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NS-Zeit
01.02.2020

München streitet heftig über historisch belastete Straßennamen

Der Franz-Josef-Strauß-Ring gilt als historisch belastet. Der Stadtrat berät, wie er mit solchen Fällen umgehen will.
Foto: Josef Schmid

In München wird derzeit heftig diskutiert, ob einige Straßen umbenannt werden sollen. Ein Blick in die Region zeigt: Die Debatte ist keineswegs ein Einzelfall.

Zwei Männer, die im Dritten Reich die Nationalsozialisten unterstützten – zwei Namen, die heute noch zwei Straßen in München benennen: Friedrich Hilble und Alois Wunder. Der eine veranlasste während des Nationalsozialismus als Leiter des Münchner Wohlfahrtamtes Deportationen von Arbeitslosen ins Konzentrationslager Dachau. Der andere war der letzte Oberbürgermeister von Pasing und viele Jahre Mitglied der NSDAP. Wie lange es in München allerdings noch eine Hilblestraße in Neuhausen und eine Alois-Wunder-Straße in Pasing geben wird, ist fraglich.

Der Name Franz-Josef-Strauß soll historisch belastet sein

Denn beide Männer stehen auf einer Liste von insgesamt 40 Straßennamen, die eventuell umbenannt werden sollen. Diese Liste hatte jüngst Aufregung und Empörung ausgelöst. 2016 hatte der Münchner Stadtrat das Stadtarchiv beauftragt, Straßennamen zu überprüfen und problematische Benennungen zu identifizieren. Das Stadtarchiv erstellte daraufhin zwei Listen, die jetzt vorliegen. Die eine enthält die 40 Straßennamen, bei denen das Stadtarchiv „einen erhöhten Diskussionsbedarf“ sieht, wie ein Sprecher der Stadt München mitteilte.

Die andere umfasst 320 Namen, die „nach Auffassung des Stadtrats im Einzelfall durch Texte auf Erläuterungsschildern erklärt und historisch eingeordnet werden“ könnten. Dazu zählen zum Beispiel der Franz-Josef-Strauß-Ring, die Siemensallee und die Erich-Kästner-Straße. Die Bild-Zeitung berichtete, dass auch diese Straßen für eine Umbenennung vorgeschlagen wurden, was bei vielen für Empörung sorgte. Zum Beispiel im Fall von Franz Josef Strauß, der in Afrika auf Jagdsafaris auf Antilopen geschossen haben soll.

CSU-Generalsekretär Markus Blume sagte zum Beispiel der Abendzeitung, dass durch die Liste „herausragende Persönlichkeiten in den Schmutz gezogen werden“. Blume sprach von einem „skandalösen Vorgang“ und forderte dazu auf, „den Unsinn zu beenden und sich zu entschuldigen“. Auf Nachfrage unserer Redaktion wies ein Sprecher der Stadt München diesen Vorwurf aber zurück. „Diese Straßennamen wurden, anders als berichtet, nie für eine Umbenennung vorgeschlagen.“

Straßennamen sind auch in Augsburg, Ingolstadt und Kempten ein Thema

Wie die Stadt München mit den 40 Straßen – deren Namensgeber im Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Regime als belastet gelten – umgeht, soll jetzt ein Expertengremium entscheiden. In diesem Gremium sitzen unter anderem Vertreter der Stadtratsfraktionen, des Stadtarchivs, der Gleichstellungsstelle für Frauen, des Jüdischen Museums und des NS-Dokumentationszentrums. Aus Stadtratskreisen war zu hören, dass es aber noch eine Zeit lang dauern werde, bis man genau wisse, wie man das Thema angehen werde. „Wir müssen erst einmal klären, mit welchem Maßstab wir die einzelnen Namen bewerten wollen.“ Denn noch sei man sich nicht einig darüber, ob man die Straßennamen aus heutiger Sicht bewerten will.

Oder ob man die Zeit und die Umstände berücksichtigen möchte, unter denen die Straße damals benannt wurde. Aus Stadtratskreisen wurde außerdem berichtet, dass man sich neben intensiven Diskussionen innerhalb des Gremiums auch auf eine große öffentliche Debatte einstellen müsse. „Allein bei den 40 Straßen mit erhöhtem Diskussionsbedarf wären über 10.000 Menschen betroffen. Die wären nicht begeistert, wenn ihre Straße einen neuen Namen bekäme. Das wäre für die Bürger ein gewaltiger Aufwand.“

Nicht nur in München ist die Bewertung von Straßennamen ein Thema, das die Menschen bewegt. Erst im November entschied der Kulturausschuss des Augsburger Stadtrats, dass die Langemarckstraße in Kriegshaber und die Dr.-Mack-Straße am Bezirkskrankenhaus wegen ihres Bezugs zur NS-Zeit anders heißen sollen. Im vergangenen Jahr wurde auch ausführlich über die Werner-Egk-Schule in Oberhausen debattiert, deren Namensgeber unter den Nationalsozialisten ein Funktionär der Reichsmusikkammer war. Lehrer und Mitglieder des Elternbeirats der Oberhauser Schule entschieden: Ihre Schule soll künftig „Grundschule Augsburg Oberhausen Mitte“ heißen.

In Ulm gibt es derzeit zwei Straßennamen, die diskutiert werden. Zum einen die Heilmeyersteige, benannt nach Ludwig Heilmeyer, einem der Gründungsprofessoren der Uni Ulm. 2017 hatten Forscher des Instituts für Medizingeschichte die problematische Rolle Heilmeyers in der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus aufgedeckt. Zum anderen der Hindenburgring, benannt nach dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, der an der Machtübergreifung von Adolf Hitler beteiligt gewesen sein soll. Die Entscheidung fällt am 19. Februar.

Trotz aller Debatten: Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat

In Ingolstadt gibt es derzeit keine Diskussionen zur Umbenennung von Straßennamen. Allerdings änderte die Stadt bereits 2003 wegen eines Bezugs zum Nationalsozialismus die Carl-Diem-Straße in Martin-Hemm-Straße und 2015 die Bruhnstraße in Ferdinand-Braun-Straße.

In Kempten steht derzeit die Knussert-Straße zur Diskussion – hinsichtlich der historischen Belastung von Richard Knussert, der als treuer Anhänger des NS-Regimes galt. Bereits im Jahr 2004 wurden dort einzelne Straßen umbenannt, zum Beispiel der Karl-Diem-Weg, der in Kempten mit einem „K“ geschrieben wird. Wie es in München mit den umstrittenen Straßennamen weitergeht, darüber wird das Expertengremium in der nächsten Sitzung im Februar beraten. Die endgültige Entscheidung trifft aber der Münchner Stadtrat.

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