Wer glaubt, dass die Menschen bald in Scharen in die Impfzentren ziehen, wird sich wundern. Vielen Menschen ging die Entwicklung des Impfstoffes zu schnell.
Dass derzeit gleich drei Corona-Impfstoffe bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema im Zulassungsverfahren sind, sorgt sicher bei vielen Menschen für ein entspanntes Durchatmen. Doch wer nun denkt, dass die Bürger vielleicht schon Ende Dezember in Scharen in die bayerischen Impfzentren ausschwärmen, wird sich womöglich wundern.
Corona: Faktische Impfpflicht?
Nun, dass Impfgegner den Einrichtungen fernbleiben werden, liegt ohnehin auf der Hand. Sie rechnen eh mit einer Impfpflicht, die vielleicht nicht gesetzlich verordnet, aber letztlich doch faktisch geschaffen wird. Die Ankündigung der australischen Fluglinie Qantas, bald nur noch nachweislich Geimpfte zu transportieren, ist für sie ein klares Indiz.
Vielen ging die Entwicklung zu schnell
Doch nicht nur konsequente Impfgegner werden die Impfzentren zunächst links liegen lassen. Zu oft hört man derzeit, dass vielen Menschen die Entwicklung des Impfstoffes zu schnell ging. Viele rechnen sich selbst auch gar nicht zu den Risikogruppen. Und fragen sich, ob ein Impfstoff, selbst wenn er in Deutschland entwickelt wurde, wirklich nötig für sie ist. Ein Impfstoff, bei dem natürlich niemand jetzt wissen kann, ob er vielleicht späte Nebenwirkungen verursachen könnte. Die Corona-Impfung wird wohl kein Selbstläufer.
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Nach dem Streeck-Interview der nächste faktenlose Beitrag der AZ mit Stimmungsmache gegen Eindämmung der Pandemie.
Wer gegen die Impfung argumentiert sollte auch sagen, wie die Alternative dazu für die nächsten Jahre aussieht: 500 Tote täglich auf 8 Jahre bei geschlossenen Lokalen und Theatern in Deutschland? Oder ein paar Wochen Bergamo mit Kühllastern vor dem Krankenhaus und dann ein Lockdown?
Nur wenn schnell durch AHA+L und Impfung die Verbreitung eingedämmt wird können die nächsten erfolgreichen Mutationen des Virus vermieden werden.
Es entspricht wohl auch nicht der Realität hier zu behaupten jeder Bürger solle in ein paar Wochen geimpft werden. Vielmehr wird es Monate dauern medizinisches Personal, Pflegekräfte, Hochrisiko-Patienten und wichtige Berufsgruppen zu impfen.
Währenddessen läuft die wissenschaftliche Kontrolle der Geimpften weiter.
Wohl erst im Frühjahr dürfen "Normalbürger" auf einen Impftermin hoffen, dann vielleicht auch beim Hausarzt.
Ich habe lieber die Infektion hinter mich gebracht als dauernd in Sorge zu sein mich anzustecken oder auf den Impfstoff zu warten. Und siehe da. Ich habe überlebt obwohl ich zur Risikogruppe gehöre. Ein Anderer kann meine Impfdosis also gerne haben.
Es handelt sich um neuartige Impfstoffe, die komplett anders wirken und aufgebaut sind als die bisherigen. Es gibt keine Langzeit Studien zu Spätfolgen. Wer skeptisch ist, der ist hier nur zurecht vorsichtig. Wer sich als erster impfen lassen will, nur zu. Andere warten eben lieber ab und schauen, was passiert.
Wer ehrlich ist hat erkannt, dass die neuen Impfstoffe durch ausprobieren und versuchen gefunden wurden. Es sind je nach Hersteller komplett unterschiedliche Ansätze. Welcher ist richtig? Welcher wirkt ohne relevante Nachteile dauerhaft? Das wird man ohne Langzeit Studien nicht zuvor wissen.
Es gab schon genug Medikamente, die als absolut sicher galten. Eines der traurigen Beispiele ist das Produkt mit dem Wirkstoff Thalidomid von der Grünenthal GmbH.
Man soll bitte diejenigen, die abwarten, nicht dämonisieren.
"Es handelt sich um neuartige Impfstoffe, die komplett anders wirken und aufgebaut sind als die bisherigen."
Genau. Es handelt sich um ein mRNA-Vakzin und deshalb ist der Vergleich mit einem chemisch wirkenden Neuroleptikum auch absolut unangebracht. Thalidomid ist übrigens zur Behandlung bestimmter Krankheiten nach wie vor zugelassen.