Eltern sollen Kindern und Lehrern bei der Testpflicht vertrauen
Die Kritik an der Testpflicht für Schüler ist übertrieben. Gerade Eltern sollten ihren Kindern den Unterricht gönnen und ihnen etwas zutrauen.
Manchmal sind Kinder mutiger und entspannter als ihre Eltern. Vielleicht sogar ziemlich oft. Wenn es um die Corona-Tests an Schulen geht, jedenfalls definitiv. Selbst die jüngsten Schüler haben den ersten Schnelltest im Klassenzimmer körperlich unbeschadet überstanden. So jedenfalls stellte sich die bayerische Nachrichtenlage am Montagabend dar. Viele Eltern befürchten eher psychische Folgen bei einem positiven Test. Die sind natürlich nicht nach einem Tag feststellbar. Eins ist aber klar: Monatelang auf Freunde und das gemeinsame Lernen zu verzichten, kann ganz bestimmt schädlich für eine Kinderseele sein.
Kinder bringen die Corona-Probe unfallfrei zustande
Kinder schaffen sich die meisten Probleme nicht selbst. Mit der Testpflicht ist es wie mit dem Übertrittszeugnis in der vierten Klasse. Viele Eltern klagen über den immensen Leistungsdruck – und tragen gleichzeitig durch allzu hohe Erwartungen selbst zum Notenstress bei. Und während Elternvertreter noch am Montag die Testpflicht für Grundschüler kritisierten, setzten tausende Kinder sich auf ihren Platz im Klassenzimmer, hörten gewissenhaft der Lehrkraft zu und brachten unfallfrei die nötige Probe zustande.
Denn gute Lehrer wissen, wie man Schülern hilft. Sie können die Klasse im Fall eines positiv getesteten Kindes mit pädagogischem Geschick beruhigen. Es ist ihr Job, praktische Dinge so zu erklären, dass Kinder sie richtig machen – teils sogar ein Leben lang. Eltern und Testkritiker sollten deshalb Vertrauen fassen – in die pädagogische Erfahrung der Lehrkräfte und vor allem in die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Der Kommentar geht völlig an der Sache vorbei.
Klar ist es generell kein Problem dem Kind den Test zuzutrauen, aber ist er für Kinder auch zugelassen?
Und wieso kann man Kinder dazu "zwingen" sich zu testen, Erwachsene aber nicht? Die rennen weiterhin in Produktionshallen und Großraumbüros und Mittags in Kantinen oder drängeln sich dicht an dicht Morgens bei Aldi&Co an den Krabbelkisten zusammen!!
Im Bekanntenkreis kenne ich einige die vor Ostern nicht zugestimmt hatten, Ihre Kinder aber nun doch schicken, da sie ja keine andere Wahl haben, da Bayern im Gegensatz zu anderen Bundesländern dann keine Arbeitsblätter etc zur Verfügung stellt und man sich dann selbst darum kümmern muss. Um dem Kind das recht auf Bildung nicht zu nehmen, lassen dann eben viele gegen ihren Willen ihr Kind doch testen.
Sehr geehrte Frau Ritschel,
leider gehen Sie in Ihrem Kommentar nicht inhaltlich auf die Argumente der Kritik an der Testpflicht ein. Das ist auch deshalb schade, weil Sie so den Eindruck erwecken, diese nicht zu kennen. Hier der Link zu einer Petition, darin können Sie einige Argumente sehen: https://www.openpetition.de/petition/online/keine-testpflicht-fuer-kinder-als-voraussetzung-zur-teilnahme-am-unterricht
Ein Argument betrifft das Vertrauen, von dem Sie, Frau Ritschel, unter anderen Vorzeichen auch sprechen. Kritiker an der Testpflicht kritisieren nämlich, dass der Staat seinen Bürgern - hier: den Eltern der Schüler - nicht zutraut, zuverlässig zuhause zu testen.
Die Vertrauenskrise wären m.E. einen Kommentar wert!
Hier geht es nicht um Vertrauen in Eltern und den Kindern, sondern in die politischen Verantwortlichen. Die Art und Weise wie hier vorgegangen wurde und eine Testpflicht durchgedrückt wird, das macht viele Eltern wütend - und hat sich auch über das Wochenende nicht gelegt. Und wenn der Herr Schuldirektor sagt, 90 % hätten den Tests zugestimmt - dann ist es nur die halbe Wahrheit. Man (und ich auch) hat die Einverständniserklärung nur abgegeben, weil sie letztendlich, salopp gesagt, erpresst worden ist. Alternative: kein Unterricht, keine Unterrichtsmaterialien, keine Prüfungen, keinen Noten, keine Vorrücken ... . Und was ebenfalls Eltern wütend macht, dass an anderer Stelle - z.B. in Sachen verbindlicher Tests in Betrieben und Behörden, rumgeeiert wird. Das ist dann auf einmal nicht mehr zumutbar - man vergleiche dazu Bericht an anderer Stelle in der AZ an der ein IHK-Vertreter zitiert wird. Aber nach dem die Inzidienzen überall wieder über 100 gehen, sitzen die meisten Kinder eh bald wieder zuhause - da vertraut man dann auch den Tests in den Schulen nicht mehr. Und wieder sind die Kinder die Verlierer ... .
Dass Sie das Vertrauen in die politischen Verantwortlichen verloren haben kann ich voll und ganz verstehen, ABER
ab und zu kann man lesen, dass Kinder und Jugendliche in einer bestimmten Altersgruppen doch "Spreader" sein können (RKI ist anscheinend nicht in der Lage die notwendigen Zahlen zu liefern (die Excel Tabelle endete KW48/2020) - oder will nicht)
Mit einer aktuellsten Tabelle wäre es schlichtweg einfach die entsprechenden Risikogruppen erkennen zu können (leider gehörte die Altersgruppen 4 -19 Jährige auch dazu) und zielgerichtet zu agieren (eine Oxford Untersuchung hat gezeigt, dass Gaststätten für 13% der Corona Fälle verantwortlich sind, also alle Gaststätten schließen - leider sind die schon alle zu).
Somit ist Test in dieser Altersgruppe zwingend, zumal es hier meistens keine Symptome gibt (und daher (Super) Spreader)!
Und nun zum Thema Betriebe:
Der Arbeitgeber ist laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeitern zu sichern.
Passiert ein Unfall am Arbeitsplatz oder zum Arbeitsplatz handelt es sich um einen Arbeitsunfall und wird von der zugehörigen BG bezahlt. Jeder Arbeitgeber wird sich daher überlegen: "was kommt mir günstiger? 5 € für einen Test, oder 5000€ für einen erhöhten BG Beitrag" (für einen einzelnen Mitarbeiter!). Allerdings gibt es natürlich auch schwarze Schafe - leider.
Ich habe mir den Kurzfilm der Augsburger Puppenkiste zum Thema Schnelltest angesehen und finde es toll (und sicher alle Kinder auch), dass ich jetzt ganz offiziell in der Nase bohren darf (kleiner Wermutstropfen: ich darf nicht die Finger, sondern den kleinen Stecken verwenden).
Alles in in Allem: Armes Deutschland, anstatt die Pandemie zu bewältigen machen wir das, was alle Politiker machen: nur dumm daherreden, anstatt endlich zu handeln