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Film
09.01.2019

Der schöne schreckliche Leo Wagner und seine Intrigen kommen ins Kino

Familie als Fassade: Leo Wagner mit Ehefrau Elfriede und Tochter Ruth.
Foto: Lichtblick Filmproduktion

Was der einstige CSU-Bundestagsabgeordnete aus Günzburg mit der Stasi zu tun hatte, wie übel er seiner Familie mitspielte und warum das alles nun ins Kino kommt.

Er war einer der einflussreichsten CSU-Politiker der Bonner Republik. Ein enger Vertrauter von Franz Josef Strauß, dem er nach der Spiegel-Affäre wieder den Weg zurück an den Kabinettstisch ebnete. Und einer, der als parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag und später der CDU-CSU-Bundestagsfraktion die Fäden in der Hand hielt: Leo Wagner. „Die Geheimnisse des schönen Leo“ werden nun im Kino gelüftet.

Der 80-minütige Dokumentarfilm (Bundesstart: 17. Januar) ist eine schonungslose und sehr persönliche Offenlegung der dunklen Seiten eines Mannes, der während des Krieges für einige Wochen in Günzburg stationiert war. Der gebürtige Münchner fand dort seine neue Heimat und seine erste Frau Elfriede. Eine glückliche Ehe wurde es nicht. Und das klingt angesichts der Verfehlungen des Ehemannes und Vaters maßlos untertrieben.

Wagner mimte an den Wochenenden, sofern er sie zu Hause verbrachte, den kreuzbraven Ehemann. In Hochform lief er regelmäßig aber unter der Woche nach der politischen Arbeit auf, wenn er entspannte. Zu seinen Lieblingsstädten zählte dann Köln, genauer: die Rotlichtszene dort. Zwei- bis dreimal in der Woche war Wagner Gast in einschlägigen Nachtlokalen. Aber es gab auch Zeiten, in denen er täglich in Bordellen war. Augenzeugen im Film schildern, wie diese geschlossene Kölner Gesellschaft funktionierte. Und ein Beleg illustriert die Großzügigkeit Wagners, der es an einem Abend Mitte der 1970er Jahre mühelos auf Rechnungen um die 2000 D-Mark brachte.

Ein neues Finanzloch reißen, um ein altes zu stopfen

Alfred Sauter, der im Wahlkampf 1969 Leo Wagners persönlicher Assistent war, beschreibt den Bundestagsabgeordneten als enorm fleißig und souverän, mit den Leuten ständig im Gespräch. Er sei charmant und elegant gewesen – nicht umsonst habe man ihn „den schönen Leo“ genannt. Für den Wahlkampf sei damals mehr Geld ausgegeben worden, als in der Kasse war. Möglicherweise, so der CSU-Landtagsabgeordnete Sauter, 68, habe Wagner bereits ein Verfahren angewendet, das er immer wieder praktizierte: ein neues Finanzloch reißen, um ein altes zu stopfen.

1973 berichtete das Wirtschaftsmagazin Capital erstmals über das unseriöse Geschäftsgebaren des Abgeordneten Leo W. und in diesem Zusammenhang auch über Schulden in Höhe von einer Viertelmillion D-Mark.

Die Stasi hatte hier leichtes Spiel

Die permanente Geldnot spielte der Stasi in die Hände. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich der Mann mit der sonoren Stimme bestechen ließ. Von 1961 bis 1976 saß der Günzburger im Bundestag und wurde zur Schlüsselfigur einer erbitterten Auseinandersetzung um die Ostpolitik Willy Brandts, die im Sturz des sozialdemokratischen Bundeskanzlers am 27. April 1972 enden sollte. Die knappe Mehrheit für den Erfolg des konstruktiven Misstrauensvotums schien der Union sicher zu sein – und die Ablösung Brandts durch Rainer Barzel (CDU) nur noch Formsache. Doch zwei Verräter in den eigenen Reihen, die sich der Stimmen enthielten, machten diesen Plan zunichte. Einer davon war nach dem Stand der Forschung Leo Wagner.

Beklemmender als die politischen Intrigen ist das, was Wagner mit seiner Familie anstellte. Diese Sicht auf die Dinge ist nur möglich, weil die Mutter des Regisseurs Benedikt Schwarzer sich derart öffnet und darüber berichtet, was in Günzburg hinter den Mauern ihres Elternhauses geschah. Ruth Schwarzer ist die Tochter von Leo Wagner.

Der Politiker betrog seine Ehefrau ungezählte Male. Liebe oder Empathie waren Fremdworte im Hause Wagner. Die Ehefrau flüchtete sich in den Alkohol. 1980 starb sie qualvoll an Krebs. Die damals 15 Jahre alte Ruth war allein in dem großen Haus. Niemand stand ihr bei, tröstete sie, trauerte mit ihr. Einige Wochen nach der Beerdigung brachte Leo Wagner die neue Frau an seiner Seite mit ins Haus. Für die Tochter wurde dies zu einem unerträglichen Zustand. Sie wollte ihrem Leben ein Ende setzen, schluckte Gift, wurde gerade noch rechtzeitig gerettet.

Die Wunden in Familie und Politik sind nicht verheilt

Wagner wäre am 13. März 100 Jahre alt geworden. Eine Gedenkfeier für ihn aber erscheint unwahrscheinlich. Die Wunden, die er seinen Verwandten und Freunden im familiären und im politischen Umfeld zugefügt hat, sind noch immer nicht verheilt. Wegbegleiter in der Politik sind nach wie vor dermaßen enttäuscht, dass sie nicht einmal bereit waren, für den Dokumentarfilm vor der Kamera zu stehen. Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel, der Wagner als Stimmkreisabgeordneter nachfolgte, reagierte auf die Bitte des Regisseurs ablehnend. „Angesichts meiner sehr negativen Erfahrungen mit Herrn Leo Wagner möchte ich kein Gespräch über ihn führen“ schrieb er Schwarzer und bat „um Verständnis“.

Der Film startet bundesweit am 17. Januar in ausgewählten Kinos. In der Region ist außer in Ingolstadt (Audi Programmkino) Regisseur Benedikt Schwarzer zu Vorpremieren, Filmgesprächen und Matineen an folgenden Terminen anwesend: 9.1. Günzburg (BiiGZ), 13.1. Ulm (Obscura), 14.1. Augsburg (Thalia), 20.1. Landsberg (Olympia), 30.1. Kempten (Colosseum).

Lesen Sie hier das Interview mit seinem Enkel - der den Film gedreht hat: "Das Doppelleben des CSU-Politikers Leo Wagner kommt jetzt ins Kino"

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