Aichacher Stadtteil Ecknach

    Zudem stammt Rutsch’ Frau Lorena aus Ecknach, einem Stadtteil von Aichach. Den Heiratsantrag machte er ihr 2022 nach der letzten Etappe der Tour de France auf den Champs Élysées. Rutsch passt in die Rennstall-Ausrichtung und soll vor allem als Lokomotive für die Sprintvorbereitung für Girmay dienen.

    Jonas Rutsch machte seiner Frau Lorena 2022 nach der letzten Etappe der 109. Tour de France einen Heiratsantrag.  Sie hat  ja gesagt.
    Jonas Rutsch machte seiner Frau Lorena 2022 nach der letzten Etappe der 109. Tour de France einen Heiratsantrag. Sie hat ja gesagt. Foto: Jered Gruber

    Vielleicht kann sich Zimmermann dann doch den einen oder anderen Freiraum für seine eigenen Saisonziele schaffen. „Ich will ein gutes Frühjahr fahren, damit ich wieder bei der Tour de France dabei bin. Dann ist eine gute Platzierung bei der Deutschland-Tour mein Ziel und die Teilnahme bei der WM in Ruanda mit einer Top-Ten-Platzierung.“

    Georg Zimmermann hat ein großes Ziel: ein Etappensieg bei der Tour de France

    Und dann gibt es noch einen Karriere-Traum, den Georg Zimmermann hartnäckig weiterverfolgt: ein Etappensieg bei der Tour de France. „Das wäre das Nonplusultra, das wäre die 10 von 10.“

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