Am Mittwoch und Donnerstag wird es erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Bayern geben. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi am Dienstag an. Nach dem „unbefriedigenden Verhandlungsauftakt“ im Januar in Potsdam für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, ruft die Gewerkschaft zu den ersten betriebsübergreifenden regionalen Warnstreiks auf, heißt es in der Mitteilung. Dabei stehen einzelne bayerische Regionen im Fokus.
Wie Verdi auf ihrer Webseite mitteilt, wird ein Volumen von acht Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 350 Euro, sowie 200 Euro bei den Auszubildenden, innerhalb von zwölf Monaten gefordert. Diese Forderung sei den Arbeitgebern seit dem letzten Jahr bekannt, so die Gewerkschaft. Zudem solle die Forderung ein „Meine Zeit Konto“ umfassen, welches die Belastung der Beschäftigten abmildere und eine Wahl zwischen Geld und Zeit ermöglichen soll.
Verdi ruft zu Streiks im öffentlichen Dienst in Bayern auf
Diese Städte und Regionen in Bayern sind laut Verdi von den Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag, 5. und 6. Februar 2025, betroffen:
- Fichtelgebirge: Städte Marktredwitz, Arzberg, Wunsiedel, Selb sowie weitere sind am Mittwoch, 5. Februar, zum Warnstreik aufgerufen
- Oberpfalz: Stadt und Stadtwerke Sulzbach-Rosenheim, ebenfalls am Mittwoch, 5. Februar
- Ansbach: Die Stadtwerke Ansbach, AN-Regiomed und die Stadt Ansbach sind am Donnerstag, 6. Februar, zum Streik aufgerufen
- Rosenheim: Die Stadt und das Landratsamt Rosenheim sowie die Stadt Kolbermoor, ebenfalls am Donnerstag, 6. Februar
Es könnten weitere Warnstreiks in Bayern folgen
„Bis zum zweiten Verhandlungstermin werden die Streikaktionen zunehmen, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen“, wird Sinan Öztürk, der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter in der Mitteilung zitiert, der für die Tarifpolitik in Bayern verantwortlich ist. An der schwierigen finanziellen Situation bei Bund und Kommunen seien nicht die Beschäftigten Schuld, stattdessen seien sie es, „die den Laden am Laufen halten“.
Der Tarifkoordinator der Verdi-Bayern, Peter Hoffmann, bekräftigte: „Bei Tausenden von unbesetzten Stellen, Tendenz weiter steigend, braucht es eine ordentliche Vergütung wie auch gute Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst.“
Verdi-Forderungen waren als nicht finanzierbar abgelehnt worden
Wie der Bayerische Rundfunk mitteilt, könnte eine mögliche zweite Streikrunde Kliniken, Kitas sowie die Müllabfuhr in Bayern betreffen.
Bei der ersten Verhandlungsrunde in Potsdam hatten die Kommunen die Forderung der Gewerkschaft ohne ein Gegenangebot abgelehnt. Sie sei nicht finanzierbar. Am 17. und 18. Februar wird zwischen den Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern weiterverhandelt. Betroffen von den Ergebnissen der Verhandlungen sind rund 2,5 Millionen Beschäftigte in ganz Deutschland.
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