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Neuer Kirchenkreis Schwaben-Altbayern: Doppelspitze für innovative Kirchenarbeit

Kirche

Neuer Kirchenkreis: Reform der evangelischen Kirche in Bayern schreitet voran

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    Die beiden Regionalbischöfe des neuen Kirchenkreises Schwaben-Altbayern: Klaus Stiegler (links) und Thomas Prieto Peral.
    Die beiden Regionalbischöfe des neuen Kirchenkreises Schwaben-Altbayern: Klaus Stiegler (links) und Thomas Prieto Peral. Foto: Ulrich Wagner, ELKB

    Seit Jahren richtet sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern neu aus. Weil sie es schlicht muss – mit Blick auf eine Gegenwart und Zukunft voller Herausforderungen (Austritte, einbrechende Kirchensteuereinnahmen, Pfarrermangel). Für eine breite Öffentlichkeit sichtbar wird der Reformprozess nun auf Leitungsebene. Nach der Verabschiedung von Axel Piper als Regionalbischof des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben im vergangenen September, wird an diesem Donnerstag in Ingolstadt die Gründung eines neuen, wesentlich größeren Kirchenkreises gefeiert: des Kirchenkreises Schwaben-Altbayern. Dieser umfasst die Fläche der bisherigen Kirchenkreise München, Augsburg und Regensburg. Geleitet wird er, auch das ist neu, von gleich zwei Regionalbischöfen als Doppelspitze: Thomas Prieto Peral (zuvor München) und Klaus Stiegler (zuvor Regensburg).

    Regionalbischof Stiegler über Ziel der Reform: „Ressourcen effizienter bündeln und Synergien ausbauen“

    Was das strukturell und finanziell bringt? Stiegler spricht auf Anfrage davon, auf diese Weise „Ressourcen effizienter bündeln und Synergien ausbauen“ zu können. Er ergänzt: „Es geht uns darum, für die Menschen mit ihren heutigen Lebensfragen einen einfachen Zugang zur Liebe Gottes zu bahnen.“ Die Aufgaben der Regionalbischöfe liegen, nach innen, in der strategischen Entwicklung der Kirche in der Region und der Personalführung; nach außen vertreten sie ihre Kirche gegenüber Politik und Gesellschaft. Thomas Prieto Peral und Klaus Stiegler sind künftig also die Gesichter der evangelischen Kirche im Süden Bayerns.

    Ihre Zuständigkeitsbereiche haben sie inzwischen unter sich aufgeteilt. Stiegler, der vor Jahrzehnten einmal Pfarrer in Gersthofen bei Augsburg war, wird für die Dekanatsbezirke Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden, Ingolstadt, Landshut, Neumarkt, Passau, Regensburg, Donau-Ries, Neu-Ulm und Augsburg zuständig sein, mit dem inhaltlichen Schwerpunkt für den ganzen Kirchenkreis auf Schule und Religionsunterricht. Prieto Perals Zuständigkeitsbereich sind die Dekanatsbezirke Bad Tölz, Freising, Fürstenfeldbruck, Kempten, Memmingen, München, Rosenheim, Traunstein und Weilheim. Sein Schwerpunkt im ganzen Kirchenkreis: Ökumene und interreligiöser Dialog. Sie werden von Augsburg, München und Regensburg aus arbeiten.

    Auch im Norden Bayerns wird es strukturelle Veränderungen in der evangelischen Kirche geben

    Im neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern leben rund 874.000 evangelisch-lutherische Christen in 459 Kirchengemeinden. Seinem Beispiel folgen könnte man im Norden Bayerns mit den drei Kirchenkreisen Ansbach-Würzburg, Bayreuth und Nürnberg. Wie genau deren Struktur ab 2027, gegebenenfalls auch als ein Groß-Kirchenkreis, sein wird, ist eines der Themen der bayerischen Landessynode. Das Kirchenparlament kommt vom 30. März bis 3. April in Augsburg zu seiner Frühjahrstagung zusammen. Die evangelische Kirche beschreitet also neue, innovative Wege, Ende ungewiss – Regionalbischof Stiegler erklärt deshalb: „Nach drei Jahren werden wir diese Transformation auswerten. Dann werden sicherlich weitere finanzielle Einsparungen deutlich hervortreten.“ Die aktuelle Kostenersparnis durch den Kirchenkreis Schwaben-Altbayern sei, unter anderem, das Gehalt eines Regionalbischofs. Das sind um die 150.000 Euro brutto im Jahr.

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