Immer mehr junge Menschen wollen Jäger werden. Dafür gibt es gute Argumente. Als Hobby für alle ist die Jagd aber nicht geeignet. Gut, dass es klare Anforderungen gibt.
Könnten Sie auf ein Reh schießen? Der erste Reflex ist oft: Nein, das bringe ich nicht übers Herz. Unter vielen Tierschützern gilt immer noch: Wer Tiere liebt, muss die Jagd verabscheuen. Um aber mit der Wahrheit auf die Eingangsfrage zu reagieren, müsste die Antwort der meisten Menschen lauten: Nein, da fehlt mir der Sachverstand.
Jagd ist angewandter Naturschutz – und der Weg zu ehrlichem Fleisch
Denn es gehört einiges dazu: Das Wildtier aufspüren, geeignete Munition wählen, den passenden Moment abwarten und richtig zielen sind nur vier Schritte von vielen mehr. Dabei gibt es kaum eine ehrlichere Möglichkeit, an gutes Fleisch zu kommen, als die Jagd.
Wer seine Nahrung auf diese Weise selbst beschafft, setzt sich mit der Natur stärker auseinander als viele, die im Supermarkt zu Fleischersatzprodukten greifen – und leistet außerdem einen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft. Auch Gegner der Jagd müssen sich die Frage stellen, was mit Feld, Wald und Wiese geschieht, wenn sich das Wild unkontrolliert vermehrt. Jagd ist angewandter Naturschutz.
Immer mehr Frauen lösen Jagdschein: Das ist gut so
Harmlos ist das Hobby aber bei weitem nicht: Ein Jagdschein geht einher mit dem Privileg eine Waffe zu tragen, in letzter Konsequenz ist er die Lizenz zum Töten.
Gut, dass der Erwerb so klar geregelt ist und mehr erfordert als nur Interesse. Dass Fleiß, Disziplin und die Kenntnis der biologischen, praktischen und rechtlichen Bedingungen Voraussetzung sind, ist richtig und wichtig.
Nur so kann Jagd in der Gesellschaft Akzeptanz finden. Wenn nun immer mehr Frauen den Jagdschein lösen, wird das die Jagd verändern. Denn von neuen Perspektiven und Vielfalt in den Mentalitäten können am Ende alle profitieren.
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