Eine Zusatzabgabe auf den Wasserverbrauch ist eine gute Idee: Die Wasserinfrastruktur ist in vielen Kommunen marode. Dazu zwingt der Klimawandel zur Neuaufstellung: Hochwasserschutz oder Wasserspeicher in der Landwirtschaft kosten viel Geld, das auch in Bayern zunehmend knapp ist.
Mit einem „Wassercent“, den alle Nutzer gleichermaßen bezahlen, könnte man zusätzliche Mittel heben, die in die wertvolle Ressource Trinkwasser investiert werden könnten. Das nun von CSU und Freien Wählern vorgestellte Eckpunkte-Papier kommt dem Anspruch, gerecht, fair und nachhaltig zu sein, aber nur sehr bedingt nach.

Ist es etwa fair, dass private Hausbesitzer für ihr Wasser aus der Leitung ab dem ersten Kubikmeter die Abgabe zahlen sollen, während Landwirtschaft und Gewerbe mit eigenem Brunnen 5000 Kubikmeter frei nutzen dürfen? Gerade die Landwirtschaft dürfte massiv von den Wasserschutz-Investitionen profitieren - was absolut in Ordnung wäre, wenn sie auf derselben Basis dafür zahlen würde. Auch die Maßgabe, den Wassercent unbürokratisch einführen zu wollen, ist an sich richtig. Ein Verzicht auf verpflichtende Wasserzähler löst aber das Problem der gerechten Verteilung einer zunehmend knappen Ressource nicht - und dürfte eher neuen Argwohn säen. Gut gemeint ist der Vorschlag bestimmt. Überzeugend gemacht ist er nicht.
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