Viele tausend Schnelltests für Bayerns Schulen sind noch unbenutzt. Wie man sie nach dem Ende der Testpflicht sinnvoll einsetzen könnte.
Man muss ja nicht gleich eine „Killervariante“ des Coronavirus heraufbeschwören, so wie es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach getan hat. Praktizierende Virologinnen und Virologen halten diese Prognose für eher nicht haltbar. Einig sind sie sich darin, dass im Herbst eine neue Virus-Welle über Deutschland schwappen wird. Deshalb ist es zunächst gut, dass Schulen vorbereitet und die Lager mit einsetzbaren Schnelltests gefüllt sind. Doch die Betonung liegt auf „einsetzbar“.
Corona-Testpflicht bei Prüfungen wäre sinnvoll
Es darf nicht passieren, dass tausende Tests im Herbst und Winter längst abgelaufen sind. Das wäre eine Verschwendung von Steuergeldern. Doch diese Gefahr droht, zumindest bei einem Teil der eingelagerten Packungen.
Man könnte Tests mit kurzer Haltbarkeit vor der Mülltonne retten, indem man sie anlässlich der Abschlussprüfungen auspackt und den Prüflingen ein Stück mehr Sicherheit gibt. Die Testpflicht bei Prüfungen aufrechtzuerhalten, wäre sinnvoll. Sinnvoll gewesen, muss man im Fall des Abiturs sagen, das bereits läuft. Natürlich würde mancher Schüler von einem positiven Ergebnis am Morgen überrascht – aber besser ein Schüler, der in Isolation muss und die Prüfung nachschreibt, als gleich eine ganze Reihe, die das Pech hat, sich bei der Abschlussprüfung anzustecken.
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Warum beschafft man viel zu viele Tests? Aus dem gleichen Grund warum der ach so intelligente Bürger Klopapier, Mehl und Sonnenblumenöl in Massen gekauft hat. Tut man das nicht, dann hat man das Streusalz-Phänomen am Hals. Hat man davon zu wenig gekauft und der Winter ist lang wird gemault "Warum hat man zu wenig beschafft?", kauft man mehr und der Winter wird kurz, dann heißt es "Warum hat man zuviel beschafft?". Von den gleichen Leuten die daheim auf Klopapier, Mehl und Sonnenblumenöl sitzen.
Grundproblem ist doch ein anderes: Man hat von Anfang an viel zu viele Test beschafft!
Zur Erinnerung: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Pandemie-Schnelltests-an-Schulen-Bayern-hat-schon-416-Millionen-Euro-gezahlt-id60346416.html
Eine Testpflicht nur aufrecht zu erhalten, damit die Tests nicht verfallen, ist doch absoluter Quatsch. Dann lieber die Tests an die Familien oder an Gesundheitseinrichtungen weiterreichen, die die Tests dann individuell noch vor Ablauf nutzen können. Aber Pragmatismus ist mittlerweile ein unverstandenes Fremdwort...